Abschluss in Pleinfeld
Konstanz übers ganze Jahr als entscheidender Faktor beim Läufer-Cup-Sieg im südlichen Mittelfranken
Nach insgesamt 15 Rennen im Gebiet zwischen Treuchtlingen und Schwabach holten sich 2023 Andreas Sichert von Arriba Göppersdorf und Kim Korber vom Team „Absolute Finishline“ den Sieg in der Gesamtwertung der Männer und Frauen.
Schwangerschafts-Pause der Siegerin
Für die 29-jährige Korber war es nach 2019 bereits der zweite Cup-Sieg, den sie mit makelloser Bilanz perfekt machte: Sieben Siege bei sieben Starts bescherten der Thalmässingerin 84 Punkte, mit denen sie vor Rebecca Schuster (TSV Thalmässing, 66) und Julia Gumpert (Arriba Göppersdorf, 39) lag. Letztmals war Kim Korber Mitte August beim Rother Kirchweihlauf dabei. Warum sie seither nicht mehr antrat – auch nicht zum Abschluss in Pleinfeld – war bei der Siegerehrung in der Brombachhalle nicht zu übersehen: Korber ist schwanger und erwartet ihr zweites Kind. Von daher strahlte sie nicht nur wegen des Läufer-Cup-Erfolgs.
Ebenfalls total glücklich zeigte sich Andreas Sichert, dessen Spitzname „Böller“ bestens zum Silvesterlauf passt und der mit seinen Leistungen in diesem Jahr (unter anderem Rang zwei beim Seenlandmarathon und Topzeit beim Challenge in Roth) so manchen „Böller“ gezündet hat. Der Arriba-Läufer, dessen eigentlicher Schwerpunkt der Triathlon ist, hatte schon zu Jahresbeginn den Cup auf dem Zettel, wollte aber erst einmal schauen, was die drei bis vier Auftaktläufe bringen. Da es für den 32-jährigen Stopfenheimer gut lief, setzte er sich den Gesamtsieg zum Ziel, und schaffte es dann auch. Zehnmal war Sichert am Start und verbuchte dabei 103 Punkte. Zwei Rennen fielen aus der Wertung, weil maximal acht Läufer eingebracht werden.
„Böller“ nur einmal vor „Flo“
Letztlich konnte Sichert „nur“ einmal (nämlich im April in Eysölden) als Sieger die vollen 20 Punkte einfahren. Für ihn hat sich aber gezeigt, was der Schlüssel zum Gesamtsieg im Cup ist: „Entscheidend ist letztlich die Konstanz über das ganze Jahr hinweg, der Silvesterlauf war der beste Beweis dafür“, sagte Sichert, der in Pleinfeld Fünfter wurde, damit aber nochmals sieben Zähler für den Cup verbuchen konnte.
„Und es war auch das erste Mal in diesem Jahr, dass ich vor dem Flo ins Ziel gekommen bin“, stellte Andreas „Böller“ Sichert augenzwinkernd fest. Mit „Flo“ ist sein Arriba-Teamkollege Florian Halmheu gemeint, der in der Gesamtwertung mit 92 Punkten Rang zwei vor Niki Abel (TSV Altenfurt, 79) und dem Weißenburger Geh-Punkt-Duo Markus Raab (49) und Matthias Bogner (48) belegte.
Halmheu hätte rein theoretisch am Silvestertag noch Platz eins angreifen können, was für ihn aber kein Thema war. „Ich finde der Böller war so lange vorne und hat es über das Jahr gesehen vollauf verdient ganz oben zu stehen“, stellte Halmheu sportlich fair fest. Der 25-jährige Allmannsdorfer setzt ebenfalls mehr auf Triathlon, war im Läufer-Cup aber genauso gut unterwegs. Bei sechs Starts holte er drei Siege (Rothsee, Treuchtlingen und Büchenbach) und brachte zudem je einen zweiten, dritten und sechsten Platz ein.
Auch Altersklassensieger geehrt
Sowohl Sichert (M30/M35) als auch Halmheu (Hauptklasse und Jugend) gewannen damit ihre Altersklassen. Neben ihnen kamen noch etliche weitere Arriba-Aktive aufs Treppchen. Julia Gumpert holte sich neben Rang drei im Gesamtklassement der Frauen auch Rang zwei in der W30/35. Rebekka Smola gewann souverän die M60 und älter. Bernhard Heinloth (in Pleinfeld nicht dabei) lag in der M60/65 vorne und Finn Pfeiffer holte hinter Halmheu Rang zwei in der Hauptklasse/Jugend. Zudem verbuchte Martin Huber Rang drei in der M50/55.
Auch drei langjährige Läufer vom Geh-Punkt Weißenburg mischten vorne mit: Matthias Schiegl gewann die Altersklasse M50/55; Markus Raab (M30/35) und Matthias Bogner (M40/45) wurden jeweils Zweiter.
Die Ehrung der Gesamtsieger und Altersklassengewinner nahm der Vorsitzende des Leichtathletikkreises Roth-Weißenburg, Ralph Edelhäußer, vor. Der Bundestagsabgeordnete aus Roth ist auch der Läufer-Cup-Koordinator und wurde in der Brombachhalle unter anderem durch Richard Oppelt, Vorstandsmitglied bei der VR-Bank Mittelfranken Mitte eG und Vertreter des Hauptsponsors Raiffeisenbank, durch Pleinfelds Bürgermeister Stefan Frühwald sowie den neuen Chefauswerter des Läufer-Cups, Benjamin Wegler, unterstützt. Wegler hatte zuvor Rang vier beim Hauptlauf in Pleinfeld belegt.
4800 Teilnehmer insgesamt
Ralph Edelhäußer dankte allen Unterstützern, Sponsoren und vor allem den Veranstaltern. „Die Teilnehmerzahlen sind fast wieder auf Vor-Corona-Niveau“, stellte der Cup-Koordinator fest. Nach seinen Worten waren es rund 4800 Läuferinnen und Läufer, die an den 15 Rennen teilnahmen. Der Weißenburger Altstadtlauf und der Schwabacher Citylauf sorgten mit jeweils rund 1000 Aktiven für die Bestmarken, auch Pleinfeld war mit 455 Teilnehmern vorne dabei. „Begeistert von der großen Resonanz“ zeigte sich auch Richard Oppelt, lobte den Einsatz aller Ehrenamtlichen und stellte auch Edelhäußers Engagement ausdrücklich heraus.
Die Zahlen könnten 2024 wieder über die 5000er-Marke klettern – allein schon deshalb, weil im neuen Jahr insgesamt 17 Rennen am Plan stehen. Auftakt ist am 10. März am Rothsee, Abschluss am 31. Dezember in Pleinfeld unter der Regie von Arriba Göppersdorf. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen macht der Cup zudem Station in Treuchtlingen (23. März), Weißenburg (5. Mai), Fiegenstall (13. Juli) und Unterwurmbach (20. Juli).
Die Ergebnisse
Gesamtwertung
Männer (82 in der Wertung): 1. Andreas Sichert (Arriba Göppersdorf) 103 Punkte; 2. Florian Halmheu (Arriba Göppersdorf) 92; 3. Niki Abel (TSV Altenfurt) 79; 4. Markus Raab (Geh-Punkt Weißenburg) 49; 5. Matthias Bogner (Geh-Punkt Weißenburg) 48; 6. Raphael Junghans (TSG 08 Roth) 35; 7. Elias Kolar (TSG 08 Roth) 32; 8. Max Kaminsky (LaCarrera TriTeam Rothsee) 29; 9. Michael Gündl (LaCarrera TriTeam Rothsee) 29; 10. Sven Ehrhardt (TSG 08 Roth) 27.
Frauen (42 in der Wertung): 1. Kim Korber (Absolute Finishline) 84 Punkte; 2. Rebecca Schuster (TV Tahlmässing) 66; 3. Julia Gumpert (Arriba Göppersdorf) 39; 4. Romina Siebentritt (LaCarrera TriTeam Rothsee) 28; 5. Sonja Müller (TSV Wendelstein) 25.
Jugend- und Hauptklasse
Männer: 1. Florian Halmheu (Arriba Göppersdorf) 46; 2. Finn Pfeiffer (Arriba Göppersdorf) 32; 3. Raphael Junghans (TSG 08 Roth) 20.
Frauen: 1. Kim Korber (Absolute Finishline) 35; 2. Rebecca Schuster (TV Thalmässing) 34; 3. Kristina Wagner (LaCarrera TriTeam Rothsee) und Lisa Maisch (KSG Gerlingen) je 5.
Altersklasse 30 und 35
Männer: 1. Andreas Sichert (Arriba Göppersdorf) 71; 2. Markus Raab (Geh-Punkt Weißenburg) 47; 3. Sven Ehrhardt (TSG 08 Roth) 20.
Frauen: 1. Romina Siebentritt (LaCarrera TriTeam Rothsee) 22; 2. Julia Gumpert (Arriba Göppersdorf) 21; 3. Ligia Hileaga (TSG 08 Roth) 14.
Altersklasse 40 und 45
Männer: 1. Niki Abel (TSV Altenfurt) 68; 2. Matthias Bogner (Geh-Punkt Weißenburg) 54; 3. Michael Gründl (LaCarrera TriTeam Rothsee) 27.
Frauen: 1. Susen Kunstmann (TSG 08 Roth) 26; 2. Iolanda Virzi (Erdinger Active Team) 20; 3. Liticia Diaz (ohne Verein) 11.
Altersklasse 50 und 55
Männer: 1. Matthias Schiegl (Geh-Punkt Weißenburg) 36; 2. Frank Petric (Team Klinikum Nürnberg) 27; 3. Martin Huber (Arriba Göppersdorf) 24.
Frauen: 1. Enikö Mittler (TV 1848 Schwabach) 41; 2. Christine Ramsauer (DJK Eintracht Allersberg) 10; 3. Gisela Kerler (Kettenbach Runners) 6.
Altersklasse 60 und 65
Männer: 1. Bernhard Heinloth (Arriba Göppersdorf) 68; 2. Thomas Federsel (Kettenbach Runners) 60; 3. Arnold Fischer (TSV Wemding) 37.
Altersklasse 60 und älter
Frauen: 1. Rebekka Smola (Arriba Göppersdorf) 38; 2. Edeltraud Dörr (TSG 08 Roth) 12; 3. Gabriele Siebentritt (ohne Verein) 11.
Altersklasse 70 und älter
Männer: 1. Günther Schwarz (SV Barthelmesaurach) 77; 2. Walter Kübler (SV Cronheim) 39; 3. Stephan Stadelbauer (TSV Burgthann) und John Stackmann (LG Erlangen) beide 20.
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