Wegen geschlossenen Diskotheken

Nach vielversprechendem Start: Corona stoppt das Fifty-Fifty-Taxi

8.1.2022, 10:00 Uhr
Nach vielversprechendem Start: Corona stoppt das Fifty-Fifty-Taxi

© Foto: Felix Hörhager/dpa

Grund dafür sei die aktuelle Coronalage und die Tatsache, dass die Diskotheken deshalb geschlossen seien, erklärte die Pressesprecherin des Landratsamtes, Karen Görner-Gütling, auf Anfrage. Das Angebot sei als Freizeitverkehr zu den Diskotheken und zurück geplant worden, als Ersatz für den Freizeitbus.

Ohne Stadt Bayreuth

Vorläufig eingestellt wurde das Fifty-Fifty-Taxi bereits ab dem 27. November. Am 23. November traten in Bayern die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in Kraft, die die Schließung der Clubs, Bars und Kneipen betrafen. Durchschnittlich wurden seit dem Start 440 Beförderungen an Wochenenden durchgeführt. Hauptziele waren die Stadt Bayreuth sowie das Music Center Trockau, erläuterte Görner-Gütling. Die Stadt Bayreuth hatte sich an dem neuen Angebot nicht beteiligt.

"Der Unterschied zu einem normalen Taxi ist der Zweck der Fahrt. Dieser ist beim Fifty-Fifty-Taxi ein vermeidbarer", betonte die Pressesprecherin. Sobald es die Lage erlaubt, werde das Taxi wieder fahren. Bei einigen der potenziellen Fahrgäste herrschte offenbar Unkenntnis über das vorübergehende Aus. Doch das Landratsamt verwies darauf, dass es auf seiner Homepage gemeldet hatte: Aufgrund der pandemiebedingten Schließung der Diskotheken und Gaststätten werde das Fifty-Fifty-Taxi bis auf weiteres ausgesetzt. Was nicht ganz korrekt ist, denn die Speisegaststätten haben weiter geöffnet, allerdings nur bis 22 Uhr. Wer nun vom Landkreis aus eine Gaststätte in Bayreuth besuchen will, dem bleibt das günstige Fifty-Fifty-Taxi verwehrt. Der muss ein normales Taxi zum vollen Preis nehmen oder mit dem Zug fahren.

Halber Fahrpreis

Beim Fifty-Fifty-Taxi zahlt der Fahrgast lediglich den halben Fahrpreis, die andere Hälfte übernimmt der Landkreis. Umgesetzt wurde das Projekt durch fünf Taxiunternehmen aus Stadt und Landkreis, die mehr als 30 Taxen in das System einbringen. Voraussetzung war immer die telefonische Bestellung des jeweiligen Fahrtwunsches.

Landrat Florian Wiedemann hatte sich nach dem Start gefreut, dass das neue Angebot trotz der aktuell noch schwierigen Coronalage im September 2021 schon rege genutzt werde. Schon jetzt zeige sich, dass "die neuen Qualitäten" dieses Mobilitätsangebotes sehr positiv auf die Nutzer wirkten: zeitliche Flexibilität und flächendeckende Mobilität, zugeschnitten auf die zentralen Freizeitstandorte Bayreuth, Trockau und Breitenlesau, ließ er damals verlauten. Der Bayreuther Taxiunternehmer Stephan Glaser bezeichnete es als schade, dass das Fifty-Fifty-Taxi vorübergehend eingestellt wurde. "Man muss es akzeptieren, wie es ist", betonte Glaser.

Er hatte gehofft, dass er seine Umsatzeinbußen von 70 Prozent nach der Schließung von Bars, Clubs und Discos durch Fifty-Fifty-Taxifahrten wenigstens wieder etwas ausgleichen kann. Fahrten zu Speisegaststätten gebe es kaum, die Leute kommen mit dem Bus oder dem eigenen Auto. Auch andere Taxifahrer in Bayreuth beklagten den Umsatzverlust durch den vorübergehenden Wegfall des neuen Angebots.

Keine Kommentare