Hilfsaktion

Weihnachtstrucker der Johanniter sammeln in Lauf: Lorand Szüszner organisiert das große Packen

23.11.2023, 12:09 Uhr
Seit 30 Jahren sind die „Weihnachtstrucker“ der Johanniter in Südosteuropa unterwegs und verteilen Spenden.

© Gutau/Johanniter Seit 30 Jahren sind die „Weihnachtstrucker“ der Johanniter in Südosteuropa unterwegs und verteilen Spenden.

„Staunen und strahlende Augen“: Daran erinnert sich Lorand Szüszner am liebsten. Noch im Januar 2023 verteilte der Ortsbeauftragte der Laufer Johanniter bei der letzten „Weihnachtstrucker“-Aktion in der Region Moldau dringend gebrauchte Spenden und blickte als Belohnung in viele dankbare Gesichter. Jetzt steckt er schon wieder in der Organisation für die nächsten Spendenübergaben.

Denn auch in diesem Jahr bitten die „Weihnachtstrucker“ der Johanniter wieder um Päckchen mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kindergeschenken, um sich damit auf den Weg nach Südosteuropa zu machen.

Noch bis Freitag, 15. Dezember können Privatpersonen, Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine ihre Spende an einer der zahlreichen Sammelstellen abgeben oder die Päckchen durch Geldspenden
an die Hilfsorganisation digital packen.

Schon seit über 30 Jahren fährt der 72-jährige Szüszner, der 1989 mit den Hilfstransporten begann, die Weihnachtspäckchen nach Südosteuropa. Seit dem Beginn des Krieges organisiert er darüber hinaus Transporte in die Ukraine (die Pegnitz-Zeitung berichtete mehrfach). 110 solcher Lieferungen gingen laut Szüszner in diesem Jahr bislang von Lauf in das Land – bis Weihnachten werden es voraussichtlich noch einige mehr.

„Überschattet alles“

Die Päckchen sind für notleidende Familien, alte Menschen und Menschen mit Behinderung gedacht, deren Lebenssituation durch den andauernden Krieg weiterhin schwierig ist. „In diesem Jahr überschattet der Krieg in der Ukraine alles, daher geht ein Großteil der Päckchen in die Region“, sagt der 72-Jährige. Dort haben die Johanniter Helfer vor Ort, die die Güter verteilen können.

„In Kiew unterstützen wir mit der Weihnachtspäckchen-Aktion 600 Kinder, die auf einer Palliativstation sind. In Cherson helfen wir den Menschen, die nach dem Dammbruch Unterstützung brauchen“, sagt Szüszner. Außerdem gehen die Spenden an Kriegswaisen, in Flüchtlingslager und an Senioren, die direkt an der Front leben und nicht fliehen können.

26 Mal nach Rumänien

Doch die Auswirkungen des Kriegs sind überall zu spüren. Daher werden die Hilfsgüter auch nach Albanien, Deutschland, Bosnien, Bulgarien, Rumänien und in die Republik Moldau verteilt. Szüszner selbst hat bereits 26 Mal den Konvoi nach Rumänien angeführt. „Dieses Jahr wird das ein Kollege übernehmen und mit 17 Fahrzeugen nach Rumänien fahren“, so der Johanniter.
Er wird voraussichtlich erst im Januar mit den restlichen Päckchen in die Republik Moldau fahren und dort wieder wie gewohnt die Geschenke an die Hilfsbedürftigen verteilen.

Von Anfang an ist der Laufer mit viel Herzblut und Engagement bei der Aktion dabei und kann in diesem Jahr, in dem die Johanniter das 30-jährige Bestehen der „Weihnachtstrucker“ feiern, stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken. „Natürlich freut man sich über das, was man geschafft hat“, sagt Szüszner und in seiner Stimme schwingt etwas Stolz mit.

Besonders die Entwicklung, die er in Rumänien beobachtet, spielt dabei eine Rolle. „Dort hat sich eine soziale Kompetenz entwickelt, die es zu Beginn unserer Arbeit noch nicht so gab“, erklärt der 72-Jährige. „Man hat das Gefühl, dass ein Sinn für Ehrenamtlichkeit geweckt wurde und immer mehr Menschen sich ehrenamtlich begeistern.“ Das sieht er vor allem an der Krisenhilfe, die Rumänien in der Ukraine leistet.

Packliste wurde geändert

In diesem Jahr gibt es eine Änderung bei den „Weihnachtstruckern“. Aufgrund der auch in Deutschland gestiegenen Kosten für Lebensmittel wurde die Packliste „schmaler“ gestaltet: Beispielsweise steht jetzt statt zwei Kilogramm Zucker nur noch ein Kilogramm darauf. Handcreme und Kakaopulver wurden komplett gestrichen.

„Im günstigsten Fall kosten die Päckchen um die 20 Euro“, sagt Szüszner. In den Jahren davor lag der durchschnittliche Preis bei 30 Euro. Jetzt habe man den Schwerpunkt auf die besonders dringend benötigten Lebensmittel und Hygieneartikel gelegt.

Zudem gibt es die Möglichkeit, „virtuelle Päckchen“ über die Johanniter-Website zu packen: durch Geldspenden, die Teile des Inhalts oder ein komplettes Päckchen finanzieren. Die eigentlichen Pakete stellen dann die bewährten Partner der Hilfsorganisation in den Empfängerländern zusammen.

Die Freude war groß als Lorand Szüszner und die „Weihnachtstrucker“ der Johanniter im Januar in der Republik Moldau die Spendenpäckchen verteilten.

Die Freude war groß als Lorand Szüszner und die „Weihnachtstrucker“ der Johanniter im Januar in der Republik Moldau die Spendenpäckchen verteilten. © Szüszner

Weitere Informationen

Digitale Päckchen und Spenden über die Website www.johanniter.de/weihnachtstrucker oder an Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; IBAN: DE89 3702 0500 0004 3030 02; BIC: BFSWDE33XXX; Stichwort: Weihnachtstrucker.

Die Abgabestellen in Lauf befinden sich bei Lorand Szüszner in der Pirckheimer Straße 21 a, in der Rosenstraße 1 oder bei dem Geschäft „beChic Lieblingsteile“ in der Simonshofer Straße 5. Im Netz bei den Johannitern finden sich weitere Abgabestellen.

Das ist die Packliste der „Weihnachtstrucker“.

Das ist die Packliste der „Weihnachtstrucker“. © PZ