CSU-Politikerin hört auf

Umstrittene Integrationsbeauftragte Brendel-Fischer tritt nicht mehr zur Landtagswahl an

17.5.2022, 10:41 Uhr
Die CSU-Politikerin und Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer wird 2023 nicht mehr für den Landtag kandidieren.

© imago images/aal.photo, NNZ Die CSU-Politikerin und Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer wird 2023 nicht mehr für den Landtag kandidieren.

Die CSU-Landtagsabgeordnete und bayerische Integrationsbeauftragte aus Bayreuth tritt bei den nächsten Wahlen zum Landtag im Jahr 2023 nicht mehr an. Brendel-Fischer bestätigt dies auf Anfrage. Sie verweist aber darauf, dass sie schon 2018 bei ihrer Wiederwahl gesagt habe, es sei ihre letzte Kandidatur. Dann sei sie fast 17 Jahre im Landtag gewesen. Und sie wolle "aufhören, wenn ich noch frisch und fit bin", sagt sie. Außerdem sei es besser, wenn die Leute sagen, "schade, dass sie aufhört".

Sie bestätigt auch, dass es mehrere Bewerber für eine Kandidatur gibt, aber: "Leider keine Frauen." Klaus Bauer, der schon als Landrats-Kandidat angetreten ist, daneben Franc Dierl, CSU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag und Vorsitzender der CSU-Bundeswahlkreiskonferenz Bayreuth, sowie Markus Täuber, Kreisrat und wie Dierl einer der stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden.

Seit Sonntag, 15. Mai 2022, sind die Nominierungen für die Delegierten-Wahlen möglich. Brendel-Fischers Nachfolger soll im September gewählt werden. Es ist gut möglich, dass weitere Kandidaten antreten. Die Ämter im Kreis will Brendel-Fischer behalten. Außerdem wolle sie sich weiter ehrenamtlich einbringen.

Kritik an Waschmaschinen-Aussage

Ende April hatte sich die Integrationsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung Kritik von vielerlei Seiten zugezogen, als sie gesagt hatte: "Ukrainischen Geflüchteten muss nicht erklärt werden, wie eine Waschmaschine funktioniert, oder dass auf dem Zimmerboden nicht gekocht werden darf." Die Münchener Flüchtlings-Anwältin Juliane Scheer hatte Brendel-Fischer vorgeworfen, "rassistische Stereotype" zu bedienen. Der bayerische Flüchtlingsrat forderte sogar die Ablösung von Brendel-Fischer im Amt der Integrationsbeauftragten.

Die Politikerin wehrte sich. Sie habe kritisieren wollen, dass ukrainische Geflüchtete auf "Erstorientierungskurse" verwiesen wurden, deren Inhalte nicht auf deren Bedürfnisse ausgerichtet seien. Dadurch werde Zeit und Energie verschwendet während Lern- und Leistungsmotivation schwinde. "Diese Problematik wurde in letzter Zeit vermehrt an mich herangetragen", so Brendel-Fischer.

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