Handball Landesliga Nord

Spätes Gegentor sorgt bei HSG Lauf/Heroldsberg für Katzenjammer

24.4.2023, 17:00 Uhr
Der eingewechselte Nils Kemper hielt die HSG in der zweiten Hälfte mit starken Würfen auf Kurs.

© Frank Hergenröder Der eingewechselte Nils Kemper hielt die HSG in der zweiten Hälfte mit starken Würfen auf Kurs.

Nach einem Unentschieden wird ja oft die Frage gestellt, ob nun ein Punkt gewonnen oder einer verloren wurde. Nach dem Gastspiel der HSG Lauf/Heroldsberg beim TV Erlangen-Bruck waren sich dagegen alle einig: Das 22:22 (10:13) fühlte sich für beide Mannschaften an wie eine Niederlage: Die Gäste von der HSG Lauf/Heroldsberg verlieren dadurch den Aufstiegsrelegationsplatz und auch die Erlanger jubelten nur kurz über das Unentschieden, denn für das Team aus der Universitätsstadt ist der Klassenerhalt nun höchst unrealistisch geworden.


Auf fremde Hilfe angewiesen


Am letzten Spieltag der Saison muss die HSG nun eine Topleistung abliefern und ist trotzdem auf fremde Hilfe angewiesen. Denn wenn der Relegationsrang zurückerobert werden soll, muss die HSG im Showdown den Tabellenvierten SG Regensburg II bezwingen und hoffen, dass der neue Tabellenzweite HBC Nürnberg gegen den abstiegsbedrohten HC Sulzbach/Rosenberg unterliegt.


Dabei hatten die Laufer Tigerenten in Erlangen motiviert bis in die Haarspitzen begonnen. Sie legten einen 4:0-Lauf vor und zwangen das Brucker Trainerteam dazu, schon nach vier Minuten die erste Auszeit zu nehmen. Diese zeigte Wirkung und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Dass es am Ende so kam, wie es kam, lag vor allem daran, dass das HSG-Team es trotz einer Führung über 58 Minuten nicht schaffte, sich weit genug abzusetzen. 


Der maximale Abstand betrug in Halbzeit eins fünf Tore, in diesem Spiel sollte das am Ende nicht reichen. Dafür zeigte sich der gelb/schwarze Angriff zu unkonzentriert. Auch einige Zweiminutenstrafen (sieben für die HSG, drei für den TV) sorgten bei den Gästen für Unmut und unterbrachen den Spielfluss. Nach einer insgesamt ordentlichen ersten Halbzeit stand zur Pause eine Drei-Tore-Führung zu Buche.


Im zweiten Durchgang wollte der TV Erlangen-Bruck für den Klassenerhalt nochmals alles in die Waagschale werfen. Und auch die HSG hatte sich vorgenommen, das Spiel endgültig für sich zu entscheiden. Es sollte anders kommen. Statt wie im ersten Abschnitt trotz schwacher Abschlussquote, gefällig zu spielen, zeigte sich der HSG-Angriff nun zu drucklos. Es war der eingewechselte Nils Kemper, der Erlangen mit starken Rückraumwürfen zunächst auf Abstand hielt. Erneute Zeitstrafen gegen die Tigerenten spielten den Bruckern in die Karten und trugen dazu bei, dass das Spiel immer enger wurde. 


Plötzlich hieß es vier Minuten vor Schluss 20:20. Scheuerer legte für die HSG vor, Großhauser glich per 7-Meter erneut aus, bevor Kemper das 21:22 erzielte. Der eigentlich letzte Abschluss des Heimteams landete dann neben dem Tor. Sieg HSG? Nein. Denn das Spiel war noch nicht zu Ende und jetzt wurde es verrückt: Noch 14 Sekunden auf der Uhr, direkter Abschluss auf das leere Brucker Tor, Fehlwurf, direkter Gegenzug Erlangen und der Ausgleich. Der Rest war grenzenlose Enttäuschung und das Gefühl, einer sowieso nicht erwartungsgemäßen zweiten Saisonhälfte die Krone aufgesetzt zu haben.

HSG Lauf/Heroldsberg: von Borstel, Schindler, Scholz, Frank (2), Reisinger (2), Kemper (5), J. Scheuerer (6/3), Ehler, Mosler, Hinkelmann, Meier (2), Schnippering (2), S. Scheuerer, Laugner (3).
TV Erlangen-Bruck: Riedel, Schalk (1), Großhauser (3/2), Raucheisen (3), Schmautz (2), Goder, Baumeister (3), Loos, Bräu (5/2), Paduch (2), Hillburger (1), Philippi (2).

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