Altbürgermeister jetzt Ehrenbürger

Ludwig Bäuerlein hat die Gemeinde Aufseß über Jahrzehnte geprägt

1.7.2022, 14:18 Uhr
Bürgermeister Alexander Schrüfer (r.) überreichte seinem Amtsvorgänger Ludwig Bäuerlein die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenbürger. 

© Manfred Scherer Bürgermeister Alexander Schrüfer (r.) überreichte seinem Amtsvorgänger Ludwig Bäuerlein die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenbürger. 

26 Jahre war er 1. Bürgermeister von Aufseß, davor war er schon zehn Jahre im Gemeinderat, seit 1990 als zweiter Bürgermeister. Die Bedeutung von Ludwig Bäuerlein für seine Heimatgemeinde und die Region ließ sich im Gasthaus Rothenbach an den Gästen ablesen: Zwei Altlandräte, Dr. Klaus Günter Dietel und Hermann Hübner, gaben sich die Ehre, zusammen mit dem jetzigen Landrat Florian Wiedemann. Bürgermeister der Nachbargemeinden sowie die Abgeordnete Gudrun Brendel Fischer.

Bäuerleins Nachfolger im Bürgermeisteramt, Alexander Schrüfer, sagte: Der Gemeinderat habe schon am 13. Juli 2021 beschlossen, Bäuerlein zum Ehrenbürger zu ernennen. Die Ernennung selbst, samt der Feier zur Verabschiedung ausgeschiedener Gemeinderäte habe aber mehrmals verschoben werden müssen – aufgrund der Corona-Pandemie.

Schrüfer sagte, Bäuerlein habe „über Jahrzehnte die Gemeinde geprägt“, für die Aufseßer stets „das Beste herausgeholt.“ Bäuerleins Lebenswerk lasse „keine Zweifel“, dass er die „richtige Person“ für die Ehrenbürgerwürde sei. Der 73-jährige Bäuerlein ist der einzige aktuelle Ehrenbürger in Aufseß.

Die Laudatio auf Bäuerlein hielt Altlandrat Hermann Hübner: Der „liebe Ludwig“ habe sich – ganz nach den geforderten Kriterien der Gemeindeordnung – „in herausragender Weise um seine Gemeinde und die Aufseßer verdient gemacht: Bäuerlein sei ein „großer, geschätzter, geachteter Aufseßer“ und ein „gestandenes, fränkisches Mannsbild.

"Mächtige Juragruppe abgewehrt"

Bäuerlein habe mit Hartnäckigkeit, ungewöhnlichen Methoden und Weitblick agiert – als Beispiel nannte Hübner Bäuerleins letztes großes Projekt: Die Absicherung der Aufseßer Wasserversorgung und das Zusammengehen mit der Wiesenttal-Gruppe in Heiligenstadt: So habe Bäuerlein die offensichtliche Begehrlichkeit der mächtigen Juragruppe abgewehrt.

Lobende Grußworte auf Bäuerlein hielten auch Gudrun Brendel Fischer und Landrat Wiedemann, der sagte: Bäuerleins kommunalpolitische Lebensleistung erwecke bei ihm als Neuling „Ehrfurcht.“

Alexander Schrüfer nannte Bäuerlein „mein Vorbild“ und bedankte sich dafür, dass sein Vorgänger ihm immer mit Rat und Tat zur Seite stehe: „Ich muss noch viel lernen, da frag’ ich lieber nach bei jemandem, der sich auskennt.“

Eintrag ins Goldene Buch

Höhepunkt der Feier war die Übergabe der Ehrenbürgerurkunde und ein Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde – dabei zeigte sich Bäuerleins gewitzter Charakter. Er müsse „erst mal durchlesen, was ich das unterschreiben soll.“

Bäuerlein selbst hielt nur eine kurze Ansprache: „Ich habe nichts falsch gemacht, nur nicht alles richtig.“ Ausdrücklich bedankte er sich bei seiner Familie und vor allem bei seiner Frau Josefine. Sie hatte lange Jahre ertragen müssen, dass ihr Ehemann täglich für die Gemeinde unterwegs war.

Btext: Bürgermeister Alexander Schrüfer überreichte seinem Amtsvorgänger Ludwig Bäuerlein die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenbürger. Foto: Manfred Scherer

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