Fußball-Landesliga

Nach sieben Jahren: Markus Vierke hört am Saisonende als Trainer des TSV 1860 Weißenburg auf

Uwe Mühling

12.1.2024, 06:35 Uhr
Der langjährige Trainer geht: Markus Vierke beendet nach dieser Saison auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit als Coach der Weißenburger Landesliga-Mannschaft. Auch Co-Trainer Michael Seitz macht beim TSV 1860 nicht mehr weiter.  

© Bastian Mühling, WT Der langjährige Trainer geht: Markus Vierke beendet nach dieser Saison auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit als Coach der Weißenburger Landesliga-Mannschaft. Auch Co-Trainer Michael Seitz macht beim TSV 1860 nicht mehr weiter.  

Für Markus Vierke war es eine Art Kindheitstraum, irgendwann einmal Trainer bei seinem Heimatverein, dem TSV 1860 Weißenburg, zu sein. Und das am besten auch noch in der Landesliga. Das lag vielleicht auch daran, dass sein Vater Helmut einst Coach in Weißenburg war und dass Sohnemann Markus von klein auf viele Jahre selbst beim TSV spielte.

Der Traum wurde dann tatsächlich nach etlichen Wanderjahren wahr. 2017 übernahm Markus Vierke als Cheftrainer das Aushängeschild des Jura Südens und führte die Weißenburger in seiner siebenjährigen Amtszeit auch zurück in die Landesliga. Dort soll nun im Frühjahr der erneute Klassenerhalt gelingen. Am Saisonende wird dann aber Schluss sein für Vierke. Der 42-Jährige hört auf eigenen Wunsch als TSV-1860-Trainer auf. Beim Heimspiel am Samstag, 18. Mai, gegen den FC Eintracht Münchberg wird er letztmals an der Seitenlinie sein. Mit Vierke steigt auch dessen langjähriger Co-Trainer Michael Seitz aus. Man kann getrost vom Ende einer Ära sprechen, die obendrein sehr erfolgreich war.

„Etwas Besonderes“

Der Schritt, beim TSV 1860 aufzuhören, ist Markus Vierke „sehr schwergefallen“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. „Sehr schwierig“ war es für ihn auch, diese Entscheidung Anfang dieser Woche vor der Mannschaft zu verkünden. „Für mich war und ist es etwas Besonderes, bei meinem Heimverein Trainer zu sein“, unterstreicht Vierke. Gleichzeitig sei für ihn aber auch der Zeitpunkt gekommen, nach einer außergewöhnlich langen Amtszeit von sieben Jahren als TSV-1860-Coach aufzuhören.

Als Mannschafts- und Abteilungsvertreter hätten Kapitän Jonas Ochsenkiel und Christian Leibhard im Vorfeld der Bekanntgabe zwar versucht, ihn umzustimmen und zum Weitermachen zu bewegen. „Das hat mich gefreut und ehrt mich auch“, sagt Vierke dazu, für den aber dennoch der richtige Zeitpunkt zum Abtritt gekommen ist – auch weil er zuletzt immer öfter an seine Grenzen gekommen sei.

Er habe die Aufgabe und die Arbeit beim TSV 1860 immer sehr gerne gemacht, allerdings sei der Trainer in Weißenburg auch viel über das Sportliche hinaus gefordert, und das sei ihm mitunter auch zu viel geworden. „Letztlich sind zu wenig Köpfe da, die Verantwortung übernehmen“, findet der scheidende Coach und dreifache Vater, dessen Familie immer voll dabei ist, wenn es um Fußball beim TSV 1860 geht.

Ziel ist der Klassenerhalt

Ob und wie es für ihn als Trainer weitergeht, damit hat sich Markus Vierke bislang überhaupt nicht beschäftigt. Ihm ging es erst einmal darum, die Entscheidung und den Schritt, in Weißenburg aufzuhören, zu vollziehen. Mit dem frühen Zeitpunkt in der Winterpause wollte er dem Verein genügend Zeit und Vorlauf für die Nachfolgersuche geben. Ziel in den verbleibenden 14 Spielen unter Vierkes Regie ist und bleibt der Klassenerhalt. Mit 28 Punkten und Platz zwölf stehen aus seiner Sicht „die Chancen ganz gut, dass wir in der Landesliga bleiben“. Falls es tatsächlich erneut klappen sollte und der TSV 1860 im Sommer in sein viertes Landesliga-Jahr gehen sollte, dann kann Vierke etwas übergeben, „das sich gut entwickelt hat“.

Neben Markus Vierke (rechts) hört auch sein langjähriger Co-Trainer Michael Seitz (sitzend, vorne) beim TSV 1860 Weißenburg auf.

Neben Markus Vierke (rechts) hört auch sein langjähriger Co-Trainer Michael Seitz (sitzend, vorne) beim TSV 1860 Weißenburg auf. © Mathias Hochreuther, WT

In der Tat: Mit ihm an der Spitze ging es in den vergangenen Jahren eigentlich immer bergauf. Zuerst Platz drei in der Bezirksliga Süd, dann Rang zwei und schließlich in der Corona-Doppelsaison 2019/2021 die Meisterschaft. Nach dem Aufstieg gelang in der Landesliga zunächst in der Nordost-Gruppe, dann in der Südwest-Gruppe der Klassenerhalt. Aktuell spielen die Weißenburger wieder im Nordosten und sind – wie eben schon geschildert – auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt.

"In Summe super erfolgreich"

„Es waren sieben schöne, aber auch anstrengende Jahre. In Summe waren wir zusammen in all diesen Jahren super erfolgreich“, lautet das (vorläufige) Fazit von Markus Vierke, der allen, die dazu beigetragen haben, sehr dankbar ist – vor allem natürlich dem Verein sowie den Spielern und der Mannschaft: „Die Jungs sind top, sie leisten Überdurchschnittliches“, lobt der Coach.

Zudem wünscht Markus Vierke dem TSV 1860 alles Gute bei der Nachfolgersuche. Weil die Spartenleitung aktuell nach dem Rückzug von Roland Mayer seit Jahresende offiziell unbesetzt ist, werden vor allem Christian Leibhard und Jonas Ochsenkiel Kontakt mit potenziellen Kandidaten aufnehmen. In den kommenden Wochen wird es dann eine Entscheidung geben. Mal sehen, ob es wieder ein Coach wird, für den es schon immer der Traum war, den TSV 1860 Weißenburg in der Landesliga zu trainieren . . .

Zur Person

Markus Vierke hat in seinen sieben Jahren als Trainer des TSV 1860 Weißenburg bislang 167 Punktspiele absolviert und dabei 281 Zähler mit seinem Team geholt. Das macht im Schnitt 1,68 Punkte pro Spiel. Der gebürtige Weißenburger war neben dem TSV 1860 unter anderem auch für die SpVgg Greuther Fürth, die SpVgg Ansbach, den SV Seligenporten und den VfB Eichstätt höherklassig am Ball.


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Seine Trainerlaufbahn begann er beim Nachwuchs des TSV 1860 München und des 1. FC Nürnberg, dann folgten die Herren des FC/DJK Weißenburg, des SV Seligenporten II und des SV Ornbau. Im Juni 2017 kehrte er als Trainer zum TSV 1860 zurück, den er 2021 nach fast 30 Jahren zurück in die Landesliga führte. Beruflich ist Vierke als Lehrer an der Mittelschule Weißenburg tätig und lebt mit seiner Familie in Höttingen.

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