Bilanz

Jura-Gruppe: Mehrerlös auf Wasserverkauf

24.6.2021, 18:47 Uhr
Jura-Gruppe: Mehrerlös auf Wasserverkauf

© Foto: Michael Grüner

So seien im vergangenen Jahr 2,72 Millionen Euro selbst erwirtschaftet worden, etwa 300 000 Euro mehr als 2019. Hümmer bezeichnet dies als das "allzeit beste Ergebnis im Bereich der selbst erwirtschafteten Finanzmittel." Das Minusergebnis in Höhe von knapp 148 000 Euro, das die Bilanz des Kommunalen Prüfungsverbandes ausweist, komme laut Werkleiter dadurch zustande, dass die jährlichen Abschreibungen enorm steigen würden, was wiederum an den "enormen Investitionen des vergangenen Jahrzehnts" liege. Die Bilanzsumme liegt bei 44,31 Millionen Euro.

Preisstabilität bis 2024

Trotz einer erweiterten Aufgabenstellung für den Wasserversorger Juragruppe sei das Kostendeckungsprinzip laut Hümmer derzeit gegeben. Eine gesetzlich mögliche Rücklager sei außerdem gebildet worden. Diese lasse laut Werkleiter in seinem rund 30-minütigen Bericht eine Preisstabilität bei den Wassergebühren bis zum Jahr 2024 zu. Die letzte Gebührenkalkulation des Kommunalen Prüfungsverbandes habe diese Prognose bestätigt. Ob man bei der nächsten Kalkulation in diesem Jahr die Grundgebühren etwas anhebt, werden laut Hümmer die Ergebnisse an den Tag bringen.

Der Wasserverbrauch ist im Jahr 2020 auf 1,33 Millionen Kubikmeter gestiegen. Der Pro-Kopf-Verbrauch sei nahezu konstant geblieben. Die Ursache liegt darin begründet, dass die Juragruppe erneut ihr Versorgungsgebiet erweitert hat. Die Konsequenz daraus ist aber auch, dass durch die Erweiterungen die Unterhaltskosten für ein größeres Verteilnetz steigen.

Die jährlichen Benchmarking-Berichte bescheinigen der Juragruppe laut Hümmer eine "hervorragende Effizienz in den Betriebsabläufen". Hinzu kämen Einnahmen aus Nebengeschäften wie Arbeiten für Dritte, Materialverkauf und mehr sowie die Aktivierung eigener Mitarbeiter bei Investitionstätigkeiten.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr 4,16 Millionen Euro erlöst worden. Davon stammt der Großteil, nämlich 2,60 Millionen Euro, aus den Wassergebühren. Das Nebengeschäft schlägt laut Jahresbericht auf der Habenseite mit rund 700 000 zu Buche, weitere knapp 535 000 Euro werden durch aktivierte Eigenleistungen erlöst.

Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten mit 1,17 Millionen Euro zu Buche. Die Kosten für den Materialaufwand summieren sich auf gut 880 000 Euro, davon sind gut 260 000 Euro für Stromkosten zu erbringen. Der Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe habe sich laut Hümmer um gut 200 000 Euro auf insgesamt 621 000 Euro erhöht. Grund dafür war eine höhere Schadensrate im Pegnitzer Versorgungsteilbereich der Juragruppe. Diese trat deshalb auf, weil während der Sanierung des Pegnitzer Hochbehälters Winterleite im Ortsnetz der Wasserdruck höher war. Der Hochbehälter in Adlitz, über den während der Bauphase Pegnitz mit Wasser versorgt wurde, liegt 43 Meter höher als der Behälter an der Winterleite.

Leitung im Schnitt 30 Jahre alt

Der Wasserverlust im gesamten Leitungsnetz sei laut Werkleiter im Vergleich zu anderen Versorgern weit unter dem Durchschnitt. "Dies ist das Ergebnis und die Folge der hohen Netzerneuerungsrate der Juragruppe und einem effizienten Überwachungssystem über unsere Fernwirkanlage", berichtete Hümmer der Versammlung weiter. In Zahlen ausgedrückt beträgt der Wasserverlust rund 65 000 Kubikmeter pro Jahr. Das seien 4,32 Prozent. Hümmer: "Das durchschnittliche Netzalter der Juragruppe beträgt zirka 30 Jahre, somit wären Wasserverluste von 15 Prozent normale Verluste."

Mit Blick auf das laufende Jahr erklärte Hümmer, dass die Juragruppe zum 21. Juni mit den tatsächlichen Ausgaben leicht unter den Planansätzen liege. Eine Prognose über die möglichen Einnahmen durch den Wasserverkauf sei aber erst Ende September möglich.

Eine Steigerung ist jetzt schon bei den Herstellungsbeiträgen zu erkennen. Mit knapp 230 000 Euro sei der Planansatz bereits übererfüllt, weitere 150 000 Euro an Einnahmen werden aber noch erwartet. Hier macht sich die Erschließung von neuen Baugebieten bemerkbar, aber auch die Aufnahme der Köttweinsdorf-Gruppe in die Juragruppe.

Der Bericht wurde von den Verbandsräten einstimmig entgegengenommen. Vorsitzender Manfred Thümmler bezeichnete die Juragruppe als einen Partner, der vor Entscheidungen gehört werde. "Das zeigt tiefes Vertrauen."

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