Nachwuchs bei Wanderfalken

In Neumarkt und Feucht päppeln die Wanderfalken ihren flauschigen Nachwuchs auf

Irene Heinloth

Redakteurin der Neumarkter Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

29.4.2024, 19:23 Uhr
Freude in Neumarkt: Vor kurzem ist auch aus dem vierten Ei noch ein Küken geschlüpft (li). In Feucht freuen sich die Falken-Eltern über ein munteres Küken-Trio.

© lbv.neumarkt.de/Falkencam Feucht Freude in Neumarkt: Vor kurzem ist auch aus dem vierten Ei noch ein Küken geschlüpft (li). In Feucht freuen sich die Falken-Eltern über ein munteres Küken-Trio.

Flauschig und hungrig sind die Küken: In Neumarkt genauso wie in Feucht. Per Webcam sind viele live dabei in den Kinderstuben der Raubvögel.

Im Turm des Münsters in Neumarkt wollen vier hungrige Schnäbel gestopft werden. Seit Wochen haben die Neumarkter Falkenfans gespannt auf den Nachwuchs gewartet. Die ersten drei Küken sind etliche Tage vor dem Nesthäkchen geboren und eine zeit lang war gar nicht sicher, ob aus dem vierten Ei tatsächlich noch Falkennachwuchs schlüpft.

Seit 2022 gibt es einen Nistkasten im Münsterturm. 2023 haben sich dort erstmals Wanderfalken einquartiert, aber es gab keine Eier. Die Vogelexperten des LBV vermuteten, dass der Misserfolg der Unerfahrenheit des vermutlich noch jüngeren Weibchens geschuldet war. Nun kann gehofft werden, dass es mit dem Nachwuchs weitergeht. Denn Wanderfalken bleiben ihrem Brutrevier ein Leben lang treu.

Per Live-Cam kann man im Münsterturm alles mitverfolgen. Das tun viele: Das Interesse an der Website ist auf 5000 Zugriffe hochgeschnalzt. "Ich bin selber begeistert", sagt LBV-Experte Hubert Schraml.

Auch im Feuchter Kirchturmnest sind drei flauschige Wanderfalkenküken geschlüpft – das erste am 22. April in der Morgensonne, das zweite dann am frühen Abend und das dritte schließlich als Nesthäkchen zwei Tage später, schreibt der Markt Feucht in einer Pressemitteilung. So kann sich ganz Feucht nun über die geglückte Brut des neuen Falkenpaares Frieda und Georg freuen und dank der Falkencam den Küken beim Großwerden live zuschauen. Ob die Küken weiblich oder männlich sind, lässt sich so kurz nach dem Schlüpfen noch nicht sagen. Es bleibt also weiter spannend.

Für alle Falkencam-Follower ist damit die schönste Beobachtungszeit im Falkenjahr angebrochen: In Echtzeit zu sehen, wie Frieda und der eingesessene Terzel Georg die süßen kleinen Küken umsorgen, wärmen, füttern und großziehen. Sie in rund 40 Tagen bei ihrem ersten Ausflug im stolzen Federkleid begleiten und mit ihnen im typischen Bettelflug den Beutefang üben, bis die Jungfalken im Sommer auch schon von Zuhause ausziehen, um sich anderswo niederzulassen.

Der schnellste Vogel der Welt, der im Sturzflug auf über 300 Stundenkilometer kommt, ist seit fünf Jahren in Feucht beheimatet. Der von Schloss Ratibor stam-mende Wanderfalke Georg war damals am Brutplatz eingezogen, den der Markt Feucht zusammen mit der katholischen Kirche Herz Jesu und dem Bund Natur-schutz für diese besondere Vogelart eingerichtet hat. Inzwischen ist Georg sieben Jahre alt, womit er etwa in seiner Lebensmitte angelangt ist. In den nächsten Wochen ist er verstärkt auf der Jagd, um alle seine Küken satt zu kriegen. Mit Glück lassen sich die atemberaubenden Jagdflugmanöver direkt am Himmel über Feucht beobachten – auch ohne Webcam. Die Falkencam findet man unter www.feucht.de

Keine Kommentare