Tödlicher Unfall

Güterzug überrollt auf Schienen liegenden Mann in Neumarkt: Polizei fahndet nach einem Trio

Hauke Höpcke

Neumarkt

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Wolfgang Fellner

Neumarkter Nachrichten

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5.4.2024, 07:24 Uhr
Das THW Neumarkt hat Lichtgiraffen aufgebaut, um den Platz neben den Gleisen auszuleuchten: Polizisten gehen hier auf Spurensuche.

© Wolfgang Fellner, NNZ Das THW Neumarkt hat Lichtgiraffen aufgebaut, um den Platz neben den Gleisen auszuleuchten: Polizisten gehen hier auf Spurensuche.

In Neumarkt ist am späten Nachmittag ein Mann, der auf den Schienen im Bahnhofsbereich lag, von einem Richtung Regensburg durchfahrenden Güterzug erfasst worden. Er ist tot.

Der Bremsweg des Zuges, es war ein fast leerer Autotransporter, war so lang, dass die Lokomotive erst auf Höhe des ASV-Sportzentrums zum Stehen kam. „Wir gehen nicht von einem Suizid aus“, teilte ein Polizeisprecher schon kurz nach dem Unfall mit. Und: Die Polizei schließe nicht aus, dass noch weitere Menschen an dem Vorfall beteiligt waren.

Mit einem Großaufgebot ab Kräften wird der Tatort abgesucht.

Mit einem Großaufgebot ab Kräften wird der Tatort abgesucht. © Wolfgang Fellner, NNZ

Ein Helikopter durchsucht das Areal an der Unglücksstelle

Die Beamten suchten deshalb das gesamte Areal zwischen Bahnbrücke, BayWa und Bahnhof ab. Auch ein Helikopter war im Einsatz, der lange über der Unfallstelle stand und Aufnahmen machte.

Die Identität des Unfallopfers ist derweil noch nicht geklärt, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Ebenso ist offen, wer die drei gesuchten Männer sind. Ihr Alter liege wohl so um die 20 Jahre, sagte der Polizeisprecher, es handle sich keinesfalls, wie zwischenzeitlich auch kolportiert, um Kinder oder Jugendliche.

Entscheidende Fragen sind noch offen

Nach einem ersten Öffentlichkeitsaufruf gingen bei der Polizei mehrere Anrufe ein, war zu erfahren. Auch vor Ort fanden sich Zeugen, die den Beamten ihre Beobachtungen mitteilten. Aber bis zum späten Abend blieben entscheidende Fragen offen. Die Kripo aus Amberg hat die Ermittlungen übernommen, wie schon des öfteren in den vergangenen Monaten, da die Kripo Regensburg, eigentlich zuständig für Neumarkt, überlastet ist.

Die Einsatzwagen der Polizei stehen in der Ingolstädter Straßen an der Unglücksstelle. 

Die Einsatzwagen der Polizei stehen in der Ingolstädter Straßen an der Unglücksstelle.  © Wolfgang Fellner

Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und THW waren im Einsatz, die Polizei alleine, unterstützt durch Bereitschaftspolizei, mit einer Kopfstärke im dreistelligen Bereich. Die Straßen waren gesperrt. Jeder Stein wurde umgedreht, um mögliche Spuren zu finden. Außerdem lief die Vernehmung der Zeugen, darunter der Lokführer. Er hat, war zu erfahren, einen schweren Schock erlitten.

Der Bahnverkehr war durch das Unglück erheblich beeinträchtigt. Es gab keinen Durchgangsverkehr zwischen Nürnberg und Regensburg. Die Züge stoppten vor der Unfallstelle, fuhren zurück. Für das letzte Stück hatte die Bahn einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Aktualisiert um 23.13 Uhr


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