Knochenmark zerstört

Siebenjährige Treuchtlingerin schwer erkrankt - Stammzellenspende dringend gesucht

Vanessa Neuß

Volontärin

E-Mail zur Autorenseite

12.8.2022, 06:05 Uhr
Die siebenjährige Liana Pokrowsky und ihre Mama Jaqueline Pokrowsky sind auf der Suche nach einer passenden Stammzellenspende - und es ist dringend.

© privat Die siebenjährige Liana Pokrowsky und ihre Mama Jaqueline Pokrowsky sind auf der Suche nach einer passenden Stammzellenspende - und es ist dringend.

"Ihr Knochenmark ist schon komplett zerstört", sagt die Mutter im Gespräch mit dem Treuchtlinger Kurier. Deshalb sei die Stammzellenspende "sehr dringend" nötig. Bei Kindern kommt die Krankheit nur sehr selten vor, betroffen sind meistens Menschen über 60 Jahre. "Die Ärzte sind ratlos und finden nicht heraus, woher es kommt", so Pokrowsky.

Blaue und rote Flecken

Sieben Jahre lang sei bis auf eine angeborene Herzkrankheit bei ihrer Tochter alles normal gewesen. Erst im vergangenen Jahr klagte ihre Tochter über Schwindel und Bauchschmerzen und war oft müde. Nachdem im Juni 2022 blaue und rote Flecken am ganzen Körper der Siebenjährigen dazugekommen sind, sucht die besorgte Mutter Rat bei dem Kardiologen ihrer Tochter.

Ein Blutbild bringt dann traurige Klarheit: die Blutbildung ist gestört, zu wenig rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen im Körper der Siebenjährigen. Bei gesunden Menschen werden diese drei Zellarten im Knochenmark gebildet, das ist bei an MDS-Erkrankten nicht möglich. Das Myelodysplastische Syndrom ist eine Art Blutkrebs und "es kann immer aggressiver werden", so Jaqueline Pokrowsky, "es wird nicht besser, wenn man nichts dagegen tut."

Liana Pokrowsky ist sehr geschwächt, friert oft und ihr Körper ist immer wieder mit Einblutungen übersäht. Sie bekommt Blutübertragungen, aber das reicht nicht und kann auf Dauer auch zu Komplikationen führen. Um ihre Chancen die Krankheit zu überstehen zu erhöhen, braucht sie dringend eine Stammzellenspende.

Aufgeben kommt nicht in Frage

"Mit einer passenden Spende liegt die Überlebenschance bei 50 Prozent", sagt die Mutter der Siebenjährigen traurig und dennoch hoffnungsvoll. Aufgeben komme nicht in Frage, es müsse nur möglichst schnell eine passende Spenderin oder ein passender Spender gefunden werden.

Um herauszufinden, ob die eigenen Stammzellen der kleinen Liana helfen könnten, muss man sich bei der DKMS registrieren, einer gemeinnützigen Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Wer sich registriert, bekommt ein Set zugeschickt. Mit dem darin enthaltenen Stäbchen muss man einen Wangenabstrich machen. Der gibt Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale zu einer Patientin oder einem Patienten passen. Die Analyse der Probe wird dann in einer Datenbank gespeichert und mit erkrankten Menschen abgeglichen.

"Viele wollten direkt meiner Tochter helfen, aber das geht leider nicht", sagt Pokrowsky. Der offizielle Weg über dkms.de muss eingehalten werden. Die Organisation setzt sich dann mit der Familie in Kontakt, wenn eine passende Stammzellenspende dabei ist.

Für Liana Pokrowsky kommen Spenderinnen und Spender mit der Blutgruppe 0, aber auch A und B in Frage. Zehn von zwölf Faktoren der Zellen müssen übereinstimmen, damit die Spende passend ist. "Wir können nur hoffen, dass wir möglichst schnell jemanden finden, um meiner Tochter zu helfen", sagt Pokrowsky.

Keine Kommentare