Herrlicher Sommerabend in der Stadt

Austropop-Musiker Benny Frühwirth hatte „Den Eisbär“ im Gepäck

Rosi Thiem

20.6.2022, 05:33 Uhr
Austropop-Musiker Benny Frühwirth hatte „Den Eisbär“ im Gepäck

© Foto: Rosi Thiem

"So haben wir uns das vorgestellt", erklärte Lothes, als er seinen Blick über die vollbesetzten Tische auf dem verkehrsberuhigten Platz vor dem alten Rathaus schweifen ließ. Dort lauschten die Gäste der "Kleinen Kneipe" und "Der letzte Sommer war sehr schön. . ." bei kühlen Getränken und Mahlzeiten aus den umliegenden Gasthöfen, Eisdielen und der Pizzeria. "Die Leute sind gekommen, um den herrlichen Sommerabend in der Stadt zu genießen", so Lothes.

Derweil erntete der 76-jährige Sänger aus Bayreuth Applaus für sein umfassendes Repertoire mit Liedern von Georg Danzer, Rainhard Fendrich, S.T.S., Johnny Cash und Wolfgang Ambros. "Ich sage zwar, ich bin Österreicher, aber ich komme aus Tirol", sagte Frühwirth. Genauer gesagt: aus Innsbruck.

Sprung in die Hitparade

Er war es, der 1979 mit seinem damaligen Musikerteam den Hit "Der Eisbär" in einer Garage komponiert hat. In der Nachbarschaft war dabei aus einer Autowerkstatt zufällig eine Flex zu hören gewesen. Dieses Geräusch wurde – anfänglich als störend empfunden – später als Gag verstärkt und untermalt seitdem den Titel – so auch in Pegnitz am Ende der dreistündigen Veranstaltung. "Mit dem Eisbären war ich 1981 an neunter Stelle in den deutschen Hitparaden vertreten", erinnerte sich Frühwirth. 1993 schaffte er es mit "Schnupf amol" in die volkstümliche Hitparade.

"Seit den 1980er Jahren ist Frühwirth in Bayreuth und war Chef des Tanzcafés Dschäblin", berichtete Lothes. Ein Hauch südländisches Flair verbreitete die luftige Kleidung und teils nackten Füße der vorbeikommenden Passanten. Bei der Veranstaltung der Aktion "Pegnitz (be-)lebt" ging auch ein Hut für den beliebten Musiker um.

Wirte profitierten vom Konzert

"Die Menschen kommen und gehen, viele bleiben bis zum Schluss, es geht wunderbar ineinander über. Da haben die Wirte auch etwas davon", war Lothes zufrieden. "Wir haben Sponsoren gefunden." "Heute habe ich das Gefühl, dass es nicht ums Geld geht, sondern um die Gemeinschaft", lobte Geschäftsmann Thomas Koukal, der hier seinen Feierabend begann. "Die Sorgen sind verdrängt und die Probleme für Stunden weg."

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