Passivsolarhaus, Schulen, Krankenhaus

Viel zu tun: Nepalhilfe Beilngries begutachtet Projekte nach dem Monsun

vnp

27.10.2022, 18:00 Uhr
Die entlegenste Wirkungsstätte der Nepalhilfe Beilngries:  Betonierarbeiten am ersten Schulgebäudetrakt in Tanakot/Humla.

© Michael Rebele, NNZ Die entlegenste Wirkungsstätte der Nepalhilfe Beilngries:  Betonierarbeiten am ersten Schulgebäudetrakt in Tanakot/Humla.

Er hat in diesem Jahr lange gedauert, der Monsun in Nepal. Einmal mehr brachte er neben dem ersehnten Regen auch gravierende Schäden, zerstörtes Hab und Gut und leider auch verlorene Menschenleben mit sich.

Die Projekte der Nepalhilfe Beilngries überstanden die mehr als vier Monate währende Periode ohne größere Schäden. Beeinträchtigungen gab es lediglich bei der Erreichbarkeit der teilweise exponiert gelegenen Orte. Manche von ihnen sind erst seit kurzem auf Grund massiver Erdrutsche und weggeschwemmter Straßen und Pfade wieder erreichbar.

Neues Kreiskrankenhaus

Die lokalen Koordinatoren sahen sich im ganzen Land um: Im Terai im Süden des Landes wird ein neues Kreiskrankenhaus in Kawasoti gebaut, die Arbeiten werden wohl noch ein Jahr dauern. Dem Madhyabindhu Multiple College hat die Nepalhilfe zwei Schulbusse finanziert, um so den Einzugsbereich auf 55 km zu erweitern. Gleichzeitig ist das ein Beitrag für einen sicheren täglichen Schulweg an einer Schule, die im Zwei-Schichten Betrieb arbeitet.

Lebhaftes Treiben herrscht auf dem neuen Spielplatz der Schule von Sangachok.

Lebhaftes Treiben herrscht auf dem neuen Spielplatz der Schule von Sangachok. © Michael Rebele, NNZ

Ferner läuft derzeit der Neubau eines zweigeschossigen und aus acht Klassenzimmern bestehenden Gebäudes an der Janta Secondary School unweit des Krankenhauses von Kawasoti. Sie ist dort mittlerweile eine der größten Schulen und platzt förmlich aus allen Nähten.

Passivsolarhaus hoch in den Bergen

Im abgelegenen Norden und Nordwesten Nepals, nahe der Grenze zu China, entsteht derzeit im Dolpo, in dem auf 4300 Metern gelegenen Bergdorf Chharka, ein Passivsolarhaus. Mit seinen vier Räumen soll es als Unterkunft für die Kinder der entfernt gelegen Bergdörfer dienen, was auch diesen den Schulbesuch ermöglicht. Der aus Plexiglas bestehende Vorbau ist erstellt, Fenster und Türen sind gesetzt und eines der Zimmer ist bereits isoliert und holzverkleidet.

Einer der neuen Schulbusse des Madhyabindhu Multiple Colleges im Einsatz.

Einer der neuen Schulbusse des Madhyabindhu Multiple Colleges im Einsatz. © Michael Rebele, NNZ

Für die nötige Solarversorgung hat man mit einem in Kathmandu tätigen Elektromeister, der seine Ausbildung in Bayern gemacht hat, einen versierten Ansprechpartner. Nach dem Winter sollen alle Arbeiten dann beendet werden.

Acht Klassenzimmer

Zwei neue Gebäude werden in der Humla Region gebaut, dem derzeit entlegensten Ziel der Nepalhilfe. Im Dorf Tanjakot werden darin acht Klassenzimmer Platz finden.

Schülerinnen und Schüler vor der nahezu fertiggestellten Schule von Khale.

Schülerinnen und Schüler vor der nahezu fertiggestellten Schule von Khale. © Michael Rebele, NNZ

Auch im ursprünglichen Betätigungsfeld der Nepalhilfe Beilngries, dem Sindhupalchok Distrikt, entsteht unweit der Kreisstadt Chautara in Khale, derzeit eine Schule, deren Realisierung etwa 150.000 Euro kosten wird. Auf den Einzug in die acht Räume freuen sich die 180 Jungen und Mädchen der kleinen Gemeinde. An vielen der Schulen des Distrikts hat man für die Schulanfänger kleine Spielplätze errichtet.

Wie geht es mit den Spenden weiter?

Der Start weiterer Bau- und Unterstützungsmaßnahmen hängt von den finanziellen Reserven ab. Dabei richtet sich der Blick der Mitglieder der Nepalhilfe Beilngries zwangsläufig auf die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation und deren Auswirkungen auf das Spendenaufkommen.

Nun geht es laut dem Verein darum, in den nächsten Monaten alle laufenden Baumaßnahmen koordiniert abzuschließen, mit Ausnahme des „Großprojektes“ Kreiskrankenhaus/Kawasoti. Erst dann will man weitere in der Pipeline wartende Anfragen angehen.

Vor Ort zu Besuch

Mit dieser Vorgabe reisen vier Mitglieder der Nepalhilfe Anfang November erstmals nach drei Jahren wieder nach Nepal, um dort in den verschiedenen Regionen Projekte zu besuchen, bestehende Kontakte zu erneuern und neue aufzunehmen.

Weitere Informationen auch über Spendenmöglichkeiten unter www.nepalhilfe.org.

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