Sie frisst so ziemlich alles

Invasive Art: Breitet sich diese Schlange nun in Bayern aus?

Tobi Lang

Redakteur

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2.1.2023, 10:18 Uhr
So sieht sie aus, die Kettennatter. Für Menschen ist die Schlange ungefährlich. 

© Andrea Warnecke/dpa So sieht sie aus, die Kettennatter. Für Menschen ist die Schlange ungefährlich. 

Sie wird bis zu eineinhalb Meter lang, kann schwimmen und ist ziemlich anpassungsfähig: Die Kettennatter hat wirklich keine hohen Ansprüche. Und könnte in Deutschland genau deshalb zum Problem werden. Auf Gran Canaria hat die Schlange bereits ganze einheimische Reptilienarten ausgerottet. Ende Dezember, das berichtet die Deutsche Presse-Agentur, tauchten zwei Exemplare in Baden-Württemberg auf.

Die Tiere seien rund um Offenburg und Freiburg entdeckt worden. Besonders die Bestände der heimischen Smaragdeidechse am Kaiserstuhl und der Zauneidechse seien in Gefahr, warnen Experten vom Verein für Amphibien- und Reptilien-Biotopschutz Baden-Württemberg. Präzedenzfälle gebe es einige - wie beispielsweise auf Gran Canaria.

Kettennatter bald auch in Bayern?

Denn die Kettennatter frisst so ziemlich alles, was ihren Weg kreuzt: Vögel, kleine Säugetiere, Echsen, aber auch andere Schlangen. "Die Beute wird erdrosselt und danach im Ganzen verschluckt", erklärt ein Amphibienexperte der Deutschen Presse-Agentur. Die Schlange sei eine geschickte Jägerin mit dem Potenzial, ganze Bestände heimischer Arten auf ein Minimum zu reduzieren.

In Bayern tauchte die Kettennatter bislang noch nicht auf. Doch auch in anderen Ländern wurden bereits Exemplare entdeckt. Es bleibt unklar, ob die Schlange sich langfristig in Deutschland halten kann. Ausgeschlossen ist das aber nicht. Experten sagen: "Bei den zu beobachtenden klimatischen Veränderungen wäre es durchaus denkbar, hier ist es ja teils sogar wärmer als auf den Kanaren."