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Schlauch im Bauch hilft gegen Darmkrebs

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Ein Arzt hält ein Endoskop für eine Darmspiegelung.

© imago stock&people, NNZ Ein Arzt hält ein Endoskop für eine Darmspiegelung.

Im Darmkrebs-Vorsorgemonat März appellieren viele Mediziner verstärkt an die Bevölkerung, die angebotenen Möglichkeiten zur Darmkrebsvorsorge besser zu nutzen. Denn es sterben in Deutschland jährlich rund 24.000 Menschen an Darmkrebs. Diese Zahl könnte man drastisch verringern. Das sagt auch Dr. Birgit Mühlenbruch aus Neumarkt. „Die Darmspiegelung ist das beste Vorsorgeinstrument“, erklärt die Darmspezialistin mit Blick auf die vielen Vorsorgemöglichkeiten.

Bei der Aktion gegen Darmkrebs aktiv

Dr. Birgit Mühlenbruch gehört zu den rund 2.400 Fachärzten in Deutschland, die eine Vorsorge-Darmspiegelung durchführen dürfen und ist Teilnehmerin an der Aktion „Deutschland gegen Darmkrebs“, die im Darmkrebsmonat März mit einer breiten Informationskampagne über Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge aufklären möchte. Bundesweit machen bei der Kampagne mehr als 5.000 Arztpraxen, Apotheken und sämtliche Reformhäuser mit. In den kommenden Wochen werden mehrere hunderttausend Infoflyer verteilt und in den Auslagestellen vor Ort wird zum Thema Darmkrebs beraten. Ziel ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, die Vorsorgemöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

Bundesweit größtes Fachärzte-Verzeichnis

Darmkrebs gehört mit rund 58.000 Neuerkrankungen im Jahr zu den am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Zwar ist die öffentliche Aufmerksamkeit für die Bedeutung einer effizienten Darmkrebs-Früherkennung in den vergangenen Jahren gestiegen, sagt Felix Rotaru, Projektleiter der Aktion „Deutschland gegen Darmkrebs“. Allerdings sei weitere Aufklärung nötig, um auch nachhaltige Erfolge zu erreichen. Rotaru möchte vor allem mit dem Mythos der schmerzbehafteten Untersuchung aufräumen: „Eine Darmspiegelung ist heutzutage in der Regel schmerzfrei und dauert nur etwa 20 Minuten.“

Dünner Schlauch im Darm

Auf Wunsch kann vor der Untersuchung eine Beruhigungsspritze gegeben werden. Dann „verschläft“ man sogar die komplette Prozedur. Der leere Darm wird dabei mit einem dünnen, flexiblen Schlauchsystem (Koloskop) untersucht. An der Spitze befindet sich eine hochempfindliche Videokamera, die Bilder aus dem Darminneren auf einen Monitor liefert. Der Arzt kann so die gesamte Darmwand beurteilen. Die Kosten werden bei Männern ab 50 Jahren und bei Frauen ab 55 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, bei einer familiären Vorbelastung sogar noch früher.

Weiterführende Informationen und das einzige bundesweite Verzeichnis von Fachärzten zum Thema Darmkrebs gibt es auf der Webseite www.darmspezialisten.de. Anhand einer Landkreissuche können sich Patienten dort ganz bequem die Spezialisten in ihrem Landkreis mit der Genehmigung zur Durchführung der Vorsorgedarmspiegelung anzeigen lassen. Auf dem Portal sind zudem etwa 2.000 Adressen von Chirurgen, Onkologen und Strahlentherapeuten gelistet, womit für Patienten auch eine erste Orientierung zum Thema „Behandlung von Darmkrebs“ angeboten wird.

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