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Geschenkt! Stefanie Lunz holt sich ihre Ideen bei ihrem Lieblingsautor

7.12.2021, 17:21 Uhr
Die Höchstadterin ist gelernte Chemielaborantin. Als Ausgleich dazu hat die 32-Jährige verschiedene künstlerische Hobbys.

© Stefanie Lunz, NN Die Höchstadterin ist gelernte Chemielaborantin. Als Ausgleich dazu hat die 32-Jährige verschiedene künstlerische Hobbys.

Wann kommen Ihnen die besten Ideen?

Meine größte Inspirationsquelle ist die Natur. Ich liebe den Wandel der Jahreszeiten und die Veränderungen, die damit verbunden sind. Bei Spaziergängen bekomme ich den Kopf frei und bei der anschließenden Tasse Kakao kommen dann die Ideen. Bei der jetzigen Weihnachtskollektion war die größte Inspiration die Welt von JRR Tolkiens "Herr der Ringe". Er ist mein absoluter Lieblingsautor. Seine Welt und die Figuren darin faszinieren mich.

Was ist Ihr Steckenpferd?

Mein Hauptwerkstoff ist Leder. Während des ersten Lockdowns 2020 sind alle meine Hobbys weggefallen, unter anderem auch Liverollenspiel. Für dieses Hobby hatte ich schon 2019 ein großes Stück Leder gekauft, aber keine Zeit, um es zu verarbeiten. Dann war die Zeit auf einmal da. Ich habe mich in die Materie eingelesen und die ersten Werkzeuge gekauft. Die Lederverarbeitung hat mir durch die Pandemie geholfen, und jetzt möchte ich die Freude mit meinen Werken weitergeben.

Wo entstehen Ihre Werke?

Die Art und Weise, auf die ich das Leder verziere, nennt sich "punzieren" und ist schon seit dem Mittelalter bekannt. Bis heute arbeiten Sattler damit. Ich mache mein Leder nass und arbeite dann mein Motiv ein. Mit den Punzierstempeln kann ich dann ein 3D-Relief einschlagen. Die Kunst dabei ist, genau die richtige Feuchtigkeit des Leders zu treffen, bei der das Relief eingedrückt bleibt. Das erfordert etwas Übung und Geduld. Anschließend bemale ich alles, um das Motiv weiter herauszuheben. Ich verwende pflanzlich gegerbtes Rindsleder, das ich von den Gerbern kaufe, die ich 2019 auf der Rollenspielveranstaltung kennen gelernt habe. Für meine Taschen verwende ich zusätzlich gerettete Lederabschnitte aus einer Sofafabrik.

Stefanie Lunz' Lieblingsstück: das "Luthien-Retikül". Es ist ein kleines, elegantes Täschchen mit elbischem Rankenmotiv. Dazu hat mich Tolkiens Geschichte von Luthien und Beren inspiriert.

Stefanie Lunz' Lieblingsstück: das "Luthien-Retikül". Es ist ein kleines, elegantes Täschchen mit elbischem Rankenmotiv. Dazu hat mich Tolkiens Geschichte von Luthien und Beren inspiriert. © Stefanie Lunz, NN

Welches Produkt aus Ihrer Hand würden Sie sofort Ihrem Lieblingsmenschen schenken?

Mein Lieblingsprodukt ist aktuell das "Luthien-Retikül". Es ist ein kleines, elegantes Täschchen mit elbischem Rankenmotiv. Dazu hat mich Tolkiens Geschichte von Luthien und Beren inspiriert. Das Täschchen ist groß genug für Taschentücher, Münzen und weitere kleine Dinge. Es kann am Handgelenk getragen werden oder am Gürtel. Für jedes Täschchen brauche ich etwa drei Stunden, auf mehrere Tage verteilt. Denn nach den meisten Arbeitsschritten folgt eine Trocknungszeit, meist über Nacht.

Info:

Stefanie Lunz ist gelernte Chemielaborantin. Die 32-Jährige zeigt ihre Kreationen zum Beispiel bei Etsy (forestandmeadowcraft) oder Instagram (forestandmeadow.craft). Ihre Werke gibt es auch über "Judiths Schatzstube" in Höchstadt (Schranne 3) zu bekommen: Hier haben regionale Künstler ein eigenes Regal, wo sie ihre Kreationen anbieten können.

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