Tagelang in der Region unterwegs

Im Tiefflug vorbei an Stromtrassen: Darum schwebt heute ein Heli über Fürth, Erlangen und Nürnberg

24.4.2024, 07:36 Uhr
Mit dem Hubschrauber werden im Auftrag des Bayernwerks die Stromleitungen in der Region abgeflogen und inspiziert.

© Johanna Härtl/Bayernwerk Netz Mit dem Hubschrauber werden im Auftrag des Bayernwerks die Stromleitungen in der Region abgeflogen und inspiziert.

Ab Montag, 22. April, inspiziert die Bayernwerk Netz GmbH ihre Hochspannungsleitungen in Teilen von Oberfranken und Mittelfranken. Ein Helikopter fliegt ab Montag laut einer Mitteilung des Verteilnetzbetreibers entlang der Leitungen von Kulmbach nach Scheßlitz im Landkreis Bamberg. Von dort aus inspizieren die Techniker Leitungen Richtung Bamberg und Forchheim.

Nur wenige Meter von Leitungen entfernt

Ab Mitte der Woche werden die Befliegungen in Mittelfranken fortgesetzt und die Leitungen zwischen Höchstadt, Erlangen, Fürth und Müncherlbach im Landkreis Ansbach untersucht. Schließlich fliegt der Pilot über Burgebrach nach Eltmann, wo die Inspektionsflüge für dieses Jahr enden.

Der Pilot steuert dicht an die Stromleitungen heran, damit Techniker im Hubschrauber die Leitungstrassen und jeden Strommasten sichten können. So kontrollieren sie deren Zustand und erkennen, wo Komponenten an den Masten modernisiert werden müssen oder ob Bäume und Sträucher zu nah an die Leitungen herangewachsen sind.

Für die Inspektion der Hochspannungsleitungen ist das Team des Bayernwerks voraussichtlich zwischen 8 und 18 Uhr mit dem Hubschrauber unterwegs. Um den Zustand der Trassen aus einer besseren Perspektive als vom Boden aus kontrollieren zu können, fliegt der Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran.

Leitungen bleiben in Betrieb

Nach zwei bis drei Stunden landet er für einen Tank-Stopp, bevor er die Kontrollflüge fortsetzt. Die genauen Flugrouten und die Dauer der Leitungskontrolle aus der Luft planen Techniker und Pilot tagesaktuell und abhängig vom Wetter, denn für die Inspektion benötigen sie klare Sicht. Daher können sich die Kontrollflüge kurzfristig verschieben. Der Verteilnetzbetreiber wendet für die Sicherheitsprüfung der Leitungen mit dem Hubschrauber 2024 mehr als 100.000 Euro auf.

Der Hubschrauber kommt den Stromleitungen sehr nahe. Nur so können die Techniker an Bord Strommasten und Leiterseile zuverlässig inspizieren.

Der Hubschrauber kommt den Stromleitungen sehr nahe. Nur so können die Techniker an Bord Strommasten und Leiterseile zuverlässig inspizieren. © Michael Bachmann/Bayernwerk

In diesem Jahr fliegen die Techniker des Bayernwerks innerhalb von drei Wochen insgesamt über rund 1200 Kilometer des Hochspannungsnetzes. "Unsere Aufgabe ist es, ein zuverlässiges Netz zu betreiben, das den Menschen in unserem Netzgebiet jederzeit eine sichere Stromversorgung ermöglicht. Daher ist es Routine, dass wir unsere Hochspannungsleitungen alle zwei Jahre auch aus der Luft überprüfen", erklärt Frank Kuhnhäuser, der projektleitende Freileitungsmonteur beim Bayernwerk. Während der Befliegung bleiben die Leitungen in Betrieb.

Aus dem Helikopter haben die Techniker einen genauen Blick auf die Leiterseile, die Isolatoren und Armaturen. Sie kontrollieren bei der Befliegung jeden einzelnen Strommasten und prüfen, wo es kleine Schäden oder Verschleiß gibt. So erkennen sie, welche Maßnahmen zur Instandhaltung der Leitung notwendig sind, und können nötige Reparaturen vorausschauend planen.

Kommen die Bäume zu nah?

Außerdem schauen sich die Insassen des Hubschraubers den Bewuchs der Trassen an. Für einen sicheren Betrieb der Leitungen müssen Bäume und Sträucher einen Mindestabstand einhalten. Auch wenn ein Sturm Bäume umwirft, sollen sie nicht in die Leitung fallen können. Aus der Vogelperspektive erkennen die Techniker, wo die Pflanzen in der Leitungstrasse zugeschnitten werden müssen.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.04.2024 um 07:35 aktualisiert.

Keine Kommentare