Glückwünsche für Dr. Knobloch

Himmel weinte vor Freude bei der Einführung des neuen Plecher Pfarrers

Brigitte Grüner

13.9.2022, 11:23 Uhr
Installation unter freiem Himmel in der Plecher Weidenkirche: Michaela Hardung begleitete den Chor „Grain of Seed“ am Keyboard.  

© Brigitte Grüner, NN Installation unter freiem Himmel in der Plecher Weidenkirche: Michaela Hardung begleitete den Chor „Grain of Seed“ am Keyboard.  

Viele Redner erwähnten die großen Fußstapfen des Vorgängers Christoph Weißmann, gaben aber auch den Tipp, besser die eigene Messlatte zu legen.
Der Betzensteiner Pfarrer Ulrich Böhm, gleichzeitig Senior des Pfarrkapitels, brachte sogar einen besonderen Zollstock mit Bibelversen mit. Nur drei Wochen sind die beiden evangelischen Pfarrer Nachbarn, da Böhm bald verabschiedet wird.

„Alle Mitarbeitenden freuen sich auf das gemeinsame Wirken und über die verhältnismäßig kurze Vakanz“, betonte Annette Böse vom Kirchenvorstand. Die Gemeinde Plech biete neben rund 1350 Bürgern und einer wunderbaren Landschaft auch drei Gotteshäuser.

Kleine Präsente an den neuen Pfarrer, seine Frau Katharina und die beiden Kinder Sophia und Simon verband Vertrauensfrau Christa Kalb mit dem Wunsch, dass die Familie eine neue Heimat in Plech finden möge.

Fragen zur Einführung

Der Festgottesdienst zur Amtseinführung wurde zu Beginn überschattet vom Schwächeanfall eines Besuchers aus der früheren Kirchengemeinde von Pfarrer Knobloch. Engagierte Ersthelfer kümmerten sich um den Mann, bis der Rettungswagen eintraf, während Dekan Markus Rausch ein Vaterunser anstimmte. Ihm oblag es auch, die Einführungsfragen an den Seelsorger und die Gemeinde zu stellen.

Segensworte sprachen die Assistierenden dem neuen Pfarrer zu. Er hatte sich dazu seine Schwester Dr. Bianca Meyer, seinen Freund und Pfarrer Dr. Norbert Roth, Pfarrer Matthias Dörrich aus der bisherigen Gemeinde und Pfarrer Christian Stuhlfaut, den der 45-Jährige seit der Jugend kennt, sowie Annette Böse als Vertreterin des Plecher Kirchenvorstands ausgewählt.

Niemand könne genau sagen, was einen guten Christen ausmacht, sagte der Plecher Pfarrer in seiner Predigt. Es gehe wohl darum, die Welt besser, friedlicher und mitmenschlicher zu machen, jedoch könne nicht alles kontrolliert werden.

Bürgermeister Escher als Schirmherr

Die gute Zusammenarbeit zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde zeigte sich schon beim Gottesdienst, als Bürgermeister Karlheinz Escher mit seinem großen Schirm mit Plecher Logo den Seelsorger vor dem Nieselregen schützte. Auch darüber hinaus dürfe sich Knobloch bei Fragen jederzeit an ihn wenden, meinte Escher. Zum Kennenlernen der neuen Heimat überreichte der Rathauschef das Heimatbuch der Marktgemeinde.

Kreisheimatpfleger Heinz Stark hatte die von ihm veröffentlichte Plecher Kirchengeschichte mitgebracht. Bürgermeister Claus Meyer aus Betzenstein freute sich, dass er die Pfarrfamilie bereits im Einwohnermeldeamt und bei der Betzensteiner Kirwa getroffen hatte. Er wünschte dem neuen Seelsorger, dass die Balance zwischen Kirchengemeinde und Familie gelingen werde.

Zeit für neue Schuhe

Die Präsidentin der Dekanatssynode, Dr. Christine Senger, ist schon gespannt auf viele neue Ideen und die Kreativität des neuen Pfarrers. „Nun ist es Zeit für neue Schuhe, da die Siebenmeilenstiefel des Vorgängers wohl nicht passen“, meinte Senger.

Von einem sehr guten Pfarrkapitel sprach Senior Ulrich Böhm. Die Vertreterin während der Vakanz, Pfarrerin Gerlinde Lauterbach, lobte die engagierten Mitarbeitenden und besonders Pfarrsekretärin Christiane Sperber. Sabine Meister, die mit Ehemann Michael die Plecher Pfarrstelle vor Christoph Weißmann innehatte, habe die schnelle Bewerbung von Dr. Knobloch eingefädelt, freute sich Lauterbach. Ehepaar Meister war zur Freude vieler Plecher bei der Installation dabei.

Pfarrer und Kirchengemeinde gehen in Plech gemeinsam durch Sonne, Regen und stürmische Zeiten, sagte Harald Knobloch in seinem Schlusswort. „Was will man mehr?“. Ohnehin sei er in „guter Gesellschaft“, denn auch beim Besuch von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in der Weidenkirche hatte es im März 2019 aus Kübeln geschüttet.

Er freue sich auf die Aufgabe und auf die ökumenische Zusammenarbeit, die er bereits auf der Pfarrstelle in Oberviechtach – allerdings als evangelische Minderheit – kennengelernt habe. Der katholische Kollege Pater Jan Nikel aus Neuhaus war gerne zur Installation gekommen. Auch Besucher aus den früheren Gemeinden Allach-Menzing und Oberviechtach waren dabei.

Musikalische Vielfalt

„Ich bin flexibel und kreativ“, sagte Knobloch über sich selbst. Gemeinde und Dekanat können sich bereits darauf einstellen. Schon beim ersten Besuch in Plech und der Vorstellung im Mai habe er zuhause gesagt: „Es fühlt sich gut an.“ Besonders die große musikalische Vielfalt mit fünf Chören habe ihn beeindruckt.

Bei der Amtseinführung gaben der Posaunenchor mit Dirigent Rudi Schramm, der Kinderchor unter Leitung von Angèla Weih, der Chor „Jubilate“ mit Leiter Egmont Rohwer, der Chor „Grain of Seed“ mit Michaela Hardung und die „Riegelsteiner Grobstaschmetterer“ unter Leitung von Annelore Funk eine Kostprobe ihres Könnens.

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