Kurzfilm "Pandora"

Laufer Abiturientin gewinnt ersten Preis beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival

25.4.2024, 16:47 Uhr
Preiswürdig: ein Szenenfoto aus dem Kurzfilm "Pandora".

© Mittelfränkisches Jugendfilmfestival Preiswürdig: ein Szenenfoto aus dem Kurzfilm "Pandora".

Das Mittelfränkische Jugendfilmfestival fand traditionell im Cinecittà in Nürnberg statt. Unter den Preisträgern in der Kategorie „Coming up“, die sich an an jüngere Teilnehmer mit wenig Vorerfahrung richtet, ist Ester  Růžičková.

„Völlig überrascht“ war die Abiturientin am Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium in Lauf. Sie hat nicht nur den ersten Preis gewonnen, sie hat sich mit ihrem vierminütigen Kurzfilm „Pandora“ auch für die nächste Wettbewerbsebene, das Bayerische Kinder- und Jugendfilmfestival in Passau, qualifiziert.

Ester Růžičková erzählt in ihrem Film „Pandora“, wie eine gelangweilte Jugendliche sich danach sehnt, aus ihrem Alltag zu entfliehen. Sie öffnet die Büchse der Pandora. Die Drogen, die sie daraus entnimmt, eröffnen ihr neue Welten – aber auch Sucht und letztendlich den Tod. Der Kurzfilm ist im Rahmen eines W-Seminars zum Thema Film bei Ulrich Baier, Kunst-Lehrer am Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium, entstanden.

Prägende Bilder

Erst im vergangenen Jahr hat Julius Jenohr, damals ebenfalls Abiturient am CJT,  mit seinem Kurzfilm „Paris – Je t'aime“ beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival 2023 den Publikumspreis bekommen. 

In der Laudatio von Elene Psoma, Programmkoordinatorin im Filmhaus Nürnberg,  heißt es: „Der Mythos der Pandora findet hier seine Interpretation durch Ester Růžičková, die gekonnt durch einprägende Bilder, Musik und Einstellungen eine Filmperle erschaffen hat. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Drogen erfolgt hier nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern aus der Perspektive einer Jugendlichen, die getrieben von Langeweile, wohl um die Gefahren von Drogen weiß. Aber dennoch öffnet sie die Büchse der Pandora öffnet und setzte sich somit dem unsäglichen Übel aus.“

Vom Urmythos werde hier die Neugier und die darauffolgende Bestrafung filmisch umgesetzt. Die Figur der Pandora als unheilbringende, göttliche Frau verweise indirekt auf die Verwebung des Pandora-Mythos mit dem biblischen Sündenfall, so die Laudatio.

Surrealistische Elemente erzeugen eine suggestive Kraft der Bilder und die akustische Untermalung runden dieses Erstlingswerk ab. Im antiken Mythos der Pandora blieb der Menschheit nach der Öffnung der Büchse nur die Hoffnung – „Ester Růžičková ist ihrerseits eine vielversprechende Debütantin, auf deren weitere Filme wir sehr gespannt sind“, so Elene Psoma.

Studenten und Schüler

Mit dem zweitägigen Filmprogramm und der großen Preisverleihung  ist das Festival im Nürnberger Cinecittá Höhepunkt und Abschlussveranstaltung des 36. Mittelfränkischen Jugendfilmwettbewerbs gewesen. Junge Filmschaffende, Jugendgruppen, Schulklassen und Studierende aus ganz Mittelfranken zeigten beim Jugendfilmfestival ihr Können.

Präsentiert wurden 48 Kurzfilmproduktionen. Die anwesenden Filmemacher standen zu ihren Werken Rede und Antwort. In den Filmen geht es beispielsweise um Beziehung und Liebe, Lebens- und Zukunftsbewältigung, Ausgrenzung und Integration, Jugendkultur und die Suche nach der eigenen Identität.

Weitere Informationen: Pandora ist auf YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=8dE0CSZ6SF8 zu sehen

Ester  Růžičková hat den Hauptpreis in der Kategorie Coming up gewonnen. Foto: Mittelfränkisches Jugendfilmfestival

Ester Růžičková hat den Hauptpreis in der Kategorie Coming up gewonnen. Foto: Mittelfränkisches Jugendfilmfestival © Mittelfränkisches Jugendfilmfestival