Nächstes Jahr wieder?

Kunsthandwerkermesse: Eindrücke von der Premiere im Treuchtlinger Kurpark

Bernadette Rauscher

23.5.2022, 15:54 Uhr
Premiere in Treuchtlingen: Am Wochenende war nach zwei Jahren Aufschub zum ersten Mal die Messe „KunstHandwerk und mehr“ idyllisch im Kurpark zu finden.

© Bernadette Rauscher, NN Premiere in Treuchtlingen: Am Wochenende war nach zwei Jahren Aufschub zum ersten Mal die Messe „KunstHandwerk und mehr“ idyllisch im Kurpark zu finden.

Konzentriert schlägt Bernhard Baier auf verschiedene Stellen der großen Fußklangschale, einmal rundherum. Es wummert und vibriert so sehr, dass der Kunde auf dem kleinen roten Filzdeckchen in ihrer Mitte ein wenig schwankt. "Für die großen Klangschalen finde ich vor allem Abnehmer auf Märkten", erklärt Baier.

Mit seiner Eichstätter Firma "Art & Artisan" importiert er seit fast 40 Jahren fair Kunsthandwerk aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Zimbeln, bunte Holzhocker für Kinder, Buddhafiguren – und eben Klangschalen. Eigentlich beliefert Baier damit Eine-Welt-Läden – oder er ist auf Handwerkermärkten vertreten, wie heute hier in Treuchtlingen zwischen Wiesenblumen und Grün und der Altmühl.

An Tag zwei ist viel los

Es ist ein sonniger und belebter Sonntagvormittag. Vor allem Familien schlendern durch den Kurpark, vorbei an gebrannten Mandeln, Kleidung, Pflanzensteckern, Dufthölzern. Die Tische zwischen den Foodtrucks und Getränkeständen sind stets alle besetzt, auch wenn der Hamburger oder der Flammkuchen dort immerhin rund acht Euro kostet.

Holzschnitzereien, Zimbeln, Gebetsfahnen und Klangschalen: Bernhard Baier importiert mit seiner Firma unter fairen Bedingungen Kunsthandwerk aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

Holzschnitzereien, Zimbeln, Gebetsfahnen und Klangschalen: Bernhard Baier importiert mit seiner Firma unter fairen Bedingungen Kunsthandwerk aus Schwellen- und Entwicklungsländern. © Bernadette Rauscher, NN

"Gestern hätte ich mir mehr Besucher gewünscht. Aber heute sind wir guten Mutes, dass wir das wieder ausgleichen können", so Hermann-Josef Scherer. Seit zehn Jahren veranstaltet er Kunsthandwerkermessen im gesamten Bundesgebiet. Neben der beispielsweise am Brombachsee bereits etablierten Messe hat Scherer nun nach zwei Corona-Jahren Aufschub auch zum ersten Mal eine in Treuchtlingen initiiert.

Zwischen Hobby und Haupterwerb

40 Ausstellende kommen an diesem Wochenende im Kurpark zusammen, manche aus der Region, manche mit einem weiten Anfahrtsweg. Die meisten haben handgefertigte Produkte dabei, manche aber auch Informationen zu Gartenschläuchen oder Markisen. Eine bunte Mischung in vielerlei Hinsicht zu haben, ist Scherer wichtig: "Hier stellen sowohl Leute aus, die hauptberuflich auf Märkten unterwegs sind, als auch Hobbykünstler."

Irgendwo auf dem Weg von Hobby zum Beruf ist auch Simone Schranz mit ihrem Label "Simone näht" aus Pleinfeld. Neben ihrer Tätigkeit im Einzelhandel stellt Schranz Taschen aller Couleur her. Vor drei Jahren schließlich präsentierte sie ihre Ware zum ersten Mal auf einem Markt, der ebenfalls von Hermann-Josef Scherer veranstaltet wurde.

Ein deutlicher Mehrwert zu ihrem Onlineshop: "Die Leute wollen die Sachen anfassen oder auch mal ausprobieren, ob ihre Trinkflasche oder ihr Ordner auch in die Tasche passt." Dass am Samstag nur wenige Menschen in den Kurpark kamen, ist auch für Simone Schranz etwas ernüchternd. "Aber heute sieht es besser aus."

Und auch Hermann-Josef Scherer ist optimistisch, dass nach zwei unsicheren Jahren mit Pandemie die "KunstHandwerk und mehr"-Messen wieder regelmäßig Besucher und Aussteller zusammenbringen. Vielleicht auch wieder in Treuchtlingen: "Mein Ziel ist es schon, die Messe hier festzusetzen."

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