Helmstadt

Ist Würzburgers Trinkwasser in Gefahr? Klage gegen Bauschutt-Deponie in Wasserschutzgebiet

Alina Boger

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29.11.2023, 15:44 Uhr
Wegen der geplanten Bauschutt-Deponie in der Nähe des Wasserschutzgebietes "Zeller Quellen" gibt es nun eine Klage bei dem Verwaltungsgericht Würzburg. (Symbolbild)

© Rainer Heubeck, NN Wegen der geplanten Bauschutt-Deponie in der Nähe des Wasserschutzgebietes "Zeller Quellen" gibt es nun eine Klage bei dem Verwaltungsgericht Würzburg. (Symbolbild)

Das Bergamt Nordbayern gab Ende September den Bau einer Bauschutt-Deponie in Helmstadt frei. Wie unter anderem der "BR" berichtet, haben die Stadt Würzburg, die Stadtwerke und die Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV) GmbH aber den Verdacht, dass das Trinkwasser in Teilen Würzburgs dadurch gefährdet werden könnte. Daher reichten sie nun eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes ein. Das Problem sei nämlich, dass die Deponie im geplanten erweiterten Areal des Wasserschutzgebietes "Zeller Quellen" liegen wird. Dieses wiederum versorgt halb Würzburg mit Trinkwasser.

Wasserschutzgebiet sollte erweitert werden

Fast die Hälfte der Würzburger - 65.000 Menschen, um genau zu sein - bekommt ihr Trinkwasser derzeit aus dem Wasserschutzgebiet "Zeller Quellen". Daher wurde das Wasserschutzgebiet als zu klein gemessen und sollte auf Wunsch des Würzburger Trinkwasser-Versorgers TWV von derzeit acht auf 66 Quadratmeter erweitert werden. Die benötigten Unterlagen liegen schon seit Anfang des Jahres vor, das Verfahren zieht sich aber. Wenn das Wasserschutzgebiet tatsächlich erweitert werden würde, würde die Deponie in der Schutzzone liegen - "innerhalb der erweiterten Schutzzone des geplanten Wasserschutzgebiets, ungefähr 650 bis 1.000 Meter von dessen westlichem Rand entfernt. Von den Quellfassungen ist sie ungefähr elf Kilometer entfernt", zitiert der "BR" die Regierung.

Gemeinde Helmstadt entschied sich gegen eine Klage

Schon im Oktober war klar, dass die Gemeinde Helmstadt keine Klage gegen den Bau der Deponie einreichen wird. Die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder fand, dass die Auflagen und Vorgaben für den Deponiebetreiber zum Umwelt- und Grundwasserschutz ausreichend wäre, heißt es beim "BR". In Helmstadt gibt es derzeit schon eine Recycling-Anlage für mineralischen Bauschutt, diese soll aber in die besagte Deponie umgewandelt werden.

Das Verwaltungsgericht Würzburg bestätigte auf "BR"-Anfrage den Eingang der Klage, wie es bei dem umstrittenen Thema nun weitergehen wird, zeigt sich wohl in der Zukunft.