Plangutachten vorgestellt

Eine lebendige Ortsmitte für Oberreichenbach

27.11.2021, 10:25 Uhr
Der Oberreichenbacher Geyer-Keller - einer der beliebten Biergärten im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

© Matthias Kronau Der Oberreichenbacher Geyer-Keller - einer der beliebten Biergärten im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Entlang der Schwalbengasse könnten drei Wohnhäuser mit insgesamt 18 Wohneinheiten entstehen. Alles barrierefrei und auch rollstuhlgerecht. Nördlich davon ist eine Tagespflegeeinrichtung in einem L-förmigen Gebäude angedacht. Etwa 20 Plätze wäre dafür die Vorgabe. Das nördlich davon gelegenen Baudenkmal an der Hauptstraße könnte miteinbezogen werden, indem dort beispielsweise eine Physiotherapie oder eine Arztpraxis entsteht. Östlich davon könnte der Gemeindesaal für bis zu 80 Personen entstehen. Rund um die Gebäude könnte es Plätze für Begegnungen geben.

Die Richtung, wie der Ortskern Oberreichenbachs einmal aussehen könnte, ist damit auf den Weg gebracht. Entsprechend dieses Plangutachtens will Oberreichenbach für die betreffenden Grundstücke einen Bebauungsplan aufstellen. Der hat zur Folge, dass dann dort nurmehr Vorhaben umgesetzt werden können, die diesen Planungen entsprechen. Ob die Kommune diese Gebäude dann errichtet, ist aber noch nicht klar. Denn nicht alle Grundstücke sind im Gemeindebesitz.

"Einvernehmliches Miteinander"

Auch private Eigentümer könnten die Projekte umsetzen, ebenso sei das Handeln eines Investors denkbar. Nur die Fläche, auf der die Tagespflege entstehen soll, ist schon in Gemeindehand. Mit den Besitzern weiterer Flächen sei man aber schon in Verhandlung, erklärte Bürgermeister Klaus Hacker auf Nachfrage. Er betonte, dass die Umsetzung in einem "einvernehmlichen Miteinander" mit den Eigentümern im Sinne des Plangutachtens erfolgen solle.

Bis die Planungen soweit sind, darf auf den Grundstücken baulich nichts mehr verändert werden. Mehrheitlich hat das Gremium dazu eine Veränderungssperre erlassen.

Der Gemeindesaal soll aber aller Voraussicht nach in Gemeindehand umgesetzt werden. Daher sind dafür auch Summen bei der Jahresmeldung in der Städtebauförderung enthalten, die der Gemeinderat noch im Anschluss beschloss. Die Kommune gehe nun auf die Suche nach einem Projektsteuerer, erklärte Verwaltungsleiterin Nicole Urbanski auf Nachfrage. Dieser unterstütze die Gemeinde bei einem solch großen Projekt und gehe beispielsweise auf die Suche nach Betreibern für die Tagespflege.

Der Kindergarten bekommt aller Voraussicht nach Lüftungsanlagen. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Mit rund 70 000 Euro sollen die laut einer Kostenschätzung zu Buche schlagen. Man erwartet aber eine Förderung von bis zu 80 Prozent, die bereits beantragt wurde. Wird diese bewilligt, wird das Vorhaben auch umgesetzt. Zur Debatte stand noch, ob auch der Hort solche Anlagen bekommen sollte. 29 000 Euro wären dafür fällig geworden. Da der Hort in absehbarer Zeit aber ohnehin neue Räumlichkeiten beziehen soll, entschied man sich ebenso einstimmig dagegen.

Wasser wird günstiger

Das Wasser in Oberreichenbach wird günstiger. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Grund dafür ist die neue Kalkulation für die kommenden Jahre. Dabei wird auch berücksichtigt, dass durch die Wassergebühren im vergangenen Kalkulationszeitraum Erträge erwirtschaftet wurden. Etwa 20 Cent werden sich die Oberreichenbacher sparen: Nur noch 2,06 Euro pro Kubikmeter Frischwasser werden fällig.

Künftig hat Oberreichenbach eine Satzung für die Sondernutzung ihrer Straßen. Bislang war das über "gängiges Recht" gelöst worden, schilderte Nicole Urbanski im Nachgang der Sitzung. Drei Euro pro Tag waren fällig, wenn man zu Bauarbeiten beispielsweise einen Kran auf die Straße stellen musste. Nun wird eine solche Nutzung, die über den Allgemeingebrauch hinaus geht, detaillierter in dieser Satzung geregelt.

Flächennutzungsplan diskutiert

Diskutiert wurde noch über mögliche Änderungen im Flächennutzungsplan. Bürgermeister Klaus Hacker hatte dazu eine erste Skizze vorgelegt, auf dessen Grundlage Planungsbüros zur Angebotsabgabe für die Planung angeschrieben werden sollten. Mit dem, was vorgelegt wurde, war aber nicht jeder zufrieden. Denn: Vor einiger Zeit hatte das Gremium schon eine Art Klausurtagung abgehalten und über bestimmte Punkte diskutiert.

Holger Bock (FWG) sagte, damals sei es in eine andere Richtung gegangen. Man solle sich bezüglich potenzieller Wohnbebauung vorher mehr Gedanken machen. Einig war man sich allerdings, um die Schule für den Hort eine entsprechende Bedarfsfläche und südlich der Emskirchner Straße die Spielfläche auszuweisen. Konsens ist auch seit Langem, das Seeland-Gelände in Wohnbebauung umzuwandeln. Was mit der neuen Wohnbebauung gemacht wird, lässt man noch offen.

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