Den Weihnachtsbaum nachhaltig entsorgen

Ein zweites Leben für den Christbaum

3.1.2022, 18:10 Uhr
Ein zweites Leben für den Christbaum

© Archiv

Sie haben unsere Wohnzimmer erleuchtet und Weihnachtsstimmung mitgebracht. Von Prunk und Beleuchtung entkleidet, werden sie in den kommenden Tagen zu ungeliebten Gästen und weggeschmissen. Die Weihnachtsbäume haben lediglich eine Saison von wenigen Wochen, obwohl sie neben ihrem schönen Aussehen noch weitere versteckte Talente haben. Mit diesen sechs Tipps schenken Sie den Nadelbäumen ein zweites Leben nach den Feiertagen. Hierbei ist aber zu beachten, dass man gerade für Anwendungen im und am Körper nur pestizidfreie Weihnachtsbäume verwenden und sich sicher über die Baumart sein sollte. Denn während Tannen und Fichten essbar sind, sind Eiben hoch giftig.

1. Ein winterliches Bad

In den kalten Monaten gibt es doch nichts Schöneres als eine Weile in der heißen Badewanne zu entspannen. Ob erkältet oder gesund, die Nadeln von Fichten oder Tannenbäumen eignen sich hervorragend als Badezusatz. Die darin enthaltenen ätherischen Öle regen die Durchblutung an, lindern Erkältungssymptome und wirken schleimlösend. Dabei muss man auch keinen Tauchgang inmitten der grünen Nadeln machen. An den wirkungsvollen Inhalt kommt man auch anders. Vor dem Eintauchen in die Wanne kocht man etwa 100 Gramm der Nadeln zehn Minuten in Wasser auf. Diese Weihnachtsbaumsuppe gießt man anschließend durch ein Sieb und trennt somit die Nadeln vom Sud. Dieser geht dann gemeinsam mit Ihnen ab in das Badewasser. Auch Badesalz lässt sich schnell aus dem alten Weihnachtsbaum fertigen. Einfach mit Natursalz mischen. Und wer mag, kann das Ganze mit ätherischen Ölen oder  anderen Heilkräutern, wie Salbei, verfeinern.

2. O' Teebaum

Die Nadeln von Tannen und Fichten eignen sich auch als Zutat für einen gesunden Tee. Denn sie haben einen hohen Vitamin-C Gehalt und sind bei Erkältungen ideale Helferchen. Dafür muss nur ein Teelöffel der Nadeln klein geschnitten und im heißen Wasser ziehen gelassen werden. Hier am besten mit einem selbstbefüllbaren Teebeutel oder Teesieb. Wie lange man die Nadeln am besten im Wasser lässt, muss man selbst testen, denn je länger das Wasserbad, desto mehr Bitterstoffe werden freigesetzt. Danach heißt es genießen und Kraft tanken.

3. Tannennadeln, die Schneckenfeinde

Kurz vor Weihnachten ließen wir den kürzesten Tag des Jahres hinter uns. Der Winter bleibt uns zwar noch etwas erhalten, dennoch kann man sich jetzt schon auf die neue Gartensaison vorbereiten. Denn mit den ersten sprießenden Pflanzen im Frühjahr kommen auch die Feinde jedes Gärtners: Schnecken. Tannennadeln bieten eine umweltfreundliche Lösung gegen die Plagegeister. Denn die Kriechtiere lieben feuchten und weichen Untergrund. Die trockenen Nadeln pieksen jedoch die weiche Unterseite der Tierchen und machen Beete und Gärten unbeliebt bei ihnen. Einfach eine dichte Schicht Nadeln zwischen den Pflanzen auf der Erde verteilen und fertig ist der Schneckenschutz.

4. Schutz vor Väterchen Frost

Auch wenn die Temperaturen um Silvester die ersten Erinnerungen an den Frühling wachrufen, kann der nächste Frost jederzeit kommen. Eine natürliche Dämmschicht bieten mehrere Lagen Tannenzweige über Blumentöpfen und -beeten. So überwintern auch empfindliche Pflanzen. Einen Nebeneffekt bieten außerdem die abfallenden Nadeln: Sie senken den pH-Wert des Bodens, das mögen insbesondere Rhododendren oder Heidelbeeren, denn sie bevorzugen ein saures Erdreich. Wer einen Gartenhäcksler zu Hause hat, kann auch Rindenmulch selbst herstellen. Den Baum einfach kleinhäckseln, die Stückchen ein paar Monate trocknen lassen und anschließend im Kompost oder für Zierpflanzen verwenden.

5. Kreativ werden

Nach den Feiertagen kann der Tannenbaum zu einem Projekt fürs neue Jahr werden. Wie wäre es mit Untersetzern für Gläser oder einem rustikalen Kerzenständer aus dem Stamm? Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

6. Den Baum spenden

Ist der Weihnachtsbaum ausgeschlachtet, Nadeln für Tee und Badespaß geerntet, ein Teil des Stammes für eigene Bastelprojekte gekappt, dann kann das Skelett dennoch gespendet werden. Natürlich eignet sich dieser Tipp auch für jeden, der seinen Weihnachtsbaum einfach nur schnell loswerden will. Denn zahlreiche Ehrenamtliche in Feucht, Altdorf und Umgebung sammeln die alten Weihnachtsbäume gegen eine Spende am Samstag, 8. Januar, ein. Mit dabei sind die Feuerwehren aus Mimberg und Burgthann. Gegen eine Spende von fünf Euro können vorab an der Avia-Tankstelle und dem Rewe in Burgthann Baummarken gekauft werden. Diese dann am Weihnachtsbaum befestigen und beide zusammen an den Gartenzaun.

In Ezelsdorf sammelt die Jugendfeuerwehr die alten Christbäume ein. Um spätestens 9 Uhr sollen die Bäume mit einem Zettel, auf dem die Adresse steht, im Vorgarten oder auf öffentlichen Wegen abgelegt werden. Die Jugendlichen klingeln dann und bitten um eine Spende für die Jugendarbeit der Feuerwehr Ezelsdorf.

Die Christbaum-Sammelaktion der CSU Feucht feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Am Samstag geht die Weihnachtsbaumspende in die 50. Runde. Mehr als 100 000 Euro hat die CSU in dieser Zeit an Spenden gesammelt. Um 8 Uhr sollen die Bäume am Straßenrand mit Namensschild abgestellt werden. Heuer kommen die Spenden dem neuen Begegnungscafé Caritasse der Caritas in Feucht und einer Jugendhilfeeinrichtung in einer Favela in Brasilien zur Gute.

Auch die CSU Winkelhaid sammelt wieder ausgediente Weihnachtsbäume ein. Die Bäume sollen ab 9.30 Uhr am Gartenzaun stehen und die Spende direkt am Baum befestigt werden. Für wen sie bestimmt ist, wird noch von den Verantwortlichen entschieden.

In Altdorf sammelt der CVJM ab 10 Uhr. Auch hier den Baum gut sichtbar mit Name und Spende am Straßenrand abstellen. Wer das Geld lieber überweist, kann das auf dem Zettel vermerken.

In Schwarzenbruck bietet die Gemeinde eine Christbaum-Sammlung an. An verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet können die Bäume kostenfrei abgegeben werden.

Die Jugendfeuerwehr Röthenbach setzt mit Unterstützung der Aktiven und der Landwirte, ihre Tradition fort und sammelt die ausgedienten Weihnachtsbäume der Ortsteile Röthenbach, Waldspitze, Ziegelhütte, Ober– und Unterwellitzleithen ab 9 Uhr ein. Die Spende kann den Sammlern direkt gegeben werden.