Disco-Eklat und Nazi-Parolen auf AfD-Parteitag in Greding: Polizei identifiziert Verdächtige

GREDING - Nach einer Feier im Umfeld des AfD-Parteitages Mitte Januar in Greding im Landkreis Roth, bei der rassistische Parolen skandiert worden sein sollen, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen vier namentlich bekannte Verdächtige.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth teilte am Freitag auf Anfrage mit, dass Ermittlungen gegen vier Personen geführt werden. Gegen drei Personen bestehe der Verdacht der Volksverhetzung, gegen eine Person werde wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Ob es sich bei den Verdächtigen um AfD-Mitglieder handele, werde derzeit noch geprüft, hieß es.

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Staatsschutz ermittelt

Nach Nazi-Parolen in mittelfränkischer Disko: Gäste wehrten sich gegen Rassismus

Von Christina Merkel 16.1.2024, 17:11 Uhr

Bei der Veranstaltung am 13. Januar in einem Lokal in Greding war es zu unschönen Szenen gekommen: Aus den Boxen dröhnt Elektro-Musik. Ein paar Gäste liegen sich in den Armen und hüpfen auf und ab. Sie tragen schwarze Anzüge und weiße Hemden. Als der Liedtext pausiert, skandieren sie im Takt: „Deutschland den Deutschen. Ausländer raus. Ausländer raus. Ausländer raus.“

Ein anderer Gast hat die Szene gefilmt. Das Video, das unserem Medienhaus vorliegt, zeigt auch: Andere Diskobesucher stellten sich gegenüber und riefen: „Nazis raus, Nazis raus.“ Einer zeigte den Anzugträgern beide Mittelfinger.

Die Polizei bestätigte, dass eine Gruppe auffällig geworden ist, aus der heraus zur Melodie des Liedes "L'amour toujours" Parolen wie "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandiert worden sein sollen. Ermittler prüfen seitdem einen Zusammenhang mit dem AfD-Parteitag. Es lägen Anhaltspunkte vor, wonach es sich bei der feiernden Gruppe um Teilnehmer des Parteitages gehandelt habe, hieß es in einer früheren Mitteilung der Polizei.

Die beiden AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte und Franz Schmid hatten unserem Medienhaus damals bestätigt, in der Gredinger Diskothek dabei gewesen zu sein. Beide betonten aber, sie hätten keine rassistischen Parolen skandiert. Dem Vernehmen nach gehören sie nicht zu den nun vier namentlich bekannten Verdächtigen. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

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