Allersberger Faschingskomitee: Traurig, aber überzeugt

1.11.2020, 07:58 Uhr
Allersberger Faschingskomitee: Traurig, aber überzeugt

© Foto: Josef Sturm

Abgesagt! Gestrichen hat das Allersberger Faschingskomitee sowohl den großen Faschingsumzug 2021 sowie alle weiteren Veranstaltungen der Session 2020/21.

Keine "Allersberg Allaa!"- oder "Franken Helau!"-Rufe werden also zum Faschingsauftakt am 11. November 2020 beim Brunnen am Hinteren Markt ertönen, keine Orden beim Ordenskommers am 6. Januar 2021 verteilt.

Nicht stattfinden können auch Rathaussturm und Hexenball am Unsinnigen Donnerstag sowie der karnevalistische Frühschoppen am Faschingssonntag und die große Prunksitzung am Abend.

"Abschreckende" Zahlen

Leicht haben sich die Allersberger Narren diese Absagen nicht gemacht. Viele Gespräche mit anderen Gesellschaften seien dem vorausgegangen. Doch die steigenden Corona-Fallzahlen seien "abschreckend" und so kam man überein, dass die Gesundheit vorgehe. "Uns trifft das alle wirklich sehr, sehr hart", sagen Vorsitzender Bastian Schöll und Präsident Alexander Böck.

Alle Aktiven wären zwar "traurig, aber überzeugt", dass in dieser schwierigen Lage nicht gefeiert werden dürfe, auch wenn vielleicht "das eine oder andere mit entsprechendem Sicherheitskonzept möglich" wäre.

Orden nicht geordert

Natürlich hätte man "hin und her überlegt" und darüber nachgedacht, ob man anstelle einer großen Sitzung nicht vielleicht mehrere kleine abhalten sollte. Normalerweise würden Anfang Oktober die neuen Sessionsorden bestellt. Heuer aber sei man vorsichtig gewesen und habe diese "Gott sei Dank noch nicht geordert."

Per Videoschalte in Kontakt gestanden habe man in den Monaten nach dem Lockdown im Frühjahr mehr als einmal, nachdem ja Treffen nicht mehr möglich waren. Als dann die Lockerung kam, fand man unter Einhaltung der gängigen Vorschriften wieder zusammen, tauschte sich aus, diskutierte und beratschlagte darüber, was vielleicht doch noch möglich wäre und wie das über die Bühne gehen könnte.

Für Gaudi, Spaß und Freude sorgen? Man habe sich über das Thema wirklich "unendlich den Kopf zerbrochen" während der vergangenen Monate, versichern Schöll und Böck übereinstimmend.

Das Ergebnis aller Überlegungen: Die Allersberger sind nun eine der letzten Gesellschaften im Landkreis, die das Gaudium der Session 2020/21 komplett abgesagt haben. Das resultiere daraus, dass man "doch immer noch irgendwie gehofft hat, vielleicht doch irgendwie was auf die Beine stellen zu können". Durch die zweite Welle sei dies aber aus heutiger Sicht unmöglich, so das Fazit.

Jetzt heiße es, alles dafür zu tun, den Verein gut zusammenzuhalten – vom Komitee über die Flecklashexen bis hin zu den Mini- und Teeniehexen.

Beitrag leisten

Aktuell gibt es in Allersberg 20 Minihexen, die von Sabrina Kratzer-Wittigschlager trainiert werden und elf Teeniehexen, für die ihr Mann David Kratzer verantwortlich ist. Beide Gruppen haben im September mit dem Training begonnen, pausieren zurzeit aber angesichts der Corona-Statistik.

Man wolle die Kontakte einschränken und damit einen Beitrag zur Einschränkung des Infektionsgeschehen leisten – so sei’s mit den Kindern und Jugendlichen abgesprochen. Alle wären "natürlich sehr traurig über die Situation und wünschen sich eigentlich ein normales Training, vor allem aber einen Fasching".

Stille Hoffnung

Eine stille Hoffnung sei die, dass am 6. Januar anlässlich des Ordenskommers vielleicht doch ein Tanz – in welcher Form auch immer – gezeigt werden könne.

Gleichwohl: Nachdem viele Vereine ihre Veranstaltungen schon frühzeitig abgesagt haben und somit auch keine Auftrittsanfragen vorliegen, sei es "selbsterklärend, wenn da auch ein bisschen die Motivation bei den Aktiven fehlt".

So oder so: "Die Gesundheit geht auf jeden Fall vor", lautet das von Vernunft beherrschte Fazit – und zwar nicht nur bei der Hexentruppe, sondern bei allen Akteuren des Allersberger Faschingskomitees.

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