Tiefer Schnitt in drei Fingern

Messerangriff auf offener Straße in Neustadt/Aisch? Überwachungskamera sorgt für Wende

Lukas G. Schlapp

Volontär

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2.4.2024, 14:09 Uhr
Ob es am Ostermontag in Neustadt/Aisch wirklich zu einem Messerangriff kam, kann aktuell stark angezweifelt werden.

© imago images/Gottfried Czepluch, NNZ Ob es am Ostermontag in Neustadt/Aisch wirklich zu einem Messerangriff kam, kann aktuell stark angezweifelt werden.

Die Geschichte, die ein 20-Jähriger am frühen Ostermontag der Polizei meldete, hatte es in sich: Um kurz vor 1.30 Uhr soll der junge Mann in Neustadt/Aisch Opfer einer Attacke geworden sein. Ein unbekannter Mann soll ihn mit einem Messer in der Würzburger Straße angegriffen haben. Das berichtete der junge Mann der Polizei.

Wie die Polizeiinspektion Neustadt/Aisch mitteilte, habe der Mann behauptet, den Angriff mit seiner rechten Hand abgewehrt zu haben. Dadurch habe er einen tiefen Schnitt in drei Fingern erlitten. Die Polizei überprüfte anschließend den Tatort und wurde überrascht.

Kein Blut am Tatort

Denn am vermeintlichen Tatort konnten die vermuteten Spuren nicht entdeckt werden. Bluttropfen und andere Hinweise auf den Angriff gab es nicht. Dennoch wurde die Verwunderung noch größer. Denn die Stelle des Angriffs lag im Bereich einer Überwachungskamera. Doch auch das Material der Aufnahmen zeigte weder die Tat, noch den 20-Jährigen.

Durch weitere polizeiliche Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass der Mann sich selbst verletzt hatte. Zur Behandlung der Schnittverletzung wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem wurde er wegen Vortäuschens einer Straftat angezeigt. Zu den Motiven der mutmaßlich vorgetäuschten Attacke macht die Polizei keine Angaben.


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