Nackendorf liefert sich hitzige Debatte um Standort für Gemeindehaus - kommt bald die Polizei?

NACKENDORF - Eigentlich soll ein Gemeindehaus alle Bürger zusammenbringen. Im kleinen Ort Nackendorf bei Höchstadt allerdings gibt es heftige Diskussionen um den Standort. Vor allem ein direkter Anwohner droht mit Polizei. Glücklich ist am Ende keiner.

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Ein Drittel ist geschafft: Dorferneuerung in Höchstadt hat viele Facetten

Von Matthias Kronau 3.6.2023, 15:00 Uhr

Gut 60 Personen kamen zur Bürgerversammlung im Gästehaus Lorz in Nackendorf. Schwerpunkt-Thema war das Gemeindehaus, das in dem Höchstadter Ortsteil neben der Kapelle gebaut werden soll.

Bürgermeister Gerald Brehm zeigte den aktuellen Planungsstand und die Ergebnisse aus der Widerspruchsverhandlung. Hier gab es dann schon die ersten - teils sehr kontroversen - Diskussionen. Fakt ist, das eine Baugenehmigung für den geplanten Standort vorliegt, diese aber mit massiven Nutzungseinschränkungen einhergeht. Anwohner Erwin Ruß kämpft nun schon seit etwa fünf Jahren gegen den geplanten Standort, er betont, dass er nichts gegen das Gemeindehaus hat, aber der Standort vor seinem Anwesen ist für ihn ein No-Go. Sein Vorschlag, eventuell das zum Verkauf stehende Dellermann-Anwesen zu nutzen oder Richtung Mühlhausen auszuweichen, wo er auch Grund zur Verfügung stellen würde, wurde von den Organisatoren abgelehnt.

Die Auflagen sind extrem streng

Jochen Haag und Stefan Lorz, aus dem Vorstand der Dorferneuerung, wiesen auf die Abstimmung hin, bei der eine Mehrheit für den Platz an der Kapelle gestimmt haben. Erwin Ruß merkte an, dass er beim geringsten Verstoß gegen die erlassenen Auflagen die Polizei herbeizitieren werde. Auch andere Anlieger melden sich zu Wort und haben Bedenken, das es zu Lärmbelästigungen kommen wird. Bürgermeister Brehm muss des Öfteren eingreifen und allzu hitzige Diskussionen beenden und Gemüter beruhigen. Andreas Hänjes (SPD) merkt an, dass er in seinen vielen Jahren im Stadtrat und bei der Polizei noch nie so harte Auflagen gesehen hat. Die Stadträte nehmen aber die letzte Tendenz mit, dass von den Anwesenden 29 den Standort favorisieren und 9 ablehnen.

Brehm sagte, dass es einen gültigen Bauplan gibt und sofort gestartet werden könne - hier habe der Stadtrat jetzt das letzte Wort. Ganz glücklich ist wohl niemand an diesem Abend, die Anwohner nicht, da gebaut werden kann, die Befürworter nicht, da es doch einschneidende Auflagen gibt.

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