100.000 Euro Schaden

18 Tonnen Müsliriegel zerstört: Laster brennt auf der A9 - Gaffer filmen

21.6.2022, 11:01 Uhr
Ein LKW-Brand auf der A9 forderte am Montagnachmittag viele Feuerwehren, das THW und den Rettungsdienst über mehrere Stunden.

© privat Ein LKW-Brand auf der A9 forderte am Montagnachmittag viele Feuerwehren, das THW und den Rettungsdienst über mehrere Stunden.

Wenn's mal wieder länger dauert... Ein mit 66 Paletten Müsliriegel beladener Lastwagen hat die Einsatzkräfte der Feuerwehr bis tief in die Nacht beschäftigt.

Das Fahrzeug war auf der A9 in Richtung München unterwegs, als laut Polizei auf Höhe des Autobahndreiecks Feucht ein Kühlaggregat zu qualmen begann. Der Fahrer stellte den Sattelzug auf dem Seitenstreifen ab und versuchte, den Auflieger von der Zugmaschine abzukoppeln, was ihm aufgrund des Brandes nicht mehr gelang. Die Flammen griffen bereits auf die Dämmung des Aufliegers über. Die Zugmaschine brannte komplett aus, die Ladung - insgesamt 18 Tonnen Müsliriegel - wurde komplett zerstört.

 Rund 100 Einsatzkräfte sind am Montag bei einem LKW-Brand auf der A9 im Einsatz.

 Rund 100 Einsatzkräfte sind am Montag bei einem LKW-Brand auf der A9 im Einsatz. © Christian Lankes/Feuerwehr Feucht

Der 23-jährige Fahrer blieb unverletzt, die Feuchter Verkehrspolizei geht von einem technischen Defekt als Brandursache aus und schätzt den Sachschaden allein am Lastwagen auf rund 100.000 Euro. Das Löschen sowie die Bergung des Fahrzeugs nahmen einige Zeit in Anspruch. So dauerte der Einsatz vom Alarm am Montagnachmittag (20. Juni) um 16.30 Uhr bis kurz vor 3 Uhr in der Nacht.

Polizei geht gegen Gaffer vor

Die Polizei wertet derzeit Zeugenaussagen aus, um mehrere Gaffer zur Verantwortung zu ziehen. Unter anderem hatte ein Mann den Brand beidhändig mit seinem Tablet gefilmt. Ein anderer hielt an, stieg aus seinem Auto, fotografierte und fuhr weiter, ohne zu helfen - zu einem Zeitpunkt, als noch keine Einsatzkräfte vor Ort waren.

Im Einsatz waren neben der Polizei die Berufsfeuerwehr Nürnberg und die Freiwilligen Feuerwehren aus Feucht, Röthenbach St. W., Wendelstein, Kleinschwarzenlohe, Allersberg, Fischbach und Moosbach. Das Technische Hilfswerk aus Roth entlud das Fahrzeugwrack mit einem Gapelstapler. Parallel errichteten die Röthenbacher, die Wendelstein und die Kleinschwarzenloher Feuerwehren eine Ölsperre auf der Schwarzach auf Höhe der Radwiese in Röthenbach, um den Löschschaum abzufangen. Anwohner unterstützten die Arbeit der Wehren.

"Konnte das Führerhaus noch relativ einfach gelöscht werden, war die Brandbekämpfung des vollbeladenen Aufliegers umso schwieriger", berichtet der Röthenbacher Feuerwehr-Kommandant Werner Schröppel. "Hier mussten die Seitenwände geöffnet werden. Im Einsatzverlauf kamen auch eine Drehleiter und ein Teleskoplader zum Einsatz. Große Mengen Löschwasser mussten im Pendelverkehr an die Einsatzstelle transportiert werden. Gerade für die Feuerwehrleute, die unter Atemschutz eingesetzt wurden, war die Arbeit bei den hochsommerlichen Temperaturen schweißtreibend und fordernd."


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