Ehemaliger EU-Parlamentarier

Dr. Ingo Friedrich ist jetzt Ehrenkreisvorsitzender der CSU in Weißenburg-Gunzenhausen

Robert Renner

Redaktionsleiter

E-Mail

18.1.2023, 14:20 Uhr
Dr. Ingo Friedrich wurde beim Neujahrsempfang der CSU in der Schrannenhalle von Ministerpräsident Markus Söder zum Ehrenkreisvorsitzenden der CSU ernannt.

© Robert Renner, WT Dr. Ingo Friedrich wurde beim Neujahrsempfang der CSU in der Schrannenhalle von Ministerpräsident Markus Söder zum Ehrenkreisvorsitzenden der CSU ernannt.

Der 80-Jährige war stellvertretender CSU-Parteivorsitzender und wurde bereits 1979 bei den ersten direkten Europawahlen ins Europäische Parlament gewählt, dem er bis 2009 angehörte. 1994, 1999 und 2004 war er CSU-Spitzenkandidat bei den Europawahlen. Von 1992 bis 1999 führte er die CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Von 1999 bis 2007 amtierte er als einer der 14 gewählten Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments.

„Mit Begeisterung für Europa geworben“

Söder, der zu Beginn seiner Rede zum Neujahrsempfang in Weißenburg auch persönliche Worte für Alt-Landrat Gerhard Wägemann, dessen Nachfolger Manuel Westphal, den früheren Kulturstaatssekretär Rudolf Klinger und Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer fand, bezeichnet Friedrich als großen Optimisten, der „immer mit Begeisterung für Europa geworben“ habe.

Beim Abnehmen getroffen

Der Gunzenhausener habe sich ein enormes Netzwerk aufgebaut, meinte der Parteivorsitzende anerkennend, was ebenso wie sein grenzenloser Optimismus eher untypisch für einen Franken seien. Er habe ihn privat einmal in einem Kurhotel, wo das Ziel Gewichtsabbau war, getroffen, plauderte Söder etwas aus dem Nähkästchen und fügte launig an: „Ich habe noch nie jemanden erlebt, der bei so wenig Essen so gute Laune hat wie Ingo.“

Damit Söder nicht wieder Hunger leiden muss, erhielt er aus den Händen von Kristina Becker einen Präsentkorb mit altmühlfränkischen Spezialitäten.

Namhafte Gäste

Zu Beginn des Empfangs hatte die Kreisvorsitzende alle aktuellen Mandatsträger des Kreisverbandes, aber auch Bezirksrat Hans Popp aus Merkendorf, Alt-Landrat Gerhard Wägemann, den CSU-Stadtverband Weißenburg als Mitorganisator des Empfangs mit Vorsitzendem Klaus Drotziger an der Spitze, Weißenburgs Bürgermeisterin Maria Schneller und Frauen-Unions-Kreisvorsitzende Anita Dollinger begrüßt. Unter den Gästen waren ferner der Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetages und Dittenheims Gemeindeoberhaupt Günter Ströbel sowie Landtagskandidat Helmut Schnotz, seines Zeichens Bürgermeister in Bechhofen (Landkreis Ansbach).

Becker dankte darüber hinaus CSU-Kreisgeschäftsführer Denis Glotz für die Organisation des Empfangs und der Jungen Union für den Getränkeausschank.

Bewegende Themen

Die Kreisvorsitzende fasste sich bewusst kurz in ihrer Rede, machte aber deutlich, dass die Menschen in der Region auch die großen Themen bewegen. Wie wird die Energiewende vor Ort gestaltet? Wo entstehen Energieparks? Bleibt dabei die Wertschöpfung vor Ort? Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Landwirtschaft und damit auf die Lebensmittelproduktion und die Biodiversität? Wie wird der Fachkräftemangel bewältigt? Auf all dies hätten die Menschen in ländlichen Regionen wie Weißenburg-Gunzenhausen Antworten von der Politik.

CSU-Landtagskandidat mit knappem Ergebnis

Die gab in einer rund 45-minütigen Tour d‘Horizon Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (wir berichteten), bevor er zum Abschluss des offiziellen Teils des Neujahrsempfangs das Mikrofon dem CSU-Landtagskandidaten für den Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen übergab, der – wie berichtet – kurz vor Weihnachten auf den Schild gehoben wurde. Wenn auch mit dem denkbar knappen Ergebnis von 51 zu 48 Stimmen, bei einer ungültigen Stimme.

Die 48 Stimmen hatte die 29-jährige Ansbacher Zahnärztin Johanna Serban eingefahren. Dritter Bewerber war der Dinkelsbühler CSU-Stadtverbandsvorsitzende Manfred Scholl, der aber schon im ersten Wahlgang ausgeschieden war. Der Bechhofener Bürgermeister stellte sich beim Empfang in Weißenburg fränkisch korrekt und bodenständig vor: „Mein Name ist Schnotz, Helmut.“ Er dankte Söder für dessen „super Wahlkampfeinstimmung“ und fragte eher rhetorisch: „Wie soll man auf so eine fulminante Rede noch einen drauf setzen?“

Regenerative „Heimatenergie“

Der 55-Jährige nannte als große Themen die Energiekrise, Flucht und Migration, Lieferkettenprobleme und etliches mehr samt den Auswirkungen bis in den ländlichen Raum. Die CSU mit Markus Söder an der Spitze werde hier aber die richtigen Lösungen finden, so wie dies Alfons Goppel und Franz Josef Strauß in früheren Zeiten getan hätten. Sie hätten beispielsweise zur Energieversorgung eine Öl-Pipeline von Italien nach Ingolstadt bauen lassen, wo heute eben eine Raffinerie stehe. Und es seien Atomkraftwerke errichtet worden.

Jetzt werde „Heimatenergie“ gebraucht, sprich Energieerzeugung aus regenerativen Quellen, bei der die Wertschöpfung in der Region bleibe. Eine sichere Energieversorgung sei grundlegend für Wohlstand und Wachstum. „So manches grüne Ampelköpfchen“ wolle zwar lieber eine „Deindustrialisierung“, doch „nicht der Rückschritt bringt uns voran, sondern der Fortschritt“, rief Schnotz aus.

Nur mit der CSU

Schließlich solle die „vielleicht höchste Lebensqualität weltweit“ hier in Bayern erhalten bleiben. Und das „geht nur Hand in Hand, das geht nur mit der CSU“, gab sich Schnotz kämpferisch. Der ländliche Raum sei „Zukunftsraum“.

Keine Kommentare