Imposanter Kirchweihbaum

Beste Stimmung bei der Kerwa in Hesselberg bei Heßdorf

Manfred Welker

28.8.2022, 10:33 Uhr
Mit einem Kraftakt stellten die Ortsburschen bei der Hesselberger Kerwa den Baum auf.

© Manfred Welker Mit einem Kraftakt stellten die Ortsburschen bei der Hesselberger Kerwa den Baum auf.

Gefeiert wurde die Kerwa in diesem Jahr im Anwesen von Lucas Kreiner, die Kirchweihgäste trafen sich in der dortigen Scheune. Diese war nach einem Blitzschlag am 17. Juni 1986 abgebrannt und wieder aufgebaut worden. Auf dem Grundstück direkt dem Wirtshaus gegenüber hat der Baum seinen Platz gefunden.

Um den Kerwasburschen die Arbeit zu erleichtern, wurde zum Baumaufstellen schon vor einiger Zeit ein Stahlrohr in den Boden eingesenkt, das Roland Kreiner extra für diesen Zweck hergestellt hatte. Der Baum wurde aus einem Privatwald zu diesem Zweck gespendet. „Wir leiden nicht an Gigantomanie!“, ist die Einschätzung der Hesselberger zu seiner handlichen Größe.

Traktor von 1960

Für die Ortsburschen war zunächst am Samstag Schwerarbeit angesagt. Das 20 Meter lange Prachtstück mit einer sehr schönen Krone wurde von Nico Kreiner, Dominic Grau und Jonas Ort gefällt. Bei dieser Aktion ging alles glatt, sodass der erste Baum verwendet werden konnte. Eingeholt wurde der Baum mit einem MAN-Traktor, Baujahr 1960, gesteuert von Markus Koch. Mit dabei auf einem geschmückten Leiterwagen waren natürlich die Ortsburschen unter der Leitung von Lucas Kreiner.

Der Leiterwagen stammt von Norbert Schaub aus Großenseebach, der es vermutlich nicht ungern sieht, dass dieses alte Gerät bäuerlicher Arbeit wieder im Einsatz ist. Gezogen wurde es von einem Eicher, gesteuert von Johannes Zehner. Für die musikalische Unterstützung beim Kerwasliedersingen sorgte Roland Kreiner mit seiner Quetschn.

Fränkische Farben

Einer, der in Hesselberg im Hintergrund dafür sorgt, dass bei den Kirchweihbräuchen alles rund läuft, ist Roland Zehner. Fähnchen in den Farben Rot und Weiß mit dem aufgelegten Frankenrechen flattern in Hesselberg. Er hat auch dafür gesorgt, dass eine wetterfeste Frankenfahne den Baum bekrönt und am Stamm Frankenflaggen befestigt sind. Außerdem ist er auch für den Kranz zuständig.

Nachdem der Baum mit rot-weißen Bändern, einem Kranz und Frankenflaggen geschmückt war, konnte in Hesselberg die Arbeit beginnen. An den drei Schwalbenpaaren packten die Ortsburschen und weitere Unterstützer kräftig an, sodass der Baum unter dem Kommando von Peter Grau schnell in der Senkrechten stand. Danach wurde er verkeilt und mit Zweigen abgedeckt. In der Nacht wurde der Baum gut bewacht, damit das gute Stück unbeschädigt bleibt. Um auch den Nachwuchs an seine zukünftige Aufgabe bei der Kerwa heranzuführen, konnten die Mädchen und Jungen einen Kinderbaum mit acht Metern schmücken und auch beim Aufstellen helfen.

Raustanzen mit richtigem Betz

Natürlich wurde auch die Tanztradition gepflegt: Begleitet wurde das Raustanzen von einem richtigen Betz der Rasse Coburger Fuchs aus der Zucht von Gerd Egelseer aus Zweifelsheim. Acht Paare hatten sich zu diesem Zweck in dem rund 250 Einwohner zählenden Dorf "gefunden".

Die Paare der Kärwaburschen und Kärwamadli begaben zum Festgelände, wo dann begleitet von den Kairlindiä Kärwa Musikanten der Baum umrundet wurde. Dabei gaben die Burschen, die in der Rechten ihren Bierkrug trugen, selbstgedichtete, aktualisierte und alte Kirchweihlieder zum Besten.

Dieser Artikel wurde am 30.08. um 12.18 Uhr aktualisiert.

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