Mit modernster Technik

So dokumentieren Vogelschützer die Rückkehr der Großen Brachvögel am Altmühlsee

Babett

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4.4.2024, 15:00 Uhr
Brachvögel sind vom Aussterben bedroht und brauchen bestimmte Lebensräume, um zu brüten. Deshalb wird ihr Leben mit modernster Technik überwacht.

© Frank Derer/LBV-Bildarchiv, NN Brachvögel sind vom Aussterben bedroht und brauchen bestimmte Lebensräume, um zu brüten. Deshalb wird ihr Leben mit modernster Technik überwacht.

Deren Positionen wird rund um die Uhr an die Vogelforscherinnen und -forscher übermittelt. Diese Daten liefern wichtige Informationen für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Vogelart, wie es in einer Pressemitteilung des LBV heißt. In Bayern gebe es nur noch rund 530 Brutpaare des überwiegend braun gesprenkelten Vogels mit dem langen, gebogenen Schnabel.

Erste Vögel sind bereits wieder in Bayern

Bereits seit Mitte Februar sind die ersten Brachvögel zurück in Bayern. Das LBV-Projektteam warte nun auf die fünf Brachvögel, die 2021 und 2022 im Alter von fünf Wochen mit GPS-Sendern ausgestattet wurden. Die Sender sind wie kleine Rucksäcke mit einem Gewicht von zehn Gramm an den Vögeln angebracht. Das Vogelexpertenteam kontrolliere derzeit täglich die Position der Brachvögel mit den Namen Bippo, Karlo, Franzi, Ludwig und Frederik.

"Jetzt im Frühjahr ist für uns die spannendste Zeit im Projekt. Kommen unsere Brachvögel wohlbehalten zurück? Welches Wiesenbrütergebiet steuern sie an und werden sie dort in diesem Jahr brüten?", fragt sich LBV-Projektleiterin Verena Rupprecht.

Während die fünf Vögel 2023 die bayerischen Brutgebiete nur erkundet haben, seien sie jetzt mit drei Jahren alt genug, um erstmalig ein eigenes Revier zu gründen und sich fortzupflanzen. "Um erfolgreich zu brüten, benötigen Brachvögel feuchte, extensiv genutzte und somit nahrungsreiche Wiesenflächen. Diese sind in den meisten ursprünglichen Verbreitungsgebieten des Brachvogels in Bayern inzwischen Mangelware und jährlich werden nur wenige junge Brachvögel flügge", so Rupprecht.

Brachvogel ist vom Aussterben bedroht

Der Große Brachvogel sei wegen zunehmenden Lebensraumverlust vom Aussterben bedroht. Hauptursache seien die intensive Landwirtschaft und Entwässerungen. Zusätzlich gefährden Störungen durch Spaziergängerinnen und Hundebesitzer sowie Fressfeinde wie der Fuchs diese Art.

Umso wichtiger sei es, alles über das Leben und die Lebensraumansprüche des Brachvogels zu wissen. "Die GPS-Sender zeigen uns genau, wo die Vögel Nahrung suchen, übernachten oder ihren Nistplatz wählen", erklärt Verena Rupprecht. Basierend auf den Erkenntnissen optimiere der LBV laufende Schutzmaßnahmen und entwickle neue.

Während Bippo in Frankreich und Ludwig in Nordspanien noch in ihren Überwinterungsgebieten im Schlick an der Küste nach Nahrung suchen, sind die beiden anderen Brachvögel bereits auf dem Rückflug und rasten gerade in Frankreich: Frederik an der Atlantikküste und Karlo an der Mittelmeerküste.

Franzi hat das Rennen gemacht

Das Rennen hat Franzi gemacht: Der Brachvogel ist 2021 im Königsauer Moos bei Dingolfing geschlüpft und wurde dort vor wenigen Tagen bereits gesichtet. Am Sonntag, 25. Februar, brach Franzi in Südportugal, in der Nähe von Faro auf und flog nach einem Zwischenstopp in der Camargue in Südfrankreich nach Niederbayern.

Dort sucht der Vogel derzeit mit einigen anderen Brachvögeln und Kiebitzen auf den Wiesen nach Nahrung. Die aktuelle Sichtung hat wichtige Erkenntnisse geliefert: Franzi ist wohl doch ein Franz.

Während weibliche Brachvögel einen langen, vergleichsweise dicken Schnabel haben, ist der Schnabel der Männchen kürzer und anders geformt. Bei jungen Brachvögeln sei dieser Unterschied noch nicht zu sehen, erst mit fortgeschrittenem Alter lasse sich das Geschlecht eindeutig bestimmen. Nun heiße es: Partnerin und geeignetes Revier finden und im Mai die ersten Küken großziehen.

Die Rückkehr der Vögel nach Bayern können Interessierte live mitverfolgen unter www.lbv.de/telemetrie-brachvogel.

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