Frühling

Kompost statt Torf: Der BN gibt Tipps zum Start in die Gartensaison

13.3.2024, 08:59 Uhr
Auch bei Bio-Erde sollte man auf die Inhaltsstoffe schauen, rät der Bund Naturschutz.

© ifeelstock/stock.adobe.com Auch bei Bio-Erde sollte man auf die Inhaltsstoffe schauen, rät der Bund Naturschutz.

Handelsübliche Blumenerde besteht laut einer Pressemitteilung des Bund Naturschutz (BN) überwiegend aus Hochmoortorf, der durch Abbau natürlicher Moore gewonnen wird und diese zerstört. "Moore bestehen aus Torf, der sich im Laufe Tausender Jahre aus den abgestorbenen Teilen von Pflanzen bildet und damit Kohlenstoff speichert. Torfabbau ist nicht nur schädlich für Moore und damit fürs Klima, sondern auch überflüssig, denn kaum eine Gartenpflanze braucht Torf", erklärt BN-Kreisvorsitzender Herbert Barthel.

"Keine Kompromisse mehr"

Für den Torfabbau werden Moore entwässert. Dadurch verlieren seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, von denen viele nur in Mooren vorkommen, ihren Lebensraum. In Bayern ist der Torfabbau weitgehend eingestellt, daher komme viel Torf aus den noch weitgehend natürlichen Mooren Osteuropas. "Moore, vor allem im Baltikum und Osteuropa, werden zerstört, nur damit in unseren Gärten Rhododendren oder Dahlien optimal versorgt werden. Dabei gibt es in jedem Gartencenter torffreie Erde zu kaufen", sagt Barthel und mahnt, auch beim Kauf von Bio-Erde genau hinzuschauen, ob diese Torf enthält oder nicht. Der BN bittet alle Hobbygärtner, auch auf torfreduzierte und torfarme Erde zu verzichten. "In Zeiten von Klimawandel und Artensterben darf kein Kompromiss mehr gemacht werden - auch nicht beim Gärtnern", meint Barthel.

Kunstdünger als weiteres Problem

Ein weiteres Problem seien künstliche Düngemittel. Laut Umweltbundesamt gelangen jährlich 50 Kilogramm Stickstoff pro Kopf in die Umwelt. Das meiste davon über die Landwirtschaft. Trotzdem kann jeder Hobbygärtner helfen, diese Masse einzudämmen. "Wenn jeder nur das düngt, was Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, hätten wir weniger Probleme", erklärt Barthel. Denn überschüssige und fehlplatzierte Düngemittel können laut BN ausgewaschen werden und im Grundwasser landen. Der Vorschlag der Naturschützer: besser mit Kompost düngen. Das schone nicht nur die Moore, sondern liefere der Pflanze alle wichtigen Nährstoffe, die sie braucht.

Roundup auch in privaten Gärten beliebt

Manche Hobbygärtner und Hausmeistereien hantieren zudem mit Giften. "Das können durchaus die gleichen Stoffe sein, die auch auf dem Acker verwendet werden, zum Teil sogar unter gleichem Markennamen. So ist das Breitband-Herbizid Roundup vom Monsanto-Konzern bei Landwirten und Hobbygärtnern gleichermaßen beliebt", bedauert Barthel. Doch der Einsatz lohne sich nicht. Man vernichte durch den Einsatz die Vielfalt im Garten, gefährde die eigene Gesundheit und schädige nachhaltig die Umwelt. Mit dem Gift werden nicht nur ungeliebte Gäste und Unkraut getötet, sondern auch erwünschte Insekten und Pflanzen. Der BN bittet deshalb alle Hobbygärtner, auf Pestizide zu verzichten.