Glückwünsche zum 80. Geburtstag

Sabine Rühl war mehr als drei Jahrzehnte das Gesicht der „NN“ in der Region Auerbach

Brigitte Grüner

20.7.2023, 00:05 Uhr
Jubilarin Sabine Rühl (2. v. li.) freute sich über den Geburtstagsbesuch von Zweitem Bürgermeister Norbert Gradl (re.). Mit im Bild sind Ehemann Joachim (li.) sowie Tochter Beate (2. v. re.).

© Foto: Brigitte Grüner Jubilarin Sabine Rühl (2. v. li.) freute sich über den Geburtstagsbesuch von Zweitem Bürgermeister Norbert Gradl (re.). Mit im Bild sind Ehemann Joachim (li.) sowie Tochter Beate (2. v. re.).

Über 30 Jahre war Sabine Rühl als freie Journalistin tätig. Ihre Berichte trugen anfangs das Kürzel "sr", später wurde die Autorenkennung zu "sarü". 90 Prozent ihrer Berichte gingen an die "Nordbayerischen Nachrichten", erzählt die Jubilarin. Am liebsten habe sie Reportagen geschrieben und über Jubiläen berichtet.

Durch die Tätigkeit sei sie verwurzelt mit den über 80 Vereinen in Auerbach. In einigen ist sie selbst Mitglied geworden - darunter im Männergesangverein 1884 Auerbach, wo Rühl im gemischten Chor aktiv war. Auch dem Frauenbund, der Siedlergemeinschaft sowie dem Haus- und Grundbesitzerverein trat sie bei.

Vize-Bürgermeister gratulierte

Die Glückwünsche und ein Geschenk der Stadt überreichte Zweiter Bürgermeister Norbert Gradl (SPD). Er erinnere sich an viele gemeinsame Termine und Veranstaltungen während der Zeit, als die 80-Jährige als freie Pressemitarbeiterin unterwegs gewesen war. "Sie war wie eine Art Kollegin", meinte Gradl. Auch der langjährige "NN"-Redaktionsleiter Richard Reinl gratulierte der einst so aktiven Journalistin.

Bevor Sabine Loch - so der Mädchenname - in Auerbach heimisch wurde, hatte sie mit ihrer Familie zweimal fliehen müssen. Geboren ist die Jubilarin 1943 im oberschlesischen Neiße. Nach der Vertreibung lebte sie mit Eltern und Schwester Johanna im Kreis Delitzsch in der Region Leipzig.

An die Grundschulzeit erinnert sich die Auerbacherin noch gut: Im Klassenzimmer hing ein Bild von Josef Stalin und beim Pausengong mussten sich alle Kinder zum Appell aufstellen. Auch ihr blaues Pioniertuch blieb ihr im Gedächtnis.

Der Vater war Bürgermeister

Der Vater war in Werbelin Bürgermeister und wurde bedrängt, Parteimitglied zu werden. 1953 floh die Familie aus der DDR und lebte zunächst in Degelsdorf bei Verwandten und danach am Grünhof. Das Haus, in dem Sabine Rühl heute noch lebt, hat ihr Vater 1964 an der Josefstraße gebaut. In der Mädchenrealschule der Schulschwestern machte sie die Mittlere Reife und war danach als Stenotypistin bei der Bulag beschäftigt.

Zu ihren Aufgaben dort gehörten die Bedienung des Fernschreibers und der Rohrpost sowie die Telefonvermittlung. Im Mai 1964 heiratete die damals 21-Jährige den Sparkassenangestellten Joachim Rühl. Zwei Töchter und etliche Jahre später Enkelsohn Julius machten das Familienglück perfekt. Tochter Beate wohnt in München und ist als Regierungsdirektorin im bayerischen Innenministerium beschäftigt; Doris lebt mit ihrer Familie in Heroldsberg und arbeitet als Lehrerin in Nürnberg.

Entspannung im Garten

Nach den Jahrzehnten als Pressemitarbeiterin genießt Sabine Rühl jetzt die Jahreszeiten im Garten. Auch Wandern, Radtouren und Reisen gehören zu ihren Hobbys. Sie liest häufig und sieht gerne Talkshows im Fernsehen. Gefragt nach ihrem persönlichen Wunsch für die nächsten Jahre antwortet sie spontan: möglichst weiter ohne Rollator unterwegs sein und in den Garten gehen können.

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