Jungweinprobe in Ipsheim
"Strahlend und saftig": Winzer lüften in einer Burg das Geheimnis um den neuen Jahrgang
9.5.2022, 15:49 UhrMit zwei Überraschungen wartete der Ipsheimer Weinbauverein bei seiner Jungweinprobe auf: Empfangen wurden die zahlreichen Gäste aus der ganzen Region in der einmaligen Kulisse des Burghofes und kredenzt wurden ein nach den Wetterkapriolen 2021 ausgezeichneter Jahrgang mit "sehr guten, spannenden Weinen".
Damit hatte der stellvertretende Vorsitzende des Weinbauvereins, Stefan Eber, den Besuchern auf Burg Hoheneck nicht zu viel versprochen. Mit der Ipsheimer Weinkönigin Anne Schürmer konnte er in der heiteren Gästeschar besonders die Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt und Hans Herold sowie Landrat Helmut Weiß und den Ipsheimer Bürgermeister Stefan Schmidt willkommen heißen.
Dem Leiter der Jugendbildungsstätte in der Burg, Sigmund Haagen, galt als Hausherr der Dank für eine einmalige Location mit ganz besonderer Atmosphäre der Jungweinprobe. Dass auf die sonst üblichen Grußworte der Ehrengäste verzichtet wurde, sollte eine dritte Überraschung der rundum gelungenen Veranstaltung bei idealem Wetter sein und damit ausschließlich der Wein "das Sagen" haben.
Jahrgang mit vielen Sorgen
Besser gesagt die Weine, die von acht der Winzer aus dem Weinbauverein in ihrer Vielfalt präsentiert wurden und wirklich "viel zu sagen" hatten. Außergewöhnlich ausdrucksstark sollten sie sich nach einem Jahr präsentieren, das nach zwei Trockenjahren mit zu viel Regen einen so guten Jahrgang nicht hatte erwarten lassen.
Weinkönigin Anne Schürmer beschrieb die mit den hohen Niederschlagsmengen mit Starkregen und Gewittern verbundenen Sorgen der rund zwei Dutzend professioneller und etlicher Hobbywinzer, die die 35 Hektar Rebanlagen an der Burg Hoheneck hegen und pflegen.
"Denn die dauerhafte Feuchtigkeit sorgte für einen Pilzdruck in den Weinbergen und schränkte das Ertragspotenzial des Jahrgangs ein", sagte Anne Schürmer, deren "Königinnenwein" auch im Bayerischen Landtag hohes Ansehen genießt. Die Abgeordnete Gabi Schmidt hatte ihn zum "Fraktionswein" der Freien Wähler erkoren.
Ein versöhnlicher Herbst
Im September habe eine lange ersehnte Trockenperiode für einen versöhnlichen Herbst gesorgt, so die Repräsentantin der Ipsheimer Winzer, die schließlich "qualitativ hochwertige und vor allem gesunde Trauben ernten konnten". Dass diese "für strahlende und saftige Weine sorgten", sollten sich die Gäste der Jungweinprobe an den acht Stationen überzeugen können, auf deren "tolle Arbeit" Weinkönigin Anne das Glas erhob.
Sie konnte überzeugt sein, dass den zahlreichen Besuchern aus dem weiten Frankenland und auch darüber hinaus dieser Tag noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird und sprach ihnen mit ihrem Trinkspruch aus dem Herzen: "Des Lebens wahrer Sonnenschein ist guter Wein und glücklich sein."
Den Tag mit einem Lächeln zu beginnen und mit einem Glas Wein zu beenden, riet sie den Gästen, die ihre Probenrunden mit vielen interessanten Informationen der Winzerinnen und Winzern verbanden und manche reizvolle Geschmacksnote bei den verschiedenen Rebsorten unter den über 20 Weiß- und Rotweinen sowie Seccos entdeckten, die verkostet werden konnten.
Etliche von ihnen folgten gerne der Einladung von Stefan Eber, der den erkrankten Vorsitzenden Thomas Kreiselmeyer vertrat, "zum Absacker im Bewirtungshaus". Das war am Wochenende wieder ein begehrtes Ziel von zahlreichen Ausflüglern, die das Erwachen des neuen Jahrganges an zarten Reben und den weiten Blick in das Aischtal mit seinem bunten Felderteppich um die schmucken Orte genossen.
Dass nach zwei Jahren Zwangspause wieder zur Jungweinprobe eingeladen werden konnte, löste beim Weinbauverein wie auch im weiten Freundeskreis der Ipsheimer Weine gleichermaßen Freude, verbunden mit der Hoffnung, dass diese künftig weiterhin im einmaligen Ambiente der Burg Hoheneck gefeiert werden kann. Deren Renovierung kommt der Reinerlös der Veranstaltung zugute.
Schließlich erfuhren die Weinliebhaber von Weinkönigin Anne Schürmer und Moderatorin Sina Kopp noch Interessantes über die ausstellenden Weingüter Engel, Heindel, Hofmann, Kreiselmeyer, Riedel, Strebel & Popp sowie Schürmer aus Ipsheim und Kaubenheim sowie den Weinbauverein.
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