In der 1. Basketball-Regionalliga

VfL-Baskets Treuchtlingen: Ein wichtiger Heimsieg und ein baldiger Abschied

Uwe Mühling

18.3.2024, 15:36 Uhr
So jubelte das Treuchtlinger VfL-Team nach dem enorm wichtigen Erfolg gegen TTL Bamberg.

© Uwe Mühling, WT So jubelte das Treuchtlinger VfL-Team nach dem enorm wichtigen Erfolg gegen TTL Bamberg.

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt, auch wenn er sehr schwierig wird. Über 300 Zuschauer feierten nach intensiven und spannenden 40 Spielminuten in der Senefelder-Halle jedenfalls mit ihrer Mannschaft. Mittendrin im Jubel wurde es dann aber still und vollends emotional. Für viele überraschend verkündete nämlich Stefan Schmoll, dass er zum Saisonende aufhören wird. Für den 34-jährigen Ausnahme-Basketballer des VfL wird das noch ausstehende Heimspiel am 13. April gegen Chemnitz seine letzte Partie sein – keine gute Nachricht für den VfL.

Tränen und Extraklasse

Sehr aufgewühlt und unter Tränen verkündete Schmoll seinen nahenden Abschied als Spieler – als VfL-Abteilungsleiter wird er dem Basketball in Treuchtlingen aber weiter eng verbunden bleiben, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte. Seine Extraklasse hatte er zuvor einmal mehr auf dem Feld eindrucksvoll bewiesen. Mit 26 Punkten (davon vier Dreier) war Schmoll der Topscorer der Partie, holte elf Rebounds, steuerte vier Assists bei und hatte eine Spitzeneffektivität von 35.

„Diese Werte im wohl wichtigsten Spiel der Saison sprechen für sich“, sagte Trainer Goran Petrovic. Da brauche es eigentlich gar kein Sonderlob mehr, befand der Coach, der seinen Anführer dann aber doch mit einem besonderen Satz adelte: „Stefan lebt für den Basketball und für diesen Verein.“

VfL-Leistungsträger Stefan Schmoll (am Ball) zeigte zuerst eine herausragende Leistung mit 26 Punkten und elf Rebounds, dann kündigte er seine Karriereende nach dieser Saison an.

VfL-Leistungsträger Stefan Schmoll (am Ball) zeigte zuerst eine herausragende Leistung mit 26 Punkten und elf Rebounds, dann kündigte er seine Karriereende nach dieser Saison an. © Uwe Mühling, WT

Stefan Schmoll ragte in dem Match gegen Bamberg klar heraus. Zweistellig punkteten auch Florian Beierlein (14) und Jonathan Schwarz (13). Dieses Trio und auch alle anderen Akteure um Kapitän Claudio Huhn warfen alles in die Waagschale, um zu gewinnen. Das galt auch für Moritz Schwarz (4 Punkte), der nach langer Verletzungspause ein starkes Comeback feierte, und für Youngster Paul Mutterer, der sein großes Talent und seine Einsatzfreude mit sechs Punkten und fünf Rebounds untermauerte.

Petrovic: „Verdient gewonnen“

„Wir haben heute gut gespielt und vor allem kämpferisch alles gegeben. Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“, lautete das Fazit von Trainer Petrovic. Mit allen Zuschauern sah er zunächst ein ausgeglichenes erstes Viertel, das dementsprechend mit 16:16 endete.

Im zweiten Durchgang zogen die Treuchtlinger dank eines 12:0-Laufes auf 31:18 davon, konnten diesen 13-Punkte-Vorsprung aber nicht halten. Bis zur Pause kamen die Oberfranken wieder auf 38:34 heran, was der Coach vor allem auf Konzentrationsschwächen zurückführte. Alles wieder völlig offen!

Den ersten Teil des dritten Viertels nutzten die Gäste um „Rebound-Monster“ Bryce Cashman (er angelte sich 22 Bälle unterm Korb), um den Spielstand auf 42:43 zu drehen. Doch der VfL leistete sich diesmal keinen längeren Durchhänger und lag zum Ende dieses Abschnitts wieder mit 51:49 vorn. Im letzten Durchgang baute der VfL die Führung nochmals aus und ging in der „Sene“ mit einem komfortablen Zehn-Punkte-Polster in die abschließenden vier Minuten.

Jahn München gewann ebenfalls

Die Treuchtlinger ließen sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Ein 69:59 stand nach der Schlusssirene auf der Anzeigentafel. Der vierte Saisonsieg bescherte endlich wieder eine Jubelzeremonie und später sollte sich noch zeigen, wie wichtig der Erfolg fürs sportliche Überleben war, denn Jahn München bezwang die Niners Chemnitz II mit 92:75.

Vor dem ersten Absteiger Regnitztal (Rückzug) stehen in der Play-downs-Tabelle somit vier Teams punktgleich auf dem voraussichtlich zweiten Abstiegsplatz. Der VfL, Jahn München, Chemnitz und Schwabing haben derzeit jeweils acht Zähler. Die Treuchtlinger haben allerdings nur noch ein Spiel vor sich und müssen bis dahin abwarten, was die Konkurrenz macht und wie sich der Abstiegskrimi entwickelt. Dann wird sich zeigen, ob es am Samstag, 13. April, tatsächlich zum großen Showdown gegen die Bundesliga-Reserve aus Chemnitz kommt.

Die Spielstatistik

Für Stefan Schmoll wird es das letzte Match seiner eindrucksvollen Laufbahn sein und eines ist klar: Einem Spieler seines Formats wünscht man zum Abschied auf keinen Fall einen Abstieg . . .

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (26 Punkte, davon 4 Dreier, 11 Rebounds, 4 Assists), Florian Beierlein (14 Punkte), Jonathan Schwarz (13 Punkte, 8 Rebounds), Paul Mutterer (6 Punkte, 5 Rebounds), Claudio Huhn (4 Punkte, 5 Assists), Moritz Schwarz (4), Lukas Ecke (2), Tobias Hornn, Jens Kummer, Moritz Rettner, Andreas Dinkelmeyer, Kevin Vogt; Trainer: Goran Petrovic.

TTL Bamberg: Epiphane Lawson (16 Punkte), Bryce Cashman (15 Punkte, 22 Rebounds), Christoph Dippold (13), Kilian Hubatschek (7), Fynn Kagerer (3), Marco Scheidner (3), Jonas Vogel (2), Colin Stephan, Michael Dorn, Noah Stephan; Trainer Rob Ferguson.

Die einzelnen Viertel: 16:16, 22:18 (Halbzeit: 38:34); 13:15, 18:10 (Endstand: 69:59); Rebounds: 31:40; Ballverluste: 13:17.

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