Warnstreik bei Pfleiderer in Neumarkt: "Beschäftigte in guten Jahren nicht am Erfolg beteiligt"

Neumarkt - Lohn-Forderungen und Lohn-Angebot liegen noch weit auseinander: Deshalb ruft die IG Metall die Pfleiderer-Beschäftigen in Neumarkt zu einem Warnstreik kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde auf.

Die IG Metall hat die Beschäftigten an allen fünf Pfleiderer-Standorten in Deutschland für Dienstag, 9. April, zum Warnstreik aufgerufen. Im Neumarkter Werk an der Dreichlingerstraße werden die Mitarbeiter von 13.30 bis 15.30 Uhr in den Ausstand treten.

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungen in der Tarifrunde bei der Pfleiderer Deutschland GmbH hat sich die Gewerkschaft zu diesem "Warnschuss" entschieden - kurz vor der dritte Verhandlung der Tarifpartner, die am 11. April in Neumarkt stattfindet. Die IG Metall fordert 9,9 Prozent mehr Entgelt, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und eine soziale Komponente beispielsweise in Form einer
Inflationsausgleichsprämie.

"Vorstellungen weit auseinander"

Bei der Ausbildungsvergütungen habe die Arbeitgeberseite Entgegenkommen signalisiert, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Anders bei der Forderung nach der Erhöhung der Entgelte: "Hier liegen die Vorstellungen sehr weit auseinander." Die Arbeitgeber haben eine Entgeltsteigerung von drei Prozent ab 1. April 2024 und weitere zwei ab 1. April 2025 bei einer 24-monatiger Laufzeit bis 31. März 2026
angeboten.

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Von Nicolas Damm 8.4.2024, 13:45 Uhr

„Die Beschäftigten von Pfleiderer verdienen deutlich weniger als anderswo in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie und auch wenn die Inflationsrate gerade sinkt, muss der Kaufkraftverlust der letzten Jahre durch die hohe Inflation zumindest teilweise kompensiert werden", erklärt Christian Iwanowski, der Verhandlungsführer der IG Metall. Pfleiderer habe in den letzten Jahren sehr gut verdient, "die Beschäftigten haben ihren Anteil daran mehr als verdient“.

"Das ist keine Wertschätzung"

Betriebsrat Thomas Bachhofer stellt in seiner Funktion als Mitglied der IG Metall-Tarifkommission für Pfleiderer Neumarkt klar: „Auch wenn sich die wirtschaftliche Situation der Holzwerkstoffindustrie in Deutschland deutlich abgekühlt hat, ist das bisherige Angebot der Arbeitgeber unzureichend."

Pfleiderer habe die guten Jahre nicht genutzt, ihre Beschäftigten zum Beispiel mit einer Inflationsausgleichsprämie am Erfolg zu beteiligen, so Bachhofer weiter. "Das ist keine Wertschätzung für die Belegschaft." Deshalb seien die Warnstreiks die logische Konsequenz auf das Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch.

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