Feuerwehr mit Klartext-Ansage
Fackelten Jugendliche fränkischen Kult-Imbiss ab? "Wer Scheiße baut, sollte dafür geradestehen!"
Redakteur
Nicht nur für die Betreiber des Karibischen Ecks sind die Bilder schmerzhaft. Von dem Imbiss, einer kleinen Oase in Lichtenfels, ist nur noch ein Gerippe übrig. Gerade für die Gäste des nahegelegenen Badesees war der kleine Stand eine Institution - ein Stück Heimat, das am Sonntagmorgen in Flammen aufging. Ein Feuer zerstörte den Stand komplett.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des akuten Verdachts auf Brandstiftung. Vieles deutet darauf hin, dass vier Jugendliche den Imbiss absichtlich oder versehentlich in Brand gesteckt haben könnten. "Auf gesichertem Videomaterial ist deutlich zu sehen, wie zwei Frauen und zwei Männer, allesamt lediglich rund 15 bis 18 Jahre alt, nachts in das Karibische Eck einbrechen und sich offenbar in der Küche bedienen und Essen zubereiten", teilt die Polizei mit. In den frühen Morgenstunden flüchteten sie - wenig später brannte der Stand lichterloh.
Die Polizei ruft die Jugendlichen jetzt auf, sich selbstständig zu melden. Sollten sie dem nicht nachkommen, heißt es, werde man "tiefgreifende Ermittlungsschritte in Erwägung ziehen". Dazu gehöre etwa eine Öffentlichkeitsfahndung anhand des gesicherten Videomaterials.
"Richter wird es zu würdigen wissen"
Die Feuerwehr war stundenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt, ein größeres Aufgebot kämpfte gegen die Flammen. Auch die Retter sind entsetzt. Man fühle mit den Betreibern des Karibischen Ecks mit, schreibt die Freiwillige Feuerwehr Lichtenfels auf Facebook. Der Imbiss sei einer der schönen vielen Orte in der Stadt, der gerne auch von Rettungskräften besucht werde.
Für die mutmaßlichen Brandstifter habe man keinerlei Verständnis. "Wer Scheiße baut, sollte auch dafür geradestehen!", schreibt die Feuerwehr. "Nutzt diese besondere und zeitlich begrenzte Chance - der Richter wird es sicherlich zu würdigen wissen."