So arbeiten die mobilen Impf-Teams in den Neumarkter Pflegeheimen

30.12.2020, 06:06 Uhr
So arbeiten die mobilen Impf-Teams  in den Neumarkter Pflegeheimen

Gestern kamen 120 Ampullen mit dem Impfstoff gegen das Corona-Virus im Impfzentrum an der A 3 an. Die mobilen Teams des Impfzentrum fahren heute und morgen damit in fünf Heime. Weil jede Ampulle fünf Dosen enthält, können sie 600 Menschen impfen.

Am 31. Dezember werden weitere 80 Ampullen erwartet, also 400 Impfdosen. "Damit haben wir die Alten- und Pflegeheime versorgt", sagt Stefan Berner, Sachgebietsleiter für Sicherheitsangelegenheiten am Landratsamt Neumarkt und damit leitender Katastrophenschützer im Kreis.

"Die Impfbereitschaft ist sehr groß"

So arbeiten die mobilen Impf-Teams  in den Neumarkter Pflegeheimen

Die Impfbereitschaft ist sehr groß, berichtet Lissi Bögl. Die Arzthelferin ist eigentlich schon im Ruhestand, arbeitete bis zum April 2020 in der Orthopädie des Klinikums. Jetzt gehört sie zu den mobilen Impfteams, war am Sonntag in Mühlhausen und Montag im Doktorshof in Berg. "Die Bewohner freuen sich auf die Impfung, wollen ihren Beitrag leisten, dass es bald wieder normal wird."


Zwei Drittel der Deutschen wollen sich gegen Corona impfen lassen


Vor den Impfteams waren schon Mediziner in den Einrichtungen. Sie informieren Mitarbeiter, Bewohner und gegebenenfalls deren Betreuer über die Impfung. Anschließend gibt es schriftliche Einverständnis mit einer Impfung – oder eben nicht. Schließlich ist die Impfung freiwillig.

Wichtig: Die Kühlkette wird nie unterbrochen. Der von der Firma Biontech entwickelte Impfstoff muss normalerweise bei minus 70 Grad tiefgekühlt werden. Für kürzere Zeiträume ist auch eine geringere Kühlung unschädlich. In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand nach Firmenangaben bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden.

Das Neumarkter Impfzentrum besitzt zwei Medikamenten-Kühlschränke. Steigt die Temperatur über fünf Grad, löst dies einen Alarm aus bei dem Sicherheitsdienst, der das Impfzentrum rund um die Uhr überwacht. Der Impfstoff kann dann in den zweiten Kühlschrank umgelagert werden. Vom Impfzentrum zum Einsatzort gelangt er in speziellen Kühlboxen. Für den vollständigen Schutz ist eine zweite Spritze notwendig. Lissi Bögl wird die betagten Heimbewohner also in drei Wochen wiedersehen.

Alle über 80-Jährigen werden benachrichtigt

In der Zwischenzeit sind die über 80-jährigen Landkreisbewohner an der Reihe, die nicht in Heimen leben. Sie erhalten vorher eine schriftliche Benachrichtigung mit allen Informationen.

Bevor es am Impfzentrum selbst losgeht, ist noch offen. Dies hängt wesentlich davon ab, wann das zentrale Buchungssystem des Freistaats freigegeben wird. Es gibt zwar eine landkreiseigene Entwicklung, ähnlich wie die Reservierung bei der Kfz-Zulassungsstelle.

"Aber bei den Impfungen hängt viel mehr dran als nur die Terminvergabe", sagt Berner. Die verabreichte Charge wird hinterlegt und mögliche Nebenwirkungen. Und nicht zuletzt sollen die Daten bayernweit abrufbar sein. Denn die zweite Impfung ist an jedem Ort im Freistaat möglich.

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