Jubiläum gefeiert

Auerbacher Versehrte hatten vor 50 Jahren den Wunsch Sport zu treiben

21.3.2024, 18:55 Uhr
Ehrungen seitens des BVS (Jubilare, 20, 25, 35 Jahre, alle Jubilare waren nicht  anwesend).

© Verein, NN Ehrungen seitens des BVS (Jubilare, 20, 25, 35 Jahre, alle Jubilare waren nicht anwesend).

Im Kolpingsaal in Auerbach fand die Hauptversammlung des Behinderten- und Rehabilitationssport-Vereins (BVS) Auerbach einschließlich der Feier des 50-jährigen Gründungsjubiläums statt. Nach der Pandemie sei nun wieder Normalität in den Sportbetrieb eingekehrt, heißt es in einer Pressemeldung des Vereins. Die Sportstunden würden sehr gut angenommen, Corona sei vergessen.

An Aktivitäten wurde in diesem Jahr wieder am Nordic-Walking Tag in Weiden teilgenommen und das Wirtshaussingen im Kreuzbräu war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Weihnachtsfeier fand im Brotzeitstüberl statt. Die Faschingsfeier scheiterte leider an den Lokalitäten.

Der Verein hatte zum 31. Dezember 246 Mitglieder, 21 Mitglieder sind eingetreten, elf Mitglieder sind ausgetreten, davon sind zwei Mitglieder verstorben. Zusätzlich werden derzeit 73 Rehasportler mit Verordnung durch Haus- und Fachärzte betreut, die nicht Mitglieder im Verein sind - so viele wie noch nie.

Der Rehasport ist nicht nur ein Sport für Behinderte, sondern ein Training für alle Gesundheitsbewussten, mit dem Ziel, die Ausdauer und Kraft zu stärken, Koordination und Flexibilität zu verbessern und mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Vor allem sollte dieser Sport eine Hilfe zur Selbsthilfe bieten.

Nordic Walking Tag 2024

In diesem Jahr tritt der BVS Auerbach als Veranstalter des Nordic Walking Tags für den Bezirk Oberpfalz auf. Dieser findet am 2. Juni statt. Wie bereits beim letzten Mal konnte das Team der Rußhütte für die Bewirtung gewonnen werden. Start und Ziel werden die Rußhütte sein. Ins Training kann bereits jetzt eingestiegen werden, die Nordic Walking-Truppe trifft sich jeweils Dienstags nachmittags.

Dieses Jahr konnte keine Vereinsmeisterschaft durchgeführt werden, es wurde nur an der Stadtmeisterschaft teilgenommen. Die Kegelmannschaft würde sich über Neuzugänge freuen. Kegeln findet in den ungeraden Wochen im Kolpingsaal, jeweils ab 19 Uhr statt. Neue Kegelschwestern und -brüder sind herzlich willkommen.

Aufgrund der gestiegenen Ausgaben und Verbandsbeiträge werden ab 2024 die Mitgliedsbeiträge leicht erhöht, damit die Kosten gedeckt werden können.

Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Carola Lang, Helga Meisel, Ros Neumüller, Angela Rupprecht, Hildegard Schertl, Theresia Schlegl und Anneliese Schwertner geehrt. Auszeichnungen für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Werner Grüner, Alfred Frohnhöfer und Peter Iger, für 35 Jahre Mitgliedschaft Erna Löckert und für 50 Jahre Mitgliedschaft Käthe Burkhard.

Ehrungen durch den Verband.

Ehrungen durch den Verband. © Verein, NN

50-jähriges Gründungsjubiläum

50 Jahre ist es her, als sich eine engagierte Gruppe um Georg Rudel, Georg Rass und Georg Gnan um den Behindertensport in Auerbach bemühten und den Behinderten- und Versehrtensportverein Auerbach gründeten. Der Wunsch, als „Versehrte“ Sport zu treiben, hat damals einige Mutige veranlasst, diesen Verein ins Leben zu rufen.

Zur Jubiläumsfeier konnten Bürgermeister Joachim Neuß, der Sportbeauftragte der Stadt Auerbach, Holger Eckert, sowie Dieter Menzel und Josef Pohl vom Bezirksverband begrüßt werden.

Von der Vereinsgründung im Jahr 1974 an, führte Georg Rudel den Verein bis 1991. Ihm lag es am Herzen, die Kriegsversehrten an den Sport heranzuführen. Gymnastik, Kegeln, Bosseln, Faustball und Eisstockschieben gehörten von da an zum Sportprogramm. Als Übungsleiter fungierten in dieser Zeit Wolfgang Gmehling und Herbert Kretzschmer.

Letzterer leitete 16 Jahre lang die Sportstunden. Unterstützung bekam der Verein 1988 durch Bärbel Wiesend, vielen ist sie als engagierte Übungsleiterin sicher noch im Gedächtnis. Sie war 20 Jahre sportlich und gesellschaftlich im Verein aktiv und verschrieb sich verstärkt der Gymnastik.

Von 1992 bis 1998 übernahm Hans Gradl die Leitung des Vereins. Der Verein erweiterte sich in dieser Zeit durch die Gründung einer Radsportgruppe, die einige Jahre existierte. Die Gymnastikangebote wurden durch die gezielte Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter immer hochwertiger. 1999 übernahm Peter Tanner das Amt des Vorsitzenden, das er bis 2010 inne hatte. In seine Amtszeit fiel die Einführung des Rehasports.

Bärbel Wiesend und Ingrid Wiesner haben sich in dieser Zeit stark für den Rehasport eingesetzt und ihn so zu einer wichtigen Stütze des Vereins gemacht, so dass auch Rehasport mit ärztlicher Verordnung angeboten werden konnte. Carola Lang löste 2011 Peter Tanner im Amt des Vorsitzenden ab. Sie führte den Verein bis 2017. Nun wurden auch die sozialen Aspekte mehr ins Auge gefasst, in Form von Ausflügen und diversen Feiern.

Ab 2018 wurde der Vorstand in ein Leitungsteam umgewandelt. Es gibt nun drei gleichberechtigte Vorstände. So wurde die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. Die Zahl der Übungsleiter stieg stetig an und es wurde das Angebot an Übungsstunden aufgestockt. Ausgebremst hat den Verein die Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022, in der gar kein oder nur unter erschwerten Bedingungen Rehasport angeboten werden konnte. Derzeit trainieren im Verein 80 Rehasportler, soviele wie noch nie.

Umbenennung des Vereins

Hervorgegangen aus dem Behinderten- und Versehrtensport hat sich der Verein in den den letzten Jahren verstärkt auf den Gesundheits- und Rehabilitationssport konzentriert und konnte vielen Leuten helfen, ihre Beschwerden durch gezielten Sport zu lindern. Deshalb fand auch eine Umbenennung statt - in "Behinderten und Rehabilitationssportverein Auerbach e.V.". Kriegsversehrte Mitglieder sind altersbedingt ausgeschieden.

Durch den unermüdlichen Einsatz und einem guten Zusammenhalt der jeweiligen Vorstandschaften kann der Verein erfolgreich auf einen gesunden Übungsbetrieb zurückblicken. Inzwischen ist er auf 246 Mitglieder gewachsen und kann acht Übungsstunden in der Woche anbieten - dazu Wassergymnastik, Nordic Walking und Kegeln.

Dank und Anerkennung

Der Verein dankt den ehrenamtlichen Mitarbeitern, den engagierten Übungsleitern und den treuen Mitgliedern, den Kuchenbäckerinnen, Sängern- und Musikanten, den Unterstützern bei den Festen und allen, die immer da sind, wenn man sie braucht, für ihren unermüdlichen Einsatz. Es ist heutzutage nicht selbstverständlich, sich freiwillig in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Umso schöner, dass im Verein einer für den anderen da ist, sei es in den Sportstunden oder bei den Festen und das Ehrenamt gelebt wird, teilt der Verein mit.

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