Von der Bezirksliga in die Bayernliga

Torjäger Timo Weglehner wechselt von der DJK Stopfenheim zum VfB Eichstätt

Uwe Mühling

5.1.2024, 06:05 Uhr
Timo Weglehner (rechts) ist ab sofort nicht mehr für die DJK Stopfenheim, sondern vielmehr für den VfB Eichstätt am Ball.  

© Uwe Mühling, WT Timo Weglehner (rechts) ist ab sofort nicht mehr für die DJK Stopfenheim, sondern vielmehr für den VfB Eichstätt am Ball.  

Weglehner zählt zu den besten Goalgettern und Fußballern aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Jetzt macht der Angreifer den viel zitierten „nächsten Schritt“, ihn zieht es von Stopfenheim zwei Ligen höher nach Eichstätt.

Am Donnerstagabend hat Weglehner beim VfB den entsprechenden Vertrag unterzeichnet und wird dann ab Mitte Januar voll dabei sein, wenn die Eichstätter die Wintervorbereitung in Angriff nehmen und anschließend in der zweiten Saisonhälfte alles versuchen werden, um Platz eins in der Bayernliga Nord zu verteidigen. Als weiteren Neuzugang verkündeten die Eichstätter Ferdinand Fischer-Stabauer, der von der U19 der SpVgg Unterhaching kommt, in Neuburg an der Donau wohnt und Ende Januar 18 Jahre alt wird.

„Höher spielen“ als Ziel

„Ich möchte höher spielen und will ausprobieren, ob ich da mithalten kann“, nennt Timo Weglehner im Gespräch mit dem Weißenburger Tagblatt den Hauptgrund für seinen Wechsel nach Eichstätt. Dort erwartet er „große Konkurrenz“ und „eine schwierige Aufgabe“ im Kampf um Einsatzzeiten. Der Ettenstatter will sich allerdings der Herausforderung stellen und sieht bessere Chancen, wenn er jetzt in der Winterpause wechselt. So habe er im kommenden halben Jahr die Chance, reinzuschnuppern und Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln. Sollte der VfB im Sommer tatsächlich in die Regionalliga zurückkehren, werde es sicher weitere Verstärkungen und einen noch größeren Konkurrenzkampf geben.

In Eichstätt war Timo Weglehner im Probetraining und hinterließ dabei offenbar einen positiven Eindruck. Der Kontakt lief vor allem über Eichstätts Sportvorstand Marco Schiebel, der ihm ebenso wie Trainer Dominic Rühl das Gefühl gegeben habe, „dass sie mich beim VfB haben wollen“. Auch beruflich orientiert sich der Polizeibeamte künftig in Richtung Domstadt und wechselt von Nürnberg zur Bereitschaftspolizei Eichstätt, wo er am 1. März seinen Dienst antreten wird.

Als Ettenstatter nach Stopfenheim

Timo Weglehner stammt aus Ettenstatt, wo er die Jugendmannschaften durchlief. Auch ein Jahr in der Spielgemeinschaft Ellingen/Stopfenheim war dabei und dadurch entstand letztlich auch der Kontakt zur DJK. Bei den Herren spielte er zunächst noch für den SC Ettenstatt, wechselte dann aber 2019 nach Stopfenheim. Gleich in der ersten Saison bremste Corona den Spielbetrieb aus, danach kam der Offensiv-Youngster immer besser in Fahrt. In insgesamt 63 Punktspielen erzielte Weglehner 47 Tore für die DJK.

In der vergangenen Spielzeit 2022/2023 trug er mit 24 Treffern (bei 23 Einsätzen) maßgeblich zur Meisterschaft und zum Bezirksliga-Aufstieg bei und war Torschützenkönig der Kreisliga West. Aktuell steht der 23-Jährige in der Bezirksliga Süd schon wieder bei 13 Treffern in 16 Partien – dabei ist er gar nicht der klassische Mittelstürmer, sondern kann in der Offensive sehr variabel eingesetzt werden. Das starke Dribbling und der Torabschluss sind sicherlich seine besonderen Stärken.

"Enormes Potenzial"

„Timo hat ein enormes Potenzial und viele Qualitäten, die er sicherlich auf Bayernliga-Niveau einbringen kann“, stellt denn auch Daniel Börlein fest. Er war zuletzt Weglehners Trainer in Stopfenheim (zusammen mit Robert Renner, Marco Benzinger und Martin Danner) und bezeichnet den Angreifer als einen „Spieler mit dem gewissen Etwas“. Ohne ihn wäre der jüngste Weg der DJK wohl nicht so möglich gewesen, findet Börlein.

„Im Verein werden viele traurig sein, dass sie einen solchen Spieler nicht mehr Woche für Woche auf dem Platz sehen können“, sagt der DJK-Coach. Für ihn und die anderen Verantwortlichen war aber klar, dass man dem jungen Spieler nichts in den Weg legen würde. „Für Timo ist das eine super Sache, dass er diese Chance beim VfB bekommt. Er ist ein Vollblutfußballer mit Leib und Seele, der sehr ehrgeizig ist und das Maximum herausholen will“. Insofern kann man in Stopfenheim den Schritt gut nachvollziehen. Börlein: „Wir wünschen Timo viel Erfolg und dass er es in Eichstätt packt.“

Der Wechsel zum aktuellen Bayernliga-Spitzenreiter, so findet Daniel Börlein, sei letztlich auch eine Auszeichnung für die Arbeit der DJK Stopfenheim, die den herben Verlust nun intern und ohne einen WinterNeuzugang auffangen muss. Börlein und Co sind aber optimistisch, denn: „Wir haben trotzdem eine Toptruppe.“

Neben dem fußballerischen Aspekt wiegt natürlich auch der menschliche schwer. Der Ettenstatter Weglehner spielte als einziger Auswärtiger mit seinen Stopfenheimer Kumpels zusammen. „Das hat mir gut gefallen, ich bin in den vergangenen vier Jahren richtig in die DJK-Familie reingewachsen“, sagt der scheidende Offensivspieler mit Blick auf viele Freundschaften. Auch deshalb ist für Weglehner klar, dass Stopfenheim die erste Adresse ist, falls es in Eichstätt nicht klappen sollte.

Fahrgemeinschaft mit Schraufstetter

Ziel ist es aber, dass er beim VfB zum Zug kommt. In Eichstätt reiht er sich ein in einer Riege von Spielern aus dem heimischen Landkreis. Neben den Weißenburgern Johannes Fiedler und Ferat Nitaj sind auch der Solnhofener Leo Eberle und der Raitenbucher Lucas Schraufstetter für den VfB am Ball. Mit Letzterem ist bereits eine Fahrgemeinschaft zum Training und zu den Spielen vereinbart – klar, denn Ettenstatt und Raitenbuch liegen ja nicht weit auseinander.

Schraufstetter ist aktuell übrigens mit zehn Treffern der erfolgreichste Torschütze des VfB Eichstätt, gefolgt von Pascal Schittler (acht). Beide agieren im Normalfall im Mittelfeld, was für Timo Weglehner wiederum bedeuten könnte, dass die Eichstätter durchaus Bedarf haben an einem neuen und zusätzlichen Angreifer, der seine Torjägerqualitäten zuletzt in Stopfenheim eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

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