KLB organisiert 22. Fußwallfahrt
400 Kilometer zu Fuß: Wie eine Wallfahrt zum Urlaub werden kann
3.3.2023, 17:00 UhrEinen besonderen Urlaub bietet die Katholische Landvolkbewegung an: die 22. Fußwallfahrt zum Schweizer Friedensheiligen Niklaus von Flüe. Sie wird derzeit in Röttenbach im Landkreis Roth vorbereitet. Es ist die längste organisierte bekannte Fußwallfahrt.
Träger ist die neue KLB Eichstätt. Einst eine kirchliche Bewegung, wurde sie im vergangenen Dezember zum Verein mit mehreren Hundert Mitgliedern. Das Organisationsteam der Wallfahrt kommt aus drei Regierungsbezirken und fünf Landkreisen und bereitet die besondere Wallfahrt vor. Die Leitung haben Thomas Schneider aus Röttenbach und Herbert Bauernfeind aus Kaldorf.
Bekannt ist die KLB Eichstätt vor allem für Wallfahrten zu Niklaus von Flüe, dem Schweizer Friedensheiligen. Seit 1977 machen sich Männer und Frauen auf den 400-Kilometer-Fußmarsch von Pfünz in die Zentralschweiz. Vom 27. Mai bis 9. Juni sind wieder 45 Pilgerinnen und Pilger auf dem Weg.
Aufwendig organisiert
Für die Logistik ist der gebürtige Spalter Josef Meyer aus Ramsberg zuständig. Auf zwei Kleintransportern samt Anhängern hat das Versorgungsteam über 1,5 Tonnen Obst, Gemüse, Brot, Fleisch und Wurst für die Wallfahrer dabei. Bernhard Grill aus Röttenbach war bereits selbst zu Fuß in der Schweiz und nimmt das zweite Mal an der Wallfahrt teil. Grill, eigentlich Uhrmachermeister, kümmert sich um die Versorgung von Blasen und Co.. Außerdem ist er für die Getränke zuständig und besorgt Dinge, die vergessen wurden.
Die Teilnehmer werden vom Frühstück bis zum Abendessen versorgt. Das schafft Zeit für das Miteinander und die Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Das Thema der diesjährigen Wallfahrt lautet: "Ihr seid das Salz der Erde – mein Platz in Kirche und Welt." Es soll dazu aufrufen, die eigene Rolle in Pfarrei, Gemeinde, Familie und Betrieb zu hinterfragen und zu beleuchten.
Unterstützt wird die Auseinandersetzung durch geistliche Impulse und Gesprächskreise. Marina und Hans Seidl aus Thalmässing hatten bereits bei der letzten Wallfahrt die Impulse geliefert. Geistlicher Leiter der Wallfahrt ist Roland Klein, der Kaplan in Hilpoltstein war. Er ist ehrenamtlich Diözesan-Landvolkpfarrer und kümmert sich um die seelsorgerischen Belange. Im Hauptberuf ist er Pfarrer von Heldmansberg und Pommelsbrunn im Kreis Nürnberger Land.
Mobile Küche
Das Küchenteam um Maria Weidinger, Gitta Simon und Petra Wittmann sorgt für die Verpflegung der Wallfahrer. Täglich kocht und backt das Trio frisch in den Quartieren unter teils nicht ganz einfachen Umständen.
Während des täglichen Gehens von 25 bis 45 Kilometern bleibt Raum für Gespräche. Gegen 5 Uhr verlässt die Gruppe das Quartier und legt die erste Stunde im Morgengrauen traditionell schweigend zurück. Mitgehen kann jeder, der körperlich gesund und bereit ist, sich auf die Wallfahrt vorzubereiten.
Als Quartiere nutzen die Wallfahrer hauptsächlich Turnhallen und Pfarrheime. Über Rain am Lech, Emersacker und Neuburg/Kammel führt die Route über Kirchdorf, Bad Wurzach und Hegenberg bis zum Bodensee. Mit der Fähre wird er überquert.
Auf dem Weg in die Heimat des Schweizer Nationalpatrons werden zudem eine Reihe von Bergen überquert. Besonders eindrucksvoll ist die Region um den Zürichsee und den Vierwaldstätter See. In der Schweiz folgt die Route dem Camino, dem Jakobsweg - samt Abstecher nach Maria Einsiedeln.
Leichter Rucksack
Dank der Begleitfahrzeuge müssen die Pilger nur den täglichen Bedarf im Rucksack tragen. Nach elf Tagen in der Natur erreichen sie das Ziel und verbringen noch drei Tage in der Heimat des heiligen Niklaus von Flüe, bevor es mit dem Bus zurück in die Heimat geht.
Interessierte können sich an der Diözesanstelle der KLB Eichstätt, Luitpoldstraße 2, Eichstätt, Telefon (08421) 50 675 oder via E-Mail klb@bistum-eichstaett.de anmelden. Anmeldeschluss ist der 30. März. Bevor die Wallfahrt startet, gibt es ein Vorbereitungstreffen und einen Probemarsch. Rückfragen beantworten Herbert Bauernfeind unter bauernfeind.kaldorf@gmail.com und Thomas Schneider unter schneider-roettenbach@t-online.de.
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