Genossen trafen sich

SPD-Starkbierfest: Die Frankonia hatte nicht nur für Treuchtlingen und Weißenburg interessante Ideen

18.3.2024, 19:00 Uhr
Die vier Redner des Starkbierfestes, Matthias Dornhuber, "Frankonia" Anette Pappler, Ruth Müller und Sebastian Hartl (von links).

© Wilfried Hartl, NN Die vier Redner des Starkbierfestes, Matthias Dornhuber, "Frankonia" Anette Pappler, Ruth Müller und Sebastian Hartl (von links).

Die SPD Treuchtlingen hatte am Freitagabend zum traditionellen Starkbierfest in den Geißelmeier-Saal in Wettelsheim eingeladen. Bei süffigem Starkbier der Brauerei Strauß und zünftiger Blasmusik von BrassXperiment konnten die Sozialdemokraten einen gelungenen Abend feiern, freut sich Sebastian Hartl vom SPD-Ortsverein in einer Pressemeldung.

Diesmal hatte sich erneut eine hochkarätige politische Gastrednerin angekündigt: Ruth Müller, Generalsekretärin der Bayern-SPD, hatte den Weg aus Niederbayern nach Franken gefunden, und auch Matthias Dornhuber, der stellvertretende Landesvorsitzende der Sozialdemokraten, war ihr gefolgt.

"Frankonia" alias Anette Pappler glänzte wieder mit humorvollen wie deftigen Worten in ihrer Bewertung der politischen Lage. Von der Ampel in Berlin wünschte sie sich weniger Streit, von ihrem Kanzler Olaf Scholz erwartet sie mehr erkennbare Struktur im Kabinett.

Spitzen gegen Söder und Aiwanger

Dass Ministerpräsident Markus Söder und sein Stellvertreter Hubert Aiwanger in der Starkbierrede der Frankonia vorkamen, verstand sich von selbst. Zu den jüngsten Sprüchen und Ausreden Aiwangers hatte Frankonia nur einen Wunsch: Der Wirtschaftsminister solle seine Polemik nicht in jedes Mikrofon plärren, sondern sich mehr um Bayerns Beitrag zur Energiewende kümmern.

Im Saal wurde kräftig applaudiert, als die Protagonistin der Starkbierrede auf die vertane "Chance.Natur" zu sprechen kam.

Die Gäste der Veranstaltung wurden im Saal der Landmetzgerei Geißelmeier bestens unterhalten.

Die Gäste der Veranstaltung wurden im Saal der Landmetzgerei Geißelmeier bestens unterhalten. © Wilfried Hartl, NN

Die anwesenden Weißenburger Gäste mussten sich ebenfalls einigen Spott anhören, so die SPD in ihrer Mitteilung. Nach spitzen Bemerkungen zum Stadtschreiber Sigi Zimmerschied, zur eingestürzten Seeweiher-Mauer und zur stillgelegten Mogetissa-Therme regte die Frankonia eine Transrapid-Verbindung vom Busbahnhof direkt zur Altmühltherme in Treuchtlingen an. Sie erging sich auch in launigen Worten zum Schuldenstand der Stadt Treuchtlingen und zur vorübergehenden, brandschutzbedingten Schließung der Senefelder-Schule.

Frankonia bekam für ihre eindrucksvoll in Reimen und Prosa vorgetragenen Rede stehenden Applaus, auch sehr zur Freude ihres Mitautors Peter Salisch.
Zuvor schon hatte Ruth Müller als Gastrednerin einen weiten Bogen, beginnend mit den Müttern und Vätern des Grundgesetzes bis zu den aktuellen rechtsradikalen Auswüchsen im Land und auch im Bayrischen Landtag gespannt. Und natürlich ging sie auch mit kernigen Worten auf das Duo Söder und Aiwanger ein, die sie beide als Spezialisten für Fake-News bezeichnete.

Doch es folgten auch nachdenkliche Töne: Den Erhalt der Demokratie in Europa und insbesondere in Deutschland sehe sie als wichtigste Aufgabe der Sozialdemokratie.

Im Anschluss wies Matthias Dornhuber, der hiesige Wahlkreis-Kandidat der SPD bei der Europawahl am 9. Juni, auf die Bedeutung dieser Wahl hin.

Lächeln ins Gesicht gezaubert

Ortsvorsitzender Sebastian Hartl ging kurz auf den Internationalen Frauentag am 8. März ein, an dem auch in Treuchtlingen rote Nelken verteilt und Frauen damit ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wurde. "Als SPD stehen wir für Gleichbehandlung und Gleichberechtigung. Die Nelke symbolisiert unsere Wertschätzung und Anerkennung für den Einsatz und die Stärke der Frauen in unserer Gesellschaft", so Hartl.
Mit Blick auf rechte Strömungen und antidemokratische Bestrebungen rief er dazu auf, sich weiterhin gegen diese zur Wehr zu setzen. Er wertete es als ein gutes Zeichen, dass sich auch im Landkreis viele Menschen gegen Rechtsextremismus engagierten und dafür auf die Straße gingen.

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