Am Samstag
Humoriges in der Richterrobe: Das Fränkische Amtsgericht auf der Luna Bühne feiert die 50.Folge
16.4.2024, 19:00 Uhr„Bleibt die Resonanz weiterhin so enorm zahlreich wie auch positiv, könnte das Ensemble letztlich eine eigene Serie auf der Luna Bühne etablieren und Thomas Hausner dazu „verurteilt“ sein, noch viele weitere Folgen sich zu ersinnen und sich weiterhin dem fränkischen Amtsgericht zu verschreiben – wenn nicht gar lebenslänglich.“
Ein Dauerbrenner
Das schrieb Jürgen Leykamm am 29. Mai 2007 im Weißenburger Tagblatt nach der gefeierten und ausverkauften Premiere des Fränkischen Amtsgerichts in der Luna Bühne wenige Tage zuvor. Und es ist erstaunlich, welch hellseherische Fähigkeiten der Journalist und freie Mitarbeiter des Tagblatts bei seiner Theaterkritik bewiesen hat. Denn so wie es aktuell aussieht, ist Thomas Hausner tatsächlich lebenslänglich dazu verdammt, in Richterrobe skurrile Fälle auf der Theaterbühne zu verhandeln.
Das Fränkische Amtsgericht – angelehnt an die Fernsehproduktion Königlich Bayerisches Amtsgericht – feiert mit der 50. Folge am Samstag, 20. April, sein Jubiläum – ein Ende ist nicht in Sicht. Hausner hätte selbst zu Beginn nie gedacht, dass die Serie so ein Dauerbrenner wird. Das zeigt recht bildlich die Geschichte der Richterrobe. Denn für die Premiere im Jahr 2007 stiefelte der Luna-Bühnen-Chef zum Weißenburger Amtsgericht und bat darum, sich eine Robe auszuleihen.
„Etz brauch‘ ich‘s a nimmer“
„Dauert ja nicht lang“, sagt er, und bekam tatsächlich die Ersatzrobe von Richter Bock als Leihgabe. Nach der irrsinnig guten Resonanz entschied man sich in der Luna Bühne, eine zweite Folge zu machen. „Also hab‘ ich Richter Bock angerufen und gesagt: Ich brauch‘ die Robe noch ein bisschen länger.“ Dann kamen die Folgen drei, vier und fünf ... und irgendwann hat der Richter zu Thomas Hausner gesagt: „Etz brauch‘ ich‘s a nimmer.“
Dreimal im Jahr kommt eine neue Folge des Fränkischen Amtsgerichts heraus, die jeweils dreimal gespielt wird (allerdings mittlerweile nur noch zweimal, weil nach den Covid-Lockdowns das Publikum noch immer langsam wieder zurückkommt). Von Anfang an dabei war auch der Treuchtlinger Mundart-Liedermacher Arthur Rosenbauer.
Viele Stammbesucher
Es gibt Hardcore-Amtsgerichts-Fans, die nahezu keine Folge verpasst haben. „Ich würde sogar sagen, 50 Prozent der Besucher gehören zum harten Kern“, schätzt Hausner. In jeder Folge werden zwei bis vier humorvolle Fälle verhandelt. Seine Inspiration nimmt „Richter“ Hausner aus der Zeitung, allerdings eher selten aus dem Weißenburger Tagblatt, sondern am liebsten aus der österreichischen Kronen Zeitung. Da gibt es nämlich eine Rubrik namens „Neues aus dem Bezirksgericht“, und „da sind Fälle dabei, da brichst wirklich zam“, lacht Hausner.
Aus seinen Urlauben in Österreich bringt er deshalb immer einen dicken Stapel Inspiration mit. Übrigens: Die Idee zum Fränkischen Amtsgericht kam nicht nur von Thomas Hausner und seiner Frau Brigitte Brunner, sondern auch vom jetzigen Oberbürgermeister Jürgen Schröppel– damals noch Richter am Amtsgericht in Weißenburg. Zu dem wurde Hausner nämlich mal aufgrund einer Verkehrswidrigkeit zitiert und aus dem humorvollen außergerichtlichen Gespräch heraus sagte Schröppel „Sie können ja mal ein Stück darüber schreiben.“
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