Corona-Immunisierung

Roth/Schwabach: Der Impfmotor kommt langsam wieder ins Stottern

18.1.2022, 10:04 Uhr
Der "Booster" ist nach wie vor gefragt. Aber die Zahl der Erstimpfungen ist inzwischen sehr überschaubar. Ein Beispiel: Das Schwabacher Impfzentrum registrierte in der zweiten Januar-Woche 95 Erstimpfungen. 44 davon waren, wie hier, Kinder unter elf Jahren.

© Daniel Reinhardt, dpa Der "Booster" ist nach wie vor gefragt. Aber die Zahl der Erstimpfungen ist inzwischen sehr überschaubar. Ein Beispiel: Das Schwabacher Impfzentrum registrierte in der zweiten Januar-Woche 95 Erstimpfungen. 44 davon waren, wie hier, Kinder unter elf Jahren.

Zum Vergleich: In der Woche vor Weihnachten waren in der Hälfte der Zeit mehr als 15.000 Schutzimpfungen registriert worden. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Landratsamt Roth und die Stadt Schwabach regelmäßig auf ihrer Homepage veröffentlichen.

117.464 der etwa 168.000 Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und im Kreis haben mittlerweile ihre Grundimmunisierung (zweite Impfung oder Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson) abgeschlossen. Das entspricht einem Anteil von 69,9 Prozent der Bevölkerung, ein Plus von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zu Ende 2021.

Diese 69,9 Prozent sind allerdings nur ein Annäherungswert, weil es auch einen gewissen „Impftourismus“ gibt. Viele Bürgerinnen und Bürger, gerade aus dem nördlichen Landkreis, haben ihre Hausärzte in Nürnberg. Mutmaßlich gibt es vor allem im Landkreis etwas mehr Impfauspendler als Impfeinpendler. So ist die im bayernweiten Vergleich leicht unterdurchschnittliche Quote zu erklären.

Wenige Erstimpfungen

Trotz eindringlicher Appelle von Politik und Wissenschaft lassen sich allerdings nur noch vergleichsweise wenige zusätzliche Menschen von der Impfung überzeugen. In den vergangenen zwei Wochen holten sich in Schwabach und im Landkreis noch 516 Erwachsene, Jugendliche und Kinder ihre erste Impfung ab. Das sind weniger als 0,3 Prozent der Bevölkerung.

Allerdings: Wer sich einmal für die Impfung entschieden hat, der ist in aller Regel auch aufgeschlossen für den „Booster“: Immerhin 80.012 Menschen in der Region haben schon diese Auffrischung erhalten, das entspricht einer Quote von 47,6 Prozent.

Demnächst 50 Prozent

Alleine in den ersten zwei Januar-Wochen wurden über 9600 Interessierte in Schwabach und im Landkreis Roth zum dritten Mal geimpft. Im Laufe dieser Woche dürfte die 50-Prozent-Marke geknackt werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät zu dieser Auffrischungsimpfung drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung.

Seit Beginn der Impfkampagne vor gut einem Jahr wurden im Landkreis Roth knapp 208.000 Anti-Corona-Spritzen gesetzt, in Schwabach gut 107.000. Zusammengenommen sind es jetzt 314.934.

Infektionszahlen steigen

Das alles hilft aber offenbar nicht, um die Omikron-Welle einzudämmen. Aufgrund der noch ansteckenderen Mutante des Coronavirus steigen die Infektionszahlen deutlich an, auch in der Region: In Schwabach stieg die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Ansteckungen in einer Woche, gerechnet auf 100.000 Einwohner, von 438,4 auf 462,8. Im Landkreis Roth ging es von 331,8 auf 371,9 nach oben.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für Schwabach 18 neue durch PCR-Test bestätigte Fälle binnen eines Tages, für den Landkreis Roth 76 neue Infektionen – und einen neuen Todesfall in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Es ist der 207. seit Beginn der Pandemie.

Mehr als jeder Zehnte

Innerhalb des Landkreis haben nach Allersberg und Greding bei den Infektionen auch Hilpoltstein, Wendelstein und Rednitzhembach die Zehn-Prozent-Marke überschritten: In diesen Gemeinden hat sich seit Beginn der Pandemie mehr als jeder zehnte Einwohner schon einmal mit Corona infiziert – mindestens. Die Dunkelziffer dürfte allerdings viel höher sein. Denn auch wenn es sich bei Covid-19 nach wie vor um eine potenziell tödliche Krankheit handelt: Viele Infektionen verlaufen gerade bei jungen Leuten völlig symptomfrei.

Auch in Schwabach ist die Gesamtzahl der Infizierten prozentual zur Gesamtbevölkerung schon seit Längerem zweistellig: 4405 registrierte Fälle gab es bislang. Bei gut 41000 Einwohnern heißt das, dass sich 10,7 Prozent der Bevölkerung bislang nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Und auch hier muss man hinzufügen: mindestens.

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