Zwischen Technik und Theologie

Neuer Auerbacher Pfarrer ordiniert

7.3.2022, 10:00 Uhr
Neuer Auerbacher Pfarrer ordiniert

© Foto: Frauke Engelbrecht

Warum er Pfarrer werden wollte? "Für mich stellte sich nach dem Abitur die Frage, ob ich die kirchliche oder eine naturwissenschaftliche Laufbahn einschlage", erzählt Herán auf Nachfrage. Er habe sich dann für ein Theologiestudium entschieden. Es brauche schließlich auch in den kirchlichen Berufen welche, die mit Zahlen umgehen können, ergänzt er scherzhaft.

Umgekehrt habe es sein Zwillingsbruder Andreas gemacht, der die mathematische Laufbahn eingeschlagen hat. Herán hat sich schon als Jugendlicher in der Kirchenarbeit engagiert, lässt Greiner Stationen seines Lebens Revue passieren. Er begleitete den dekanatsweiten Konfirmandentag, leitete eine evangelische Theatergruppe, besuchte den Grundkurs für Jugendmitarbeiter und etliche Aufbaukurse. Im Jahr 2010 wurde er Mitglied der Dekanatsjugendkammer, war vier Jahre lang ihr Vorsitzender und ab 2013 Mitglied des Dekanatsausschusses.

Nach einem Semester Theologie in Neuendettelsau wechselte Herán nach Erlangen zum Studium der Nanotechnologie, kehrte nach einem Jahr aber wieder zum Theologiestudium zurück. Den Vorbereitungsdienst leistete der 30-Jährige beim Pfarrer-Ehepaar Müller-Schnurr in Gaustadt, war dort als Vikar in die Verwaltung einer Kirchengemeinde, in den Schuldienst, die Kasualien sowie Gottesdienste eingebunden. Keine Sorge, dass Herán der Richtige als neuer Pfarrer von Auerbach sei, hatte die Regionalbischöfin: "Dazu muss man sich in der Heiligen Schrift auskennen und das tun Sie", erklärte sie in ihrer Predigt. Schon als Kind habe er in der Kinderbibel gelesen oder sich vorlesen lassen, sei im Kindergottesdienst in die Welt der biblischen Geschichten hineingewachsen.

Zusammen mit den Assistenten, seinem Bruder Andreas, der Vertrauensfrau des Auerbacher Kirchenvorstands, Astrid Löschner, seiner ehemaligen Studienkollegin und jetzigen Pfarrerin Julia Berggötz aus dem badischen Sulzfeld sowie seinem Mentor, Pfarrer Martin Schnurr aus Gaustadt, führte Greiner den 30-Jährigen in sein neues Amt ein. Den Festgottesdienst führte Dekan Markus Rausch. "Angesichts des Ukraine-Krieges spüren wir, wie klein manches ist, was uns in den vergangenen Wochen beschäftigt hat", sagte er.

Trotzdem und gerade deswegen brauche es die frohe Botschaft und Leute, die sie weitergeben. "Deshalb ist diese Ordination wichtig", erklärte Rausch. Und: "Wir haben nur eine schwache Kraft und einen kleinen Glauben, darum sind wir auf Gottes Hilfe angewiesen."

Der Festgottesdienst wurde musikalisch vom Auerbacher Posaunenchor mit ausgestaltet. Auf Grußworte wurde verzichtet; diese waren Michael Herán im Vorfeld schon schriftlich zugegangen oder wurden ihm am Ende des Gottesdienstes mit ein paar Worten in Schriftform überreicht.

"Wir freuen uns, dass der Oberpfälzer Vorposten jetzt wieder besetzt ist", übermittelte etwa der Senior des Pfarrkapitels, der Betzensteiner Pfarrer Ulrich Böhm, die Glückwünsche aller Pfarrkollegen des Pegnitzer Dekanats. Und Auerbachs Bürgermeister Joachim Neuss (FW) meinte: "Sieh es wie der BR: Ich bin der Michael und da bin ich dahaam."

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