Sportverein sucht Sportler - Wie geht es beim SC Glückauf Auerbach weiter?

Auerbach - Der Vorstand schlägt Alarm: Sinkende Mitgliederzahlen, kaum Sportbetrieb und hohe Kosten, damit sieht sich der Traditionsverein konfrontiert. Und die Aussichten werden nicht besser.

Bei der Hauptversammlung im Sportheim am Jahnweg vor einer leider kleinen Mitgliederzahl versuchte Interims-Vorsitzender Florian Wiesneth die Lage des Sportclubs darzustellen. Mit einem erfreulichen Geschehnis startete er, denn die Pachtnachfolge des in Konkurs gegangenen Vorbesitzers konnte erfreulicherweise vollzogen werden.

Verein bleibt auf Schaden sitzen

„Leider gab es im Jahre 2022 auch zwei Einbrüche auf unserem Gelände“, so Wiesneth. Der SC Glückauf bleibt dabei leider auf einem Teil des Schadens sitzen.

Zudem gab er bekannt, dass die Neuwahlen im Juni 2022, als Florian Wiesneth den Vorsitz von Jürgen Neubauer eigentlich übernommen hatte, vom Registergericht Amberg nicht anerkannt wurden. Diese arbeitete mit der Vereinssatzung aus dem Jahre 2005, der Verein allerdings mit der Satzung aus 2006. „Der gewählte Vorstand durfte allerdings als Interimsmannschaft die Geschäfte führen", so Florian Wiesneth im Nachhinein.

Zum Ausblick für dieses Jahr gab er bekannt, dass es im Juni ein Fußballturnier mit anschließender Livemusik geben soll. Auch das Dach des Sportheims soll 2024 saniert werden.

Gewinn trotz hoher Belastungen

Thomas Ziegler gab danach die finanzielle Situation bekannt. „Leider sind Bandenwerbungen weggefallen“. Für die Beitragssätze ist man beim Kooperationspartner FC Troschenreuth dem SC sehr entgegengekommen. Zudem stiegen die Kosten für Versicherungen, Strom und Heizöl an, was bei den Ausgaben sehr zu Buche schlägt. Auch durch die Insolvenz des Vorpächters blieb ein großer Schaden beim Verein zurück. Dennoch konnte man einen wirtschaftlichen Gewinn erzielen.

Der Abteilungsleiter Fußball, Michael Pepiuk, berichtete danach, dass es in der Spielgemeinschaft mit dem FC Troschenreuth nur sechs Spieler aus Auerbach gebe. „Schade, dass wir in Auerbach keinen eigenen Verein mehr haben“. Brigitte Gradl und Erwin Kraus berichteten von den Aktivitäten aus der Sparte Tennis und Hobbysport. Auch hier gibt es leider einen Teilnehmerschwund.

Dramatische Entwicklung

Ehrenvorsitzender Franz Popp gab danach seine aktuelle Stimmungslage über den Verein ab. „Der Verein besteht nun seit 1956. Wir waren zur Jahrtausendwende einmal über 500 Mitglieder, hatten viele Mannschaften von Jugend bis zur 1. Mannschaft. Wohin sich der SC Glückauf aktuell hinbewegt, das ist für mich dramatisch“, so Franz Popp. „Ich weiß nicht, ob der Verein in dieser aktuellen Form noch ein Existenzrecht besitzt“.

Wirtschaftliches Harakiri

Er sieht auch die Betriebskosten für das Sportgelände als „wirtschaftliches Harakiri“. „Macht es Sinn, dieses Sportgelände in dieser Form noch zu erhalten?“. Er sieht nur die Möglichkeit, das Sportgelände anderweitig zu nutzen, entweder sich mit dem anderen Stadtverein aus Auerbach zu verbinden oder bis zum Pachtvertragsende 2026 eine andere Entscheidung zu treffen.

Auch Bürgermeister Joachim Neuß und Zweiter Bürgermeister Norbert Gradl sehen aktuell eine Richtung des Vereins, die der Stadt Auerbach Sorgen bereitet. „Ihr müsst euch aber Gedanken machen, wie es weitergeht, denn ein Sportverein ohne Sport kann nicht existieren“. Dennoch steht die Stadt hinter dem SC Glückauf.

Die Neuwahlen bestätigten Florian Wiesneth als Vorsitzenden, Thomas Ziegler als Stellvertreter und Michael Pepiuk als dritten Vorsitzenden. Sie sind auch nun offiziell die Vertreter des SC Glückauf Auerbach.

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