Stimmungsbild zu Großprojekt

Sengenthal: Bürger können Meinung zum Bürgersaal online kundtun

11.11.2021, 06:00 Uhr
Der Blick vom Hirtenweg auf die Rückseite von Sengenthaler Schule und Kirche: Zwischen Hart- und Rasenplatz soll nach derzeitiger Planung der Bürgersaal errichtet werden.  

© Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ Der Blick vom Hirtenweg auf die Rückseite von Sengenthaler Schule und Kirche: Zwischen Hart- und Rasenplatz soll nach derzeitiger Planung der Bürgersaal errichtet werden.  

Die hitzige Debatte über den geplanten Bürgersaal vor drei Wochen in der Bürgerversammlung in Sengenthal hat im Gemeinderat am Dienstagabend ihren Nachhall gefunden. Wobei im Gremium weiterhin ein grundsätzlicher Konsens besteht über die Neugestaltung der Sengenthaler Ortsmitte: Wenn schon, dann "was Gscheites". Und der Bürgersaal ist hier neben der Tagespflege für Senioren nun einmal das Kernstück.

Begeisterung und heftige Kritik

Doch geht es bei dem Neubau, in dem auch eine Großküche, die Gemeindebücherei und das Archiv unterkommen soll, noch ums "Wo" - angedacht ist er derzeit auf dem Schulsportplatz am Hirtenweg - und vor allem ums "Wie". Denn wie es sich bei der Bürgerversammlung gezeigt hat, fühlen sich einige (oder vielleicht auch viele) Sengenthaler nicht richtig "mitgenommen"; einige kritisieren die Ausmaße des Projekts, auch die Drohung mit einem Volksbegehren stand im Raum.

Es gebe aber auch gegenteilige Meinungen, erklärte Bürgermeister Werner Brandenburger, der bei jenem Bürgertreff zum Teil heftig angegangen wurde. Und verlas die Zuschrift eines Bürgers, der sich von den aktuellen Plänen total begeistert zeigte.

Kurzum: Die Volksvertreter rätseln darüber, wie das Volk, das sie vertreten, zum Bürgersaal steht. "Wir haben keine Geheimnisse", betonte Brandenburger und verwies auf das Info-Faltblatt, das bereits an alle Haushalte in der Gemeinde gegangen ist.

Ein weiterer Schritt, um ein möglichst reales Stimmungsbild zu erhalten: Ab 15. November bietet die Gemeinde für vier Wochen eine Online-Bürgerbefragung auf ihrer Homepage an. Liegt deren Ergebnis vor und überdies das in Auftrag gegebene Lärmgutachten, wird sich der Gemeinderat wieder mit der Materie befassen. "Der Weg wird noch steinig werden", prophezeite Ratsmitglied Martin Panzer.

Keine "Blüten für alle"

Rundum einig war man hingegen in der Ablehnung des AOM-Programms "Blüten für alle" für Sengenthal. Die Idee, Gartenbesitzer mit Saatgut, Bäumen und Sträuchern bis zu einem Wert von 100 Euro zu beglücken, hielten der Rat für "unausgereift", für unnötig und zu kostspielig. "Dann lieber gleich ein Samenpackl ins Mitteilungsblatt legen" war ein Vorschlag aus der Runde.

Unter dem Rechtsstreit um das Wortgefecht mit einer Zuhörerin im Zusammenhang mit dem "Heuweg" zog Werner Brandenburger einen Schlussstrich: Er verlas eine Erklärung, wonach er bedauere, sollte durch seine Äußerungen in der Gemeinderatssitzung im März der Eindruck entstanden sein, dass er die Gemeinschaft des Samainhofs in die Nähe des Rechtsextremismus stelle. Der Bürgermeister hatte die Frau seinerseits wegen Beleidigung angezeigt, das Verfahren wurde am Amtsgericht gegen einen Geldauflage eingestellt.

Das mobile Impfteam des Neumarkter Impfzentrums kommt an zwei Tagen in den Sitzungssaal im Alten Schulhaus: am Montag, 15. November, und noch einmal am 6. Dezember, jeweils von 10 bis 13 Uhr. Zum Sengenthaler Weihnachtsmarkt konnte Organisator Stephan Kratzer aus naheliegenden Gründen noch keine abschließende Aussage treffen. "Zwei Buden wird es aber auf jeden Fall wieder geben."

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