Kletterunfälle

Sturz aus 15 Metern: Bergwacht in Hirschbach und Vorra gefordert

10.6.2024, 12:09 Uhr
Gleich zwei Mal waren Rettungshubschrauber und Bergwacht am Wochenende bei Vorra und Hirschbach im Einsatz.

© Bergwacht Gleich zwei Mal waren Rettungshubschrauber und Bergwacht am Wochenende bei Vorra und Hirschbach im Einsatz.

Bereits am Freitag wurde die Bergwacht Nürnberg zusammen mit der Bergwacht Lauf-Hersbruck und Sulzbach-Rosenberg laut eigener Pressemeldung zu einer circa 15 Meter abgestürzten Kletterin in der Nähe von Vorra alarmiert. Die schwer verletzte Patienten wurde von der Rettungswagenbesatzung des ASB Nürnberger Land und dem Notarzt des BRK Nürnberger Land im Gelände versorgt. Ebenfalls alarmiert wurde der HVO Vorra. Für die psychologische Betreuung des Seilpartners wurde das Kriseninterventionsteam der Bergwacht Frankenjura alarmiert, das sind speziell geschulte Einsatzkräfte.

Nach der notfallmedizinischen Erstversorgung wurde die Patientin von der Bergwacht in den Bergesack gelagert und mit der Gebirgstrage zum bereitstehenden Einsatzfahrzeug der Bergwacht transportiert. Mit diesem ging es zum ebenfalls alarmierten Christoph 32 der ADAC Luftrettung aus Ingolstadt, der die Patientin unverzüglich zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus flog.

Ausgerutscht im Höhenglücksteig

Der Hubschrauber musste nur zwei Tage später erneut ausrücken, diesmal nach Hirschbach, teilt die Polizei Auerbach mit. Am Sonntagvormittag rutschte eine alpinerfahrene 54-jährige Oberfränkin in einer der anspruchsvollsten Passagen des Höhenglücksteigs aufgrund körperlicher Erschöpfung vom Steig ab und stürzte rund drei Meter tief in ihr Sicherungssystem. Dabei prallte sie gegen die Felswand, wo sie unterhalb des Steiges hängen blieb. Eine selbstständige Rettung aus dieser misslichen Lage war nicht möglich.

Ein Luftretter wird an der Winde in den Klettersteig abgeseilt.

Ein Luftretter wird an der Winde in den Klettersteig abgeseilt. © Alexander Renner

Der Notruf bei der Integrierten Leitstelle Oberpfalz-Nord sprach zunächst von einem Unfall bei einem Felsen bei Weigendorf. Mit dieser Meldung wurden die Bergwachten Amberg und Sulzbach-Rosenberg zusammen mit dem Rettungsdienst und der Feuerwehr Weigendorf alarmiert. Ebenso war der Rettungshubschrauber "Christoph 27" aus Nürnberg mit im Einsatz, erklärt die Bergwacht Amberg.

Gefahr durch Hängetrauma

Es wurde klar, dass es sich bei der Einsatzstelle um den dritten Teil des Höhenglückssteiges in Hirschbach handeln musste. Alle wurden nun dorthin disponiert, auch die Feuerwehr Hirschbach und First Responder Vorra kamen hinzu. Die 54-jährige Klettersteiggeherin hing in ihrem Klettergurt im überhängenden Steig. Die Bergretter bereiteten alles für eine bodengebundene Rettung mit dem sogenannten Statikseil vor. Parallel dazu rüstete sich ein Luftretter der Bergwacht Sulzbach-Rosenberg und die Crew der DRF für eine Windenrettung aus.

Retter und Patientin werden am Windenseil vom Felsen geflogen.

Retter und Patientin werden am Windenseil vom Felsen geflogen. © Alexander Renner

Nachdem sich die Lage der Patientin im Klettersteig verschärfte und ein Hängetrauma, das durch langes Hängen im Gurt entsteht, vermutet wurde, musste eine möglichst schnelle Rettung priorisiert werden - per Hubschrauber und Windenrettung mit Luftretter, der die Frau aufnahm. Da die Frau keine schwerwiegenden Verletzungen erlitt, konnte sie nach einer kurzen Untersuchung den Heimweg selbstständig antreten.


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