Rekord-Nachwuchs bei Familie Adebar

In Bayern gab's noch nie so viele Störche

19.8.2021, 06:02 Uhr
Ein herrlicher Anblick auf der Gunzenhäuser Stadtkirche St. Marien: Störche sind derzeit in Altmühlfranken in Rekordzahlen zu sehen.

© Gerhard Durst, NN Ein herrlicher Anblick auf der Gunzenhäuser Stadtkirche St. Marien: Störche sind derzeit in Altmühlfranken in Rekordzahlen zu sehen.

Wer in letzter Zeit in Gunzenhausen und Umgebung unterwegs war, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen oder mehrere Störche gesehen. Entweder, die Vögel fliegen mit ihren weiß-schwarz gefiederten Flügeln über Landschaften oder Straßen oder aber, sie sitzen in Scharen auf frisch gemähten Wiesen. Der Eindruck, dass es momentan viele Störche gibt, trügt nicht.


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Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gab jetzt in einer Mitteilung bekannt, dass die Zahlen auf Rekordhöhe gestiegen sind. Im Altmühltal würden sich teilweise Trupps aus bis zu 180 Störchen sammeln. "Wir kommen in diesem Jahr auf über 800 Storchenpaare in Bayern", erklärt Oda Wieding, die Weißstorchexpertin des LBV. Dass das so ist, konnte man im Frühjahr nicht ahnen. Die verregneten Monate Mai und Juni verhießen eher weniger Bruterfolge.

"Im Voralpenraum ist an vielen Storchennestern der Bruterfolg auf nur noch ein Junges reduziert worden. Lang anhaltende Regenschauer führten zu nassem und entsprechend schwerem Gefieder und behinderten die Altvögel bei der Nahrungssuche", erklärt die Weißstorchexpertin. "In Nordbayern dagegen gehen wir anhand der bisherigen Meldungen von gutem Bruterfolg aus", so Wieding.

Überwinterung in Spanien birgt weniger Gefahren

Die Population an Weißstörchen steigt in Bayern seit Jahren an. So habe man im letzten Jahr 755 Brutpaare gezählt. Der Boom liege unter anderem daran, dass viele Tiere in Spanien überwintern, so der LBV. Damit sind sie weniger Gefahren ausgesetzt, als wenn sie den längeren Weg bis auf den afrikanischen Kontinent auf sich nehmen.

Als Gründe dafür werden die Klimakrise und auch das Nahrungsangebot in Spanien genannt. Die Störche siedeln sich außerdem teilweise an unpassenden Stellen, zum Beispiel auf aktiven Kaminen, an. Auch dafür ist der LBV der erste Ansprechpartner.

Unter www.lbv.de/storch sieht man eine Übersicht der aktuell besetzten Nester und kann eventuell neu entdeckte unter weissstorch@lbv.de melden.

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