Nach über 100 Jahren

Nachwuchssorgen und andere Probleme: Naturfreunde Weißenburg blicken in eine düstere Zukunft

Rainer Heubeck

Redakteur

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6.2.2024, 19:00 Uhr
Bei der Jahreshauptversammlung zeichneten die Weißenburger Naturfreunde etliche Mitglieder für deren langjährige Treue zum Verein aus.  

© Naturfreunde Weißenburg, NN Bei der Jahreshauptversammlung zeichneten die Weißenburger Naturfreunde etliche Mitglieder für deren langjährige Treue zum Verein aus.  

Das wurde einmal mehr bei der Jahreshauptversammlung deutlich und diskutiert – allerdings ohne konkretes Ergebnis oder Lösungsansatz.

Neben den Problemen des Vereins und dessen Zukunft standen die Berichte der beiden Vorsitzenden Heidrun Krauß und Markus Patzig sowie der Vorstandsmitglieder und die Ehrungen von langjährigen treuen Mitgliedern im Mittelpunkt der Versammlung, zu der 29 von derzeit 77 Mitgliedern ins Naturfreundehaus gekommen waren.

Kaum Vereinsleben

Markus Patzig berichtete über sechs durchgeführte Vereinsleitungssitzungen, eine Mitgliederhauptversammlung sowie einen Hüttenabend. Des Weiteren war die Ortsgruppe bei der Bezirkskonferenz in Konstein vertreten.

Das Vereinsleben ist bedingt durch die Alters- und Gesundheitsstruktur der Mitglieder und aufgrund jahrelang fehlender Neumitglieder fast ganz zum Erliegen gekommen, so Patzig. Lediglich die wöchentlichen Vereinsabende auf dem Naturfreundehaus mittwochs oder während der Wintermonate freitags seien im kleinen Kreis regelmäßig genutzt worden.

Im Arbeitsdienst leistete Werner Krauß mit einem kleinen Team 79 Stunden für Unterhalt, Pflege und Instandsetzungen im und rund um das Naturfreundehaus. In nächster Zeit stehen notwendige Reparaturen am Abwasserpumpwerk und einem undichten Teil des Hausdaches an, hieß es bei der Jahreshauptversammlung.

Weitere Investitionen in dem im Kern über 100 Jahre alten Naturfreundehaus seien wegen altersbedingter Mängel nicht ausgeschlossen, so Patzig.

Schuldenfrei, aber keine Rücklagen

Die Finanzberichte wurden von Werner Krauß für die Vereinskasse und Markus Patzig für die Hauskasse vorgetragen. Der Verein ist schuldenfrei, hat aber bedingt durch nicht unerhebliche Außenstände, höhere Beiträge an die übergeordneten Naturfreunde-Organisationen und die sinkenden Mitgliederzahlen kaum große finanzielle Spielräume.

Die Revisoren Renate und Siegfried Freitag sowie Karl Kamm und Florian Patzig bescheinigten beiden Kassieren eine ordentliche und beanstandungsfreie Kassenführung. Für beide sowie die gesamte Vereinsleitung wurde von den Mitgliedern antragsgemäß einstimmig Entlastung erteilt.

Erwartungsgemäß einen großen Teil der Jahreshauptversammlung beanspruchte die Zukunft des Vereins. Zunächst wurden die aktuelle Situation und die Probleme rund um den Verein, das Naturfreundehaus und das Pachtverhältnis mit verschiedenen rechtlichen Szenarien vom Vorstand dargestellt.

Mit und zwischen den anwesenden Mitgliedern angeregt, ausführlich und auch sachlich diskutiert. Konkrete Lösungsvorschläge konnten jedoch nicht erarbeitet werden. „Die Zukunft des Vereins ist daher ungewiss“, so Werner Krauß im Bericht über die Jahreshauptversammlung.

Seit 70 Jahren Mitglied

Für langjährige Vereinstreue konnten insgesamt zehn Mitglieder – soweit persönlich anwesend – mit Urkunden, Ehrenabzeichen und kleinen Präsenten geehrt werden.

Zehn Jahre ist Sonja Bengel, seit 25 Jahren sind Andre Bengel, Frieda Bickel, Roswitha Fäschner und Michael Gerstner bei den Naturfreunden. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Renate und Heinz Berger, Wilhelmine Ellinger und Erwin Denk ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung erfuhr Johanna Sturm – sie ist seit 70 Jahren Mitglied bei den Naturfreunden.

Zum Ende der Versammlung bedankte sich Markus Patzig bei den Mitgliedern des Vorstands und der Vereinsleitung, vor allem bei Heidrun und Werner Krauß sowie Renate und Siegfried Freitag für die Hilfe und Unterstützung bei der Vereinsarbeit.

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